Módy György szerk.: A hajdúk a magyar történelemben (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 10. Debrecen, 1969)

Benda Kálmán: A Bocskai-kori hajdúság összetétele és társadalmi törekvései

Kálmán Benda Die Hajdúkén in der Zeit Bocskais und ihre soziale Bestrebungen Die ungarische Geschichtsschreibung hat schon früher nachgewiesen, dass die grosse Mehr­heit der Hajdúkén aus Bauern bestand, und nahm an, dass diese Bauern von den durch die Türken verwüsteten Gebieten entflohen waren. Mit dieser Kenntnis steht die Feststellung von Erik Molnár im Zusammenhang, nach der sich die Hajdúkén aus der Produktion entrissenen, heimatlosen Söldnern bestehenden Elementen herausgebildet hatten. Die beruhigenden Klärung der Herkunft der Hajdúkén wurde aber bis heute noch nicht vollzogen. Die zeitgenössischen Aufzeichnungen über die Herkunft der Hajdúkén sind zu allgemein und teilweise auch widerspruchsvoll. Ein befriedigendes Ergebnis wäre nur auf Grund einer gründlichen statitischen Untersuchung möglich, wobei vor allem eine vollständige Liste der Fa­miliennamen der Hajdúkén behilflich sein könnte. Am Anfang des 17. Jahrhunderts waren näm­lich die bäuerlichen Familiennamen in Ungarn noch nicht beständig; das war besonders der Fall, wenn eine Veränderung in der gesellschaftlichen Lage einer Person eintrat, in solchen Fällen veränderte sich der Familienname fast immer. Die Personen, die ein Handwerk trieben, erhielten in allen Fällen das Handwerk als Familiennamen. Wer aus irgendwelchen Gründen die engere Heimat verlassen musste, bekam meistens im neuen Dorf, in der neuen Gemeinschaft einen Fa­miliennamen, der aus dem Ortsnamen seines ehemaligen Wohnortes gebildet wurde. Die aus den Ortsnamen gebildeten bäuerlichen (nicht adeligen) Familiennamen bedeuten also damals, dass ihre Träger selbst aus dem genannten Dorf stammen, und so können wir daraus einige Folgerungen ziehen. Die Untersuchung ist aber dadurch erschwert, dass die Namenslisten der zur Zeit Bocskais angesidelten 10 000 Hajdúkén nicht zur Verfügung stehen, nur die Namen der Kapitäne sind uns erhalten. Ausserdem sind Söldnerverzeichnisse von einigen, im kaiserlichen Dienst stehenden Hajduken-Truppen aus den Jahren 1600-1603 in unserem Besitze, von Truppen die später nach­weislich die Spitzentruppen Bocskais bildeten. Aus der Zeit nach 1606 sind noch die Namensver­zeichnisse einiger Ansiedlungen, die durch die Fürsten Siebenbürgers, namentlich durch Gábor Báthory und Zsigmond Rákóczi vorgenommen wurden, bekannt. Die räumliche Festsetzung der aus Ortsnamen gebildeten Familiennamen ist auch dadurch erschwert, dass dieselben Ortsnamen im Lande des öfteren mehrmals vorkommen(z. B. Szentmik­lós, Telek, aber auch solche, wie Buda). Eine gewisse Hilfe wird durch die Kenntnis der militäri­schen Organisation der Hajdúkén gewährt. Die aus zehn oder hundert Leuten bestehenden Ein­heiten der Hajdúkén wurden nämlich meistens aus Menschen zusammengestellt, die aus derselben Gegend stammten. Weil die Besoldungslisten nach dieser Einteilung der Zehner-Gruppen und der Kompanien zusammengestellt waren, wird eine Stütze durch die identifizierbaren Ortsnamen auch zu der Lokalisation der ungewissen geboten. Sogar kann man mit Recht annehmen, dass auch die Mitglieder der Gruppe, die keinen aus Ortsnamen gebildeten Familiennamen besitzen, aus derselben Gegend stammten. Auf Grund einer Anzahl konkreter Untersuchungen stellt der Verfasser folgende fest : man finde kaum einige Ortsnamen in den uns bekannten Namensverzeichnissen der Hajdúkén, die auf durch die Türken seit Jahrzehnten besetztes Südungarn deuten würden. Die Mehrheit der Namen weist auf das Randgebiet an der von den Türken eroberten Zone, vor allem auf den östli­chen Teil des Landes, namentlich auf die zwischen Siebenbürgen und der türkischen Zone liegenden Komitate Bihar, Szabolcs, Szatmár und Ugocsa als Abstammungsgebiet. Aus all diesen Tatsachen zieht der Verfasser den Schluss, dass die Mehrzeit der Hajdúkén Bocskais nicht aus Elementen bestand, die sich der Produktion entrissen oder aus der Heimat vertrieben wurden, sondern aus den Bauern, die sich von der Oberhoheit der Herrschaft losmach­ten und mit der Waffe in der Hand den Weg des sozialen Aufstiegs suchten. Ihre nächsten Ange­hörigen lebten weiterhin in bäuerlicher Gemeinschaft, und sie selber sehnten sich dorthin zurück,

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