Ujváry Zoltán: Varia Folkloristica (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 25. Debrecen, 1975)

Német nyelvű kivonat

VARIA FOLKLORISTICA In den Jahren der wissenschaftlichen Arbeit tauchen in den Gedanken des forschen­den Menschen zahlreiche Themen und Einfälle auf, von denen manche unverzüglich aus­gearbeitet werden, während andere noch lange warten müssen, ehe sie entwickelt werden können. Wertvolle Einzelheiten des Materials, das der Folklorist und Ethnograph auf dem Gelände gesammelt hat, bleibt oft jahrelang auf Zetteln und Tonbändern verborgen. Auch die Beiträge und Abhandlungen, die in Fremdsprachen erscheinen, bleiben den ungari­schen Forschern grösstenteils unzugänglich, zumal die betreffende Mundart nicht zu den Weltsprachen gehört. Wie auch dem Titel zu entnehmen, wird in meiner vorliegenden Arbeit folkloristisches Schrifttum von verschiedenen Themen veröffentlicht. Es handelt sich um Schriften, die im Laufe meiner Forschungsarbeit aus irgendwelchem Grund in eine grössere Abhandlung nicht aufgenommen wurden, oder in ungarischer Sprache nicht erschienen und gleichsam als Nebenprodukte der Sammel- und Aufarbeitungstätigkeit entstanden sind. So kommt das Material, das auch die europäischen Beziehungen eines Themas sucht, neben die lokalen Angaben, die lediglich nackte Tatsachen mitteilen, oder einem Abschnitt, der eine theore­tische Frage erläutert. ÜBER EINE VARIANTE DES BRÜCKENSPIELS In der europäischen Volksübcrlieferung sind uns zahlreiche Varianten des Brücken­spiels bekannt. Der hier untersuchten Variante schliesst sich ein Lied an, das im Laufe des Spiels eine bedeutende Rolle spielt. Die wichtigsten Züge sowohl des Spiels als auch des Liedes stimmen in der Tradition der Nachbarvölker Ungarns miteinander überein. Wir wollen nun unsere Aufmerksamkeit vor allem den slawischen und namentlich den slowa­kischen Analogien widmen, und zwar mit dem Ziel, die Verbindung zwischen den unga­rischen und den slawischen Varianten zu finden. Einige ungarische und slowakische Va­rianten weisen eine besonders auffallende Ähnlichkeit auf, die in Wirklichkeit an die Identität grenzt und im Refrain des Liedes besteht. Diese Übereinstimmung ist umso auf­fallender und beachtenswerter, als die Ähnlichkeit bei den übrigen slawischen Völkern nur vereinzelt, unmittelbar entlang der ungarischen Sprachgrenze bei den Kroaten sowie den mit Ungarn und Slowaken in Verbindung stehenden Ukrainern und den mährischen Wlachen zu beobachten ist. Bei den anderen slawischen Völkern, insbesondere ausserhalb des Karpatenbeckens, ist die Variante des von uns untersuchten und mit dem Spiel ver­bundenen Liedes überhaupt nicht bekannt. Der Refrain des untersuchten Liedes lautet in den slowakischen Varianten Hoja, Dimd'a, hoja, in den ukrainischen Ton, JJumdn, eon in den mährischen Hoja, dzundza, hoja, in den kroatischen Hoja, djundja, hoja, und in den ungarischen Haja, gyöngyöm, haja. Die Gleichheit der Kehrreime in den verschiedenen Varianten ist auf den ersten Blick zu erkennen. (Das ungarische Wort gyöngy, gyöngyöm spricht sich ähnlich wie die ange­führten slawischen Wörter aus.) Die Ursachen der Übereinstimmung des Refrains bzw. die Fragen seines Ursprungs und seiner Entlehnungsrichtung wurden in der slawischen Literatur nur zum Teil erörtert. Die einschlägige Forschung ist vor allem mit dem Namen von Orest Zilynskyj verbunden. Gewisse Varianten des slowakischen und des ungarischen Brückenspiels zeigen eine so

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