Lázár Imre – Nyakas Miklós: A Hajdúsági Nemzetközi Művésztelep húsz éve 1964-1983 / Hajdúsági Közlemények 12. (Hajdúböszörmény, 1983)

Tartalom

Die zwanzig Jahre der Internationalen Künstlerkolonie Hajdúság Hajdúböszörmény, wo die Internationale Künstlerkolonie ein Heim gefunden hat, ist eine der charakteristischen Städte der Tiefebene. Die Stadt mit einer berühmten historischen Vergangenheit war die Kreisstadt des ehemaligen Kreises der Haiduken, so stand sie unter die Oberhoheit keines Gutsherrens und im Besitz der Freiheitsrechte der Adeligen konnte sie den Weg der freibäuerlichen Entwicklung betreten. Die bürgerliche Revolution brachte andere Veränderungen als im Land. Den Prozess der schon früher existierenden gesellschaftlichen Schichtung hat sie beschleunigt, aber eine beträchtliche Industriearbeitschaft kam in der Stadt nicht zustande, obwohl das Handwerk im Vergleich mit den Siedlungen der Umgebung entwickelt war. Für das politische Leben der Stadt war der Oppositionsgeist der Kossuth-Partei bezeichnend und um die Jahrhundertwende entfaltete sich ein reges kulturelles Leben. Nach der Wirkung von Király Jenő Zeichenlehrer des Gymnasiums bildete sich das Interesse für die bildende Künste. Die Periode der Gegenrevolution (1918—1944) war weder der Entwicklung der Stadt noch der Sache der Kultur günstig. Auch die politische Leitung der Stadt blieb bis zum Ende in der Hand der Regierungspartei, und zur beträchtlichen Opposition rechnete nur die Partei der Kleinwirte, obwohl die Sozialdemok­raten und die bürgerliche Linke seit den Jahren 1930 aktiver wurde, und wir wissen sogar von einer illegalen kommunistischen Organisation. Die Agrarreform nach der Befreiung der Stadt (22. Oktober 1944) brachte keine radikale Verän­derungen, wie im Lande, deshalb konnte erst die sozialistische Umorganisierung der Stadt im Jahre 1960 eine warhre Lösung der gesellschaftlichen Spannungen bedeuten. Der Umorganisation der Landwirtschaft folgte — mit einer Verspätung von einer halben Jahrzehnte — die Errichtung der Industrieanlage, im Folge dessen die gesellschaftliche Struktur der Stadt umgeschichtet wurde, ob­wohl die Industriearbeiterschaft auch heute noch mit zahlreichen Fäden an die Landwirtschaft gebunden ist. Hajdúböszörmény mit zeitgemasser Industrie und entwickelter Landwirtschaft ist heute die zweit­grösste Stadt des Komitats Hajdu-Bihar. In Hajdúböszörmény haben die bildenden Künste grosse Traditionen. Zu einer der geistigen Quel­len der internationalen Künstlerkolonie kann die künstlerische Tat gerechnet werden, dass Káplár Miklós und Maghy Zoltán von Hajdúböszörmény auf die Anregung von Boromissza Tibor unter­nommen haben, die Welt der Pussta (Hortobágy) zu verewigen. Die Mitglieder des von Boromissza organisierten Kreises der Maler schafften charakteristische Werke von guter malerischer Qualität. Besonders bedeutend ist die geistige Wirkung von Káplár Miklós, dessen Landschaftbilder zugleich dekorativ und ausdrucksvoll sind. Die Kontinuität zwischen dieser Unternehmung und der heutigen Künstlerkolonie repräsentiert Maghy Zoltán, der auch heute noch aktiver Mitglied der Künstlerkolonie ist. Ihre Tätigkeit begrün­dete sozusagen die auch heute behauptete ästhetische Grundstellung, die in einer grossen Richtung der ungarischen Kunst, in der Malerei von der Tiefebene verkörpert wurde, die sich neben ihrer volks­haf ten Inspiration mit dem Erlebnis der ungarischen Landschaft verschlingt. 47

Next

/
Thumbnails
Contents