Bencsik János – Módy György – Szalay Emőke: Tanulmányok Egyek múltjából / Hajdúsági Közlemények 9. (Hajdúböszörmény, 1981)

Módy György: Egyek a török hódoltság koráig

György Módy EGYEK BIS ZUR ZEIT DER TÜRKENHERRSCHAFT Egyek gilt als eine der ältesten, durch das Ungarntum erbauten Siedlungen des ehemaligen Komitats Szabolcs. Einen Beweis hierfür liefern die Keramikfunde aus dem 9. bis 10. Jahrhundert und die Bestattungsstellen aus dem 10. Jahrhundert, auf welche man in der Gemarkung des Ortes stieß, sowie die Tatsache, daß der Name des Ortes aus einem der ältesten ungarischen Personennamen entstanden ist. Die erste Kirche in dieser Siedlung wurde schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts errichtet, da sie zu Ehren des Königs St. István geweiht wurde. Das gesamte Mittelalter hindurch gab es hier einen wichtigen Übergangspunkt über die Theiß (die Fähre von Dorogma, von der auch schon in Anonymus' Gesta die Rede ist). In der Zeit des Fürstentums und der ersten Könige war diese Übergangsstelle sicherlich in deren Besitz und wurde von ihren Soldaten bewacht. Eine der Schlußfolgerungen aus der vorliegenden Studie geht dahin, daß Egyek wahrscheinlich mit mehreren anderen Nachbardörfern zusam­men vor dem Tatarensturm in den Besitz des Ohater Geschlechts geriet, dessen Zent­rum das Dorf Ohat bildete. Hier stand auch das Kloster dieses Geschlechts. Nachdem der männliche Zweig der ursprünglichen Ohater Familie ausgestorben war, gelangten ihre Güter in die Hand von drei Familien, die nicht nur Gutsnachbarn waren, son­dern auch durch enge Blutsbande miteinander verbunden waren schon im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts. Die Pércser, Egyeker und Ohater Familien, die auch im 14. Jahrhundert untereinander Ehen schlössen, hatten Egyek in Besitz, welches die typische mittel-szabolcser Siedlung mit nur 140 bis 180 Seelen geblieben war. Die Geschichte der Familie von Egyek ist ein charakteristisches Beispiel für den niederen Adel mit wenig Besitz in Szabolcs, die übrigen Familienglieder wurden Stuhlrichter im Komitat. Neben ihnen waren im 15. Jahrhundert auch die Glieder der verwandten Ohater Familie zu Gutsbesitzern, und später auch die Agárdier und die Gúti Országer sowie nach 1447 über die Ohater auch die Bajoner Familie. Der Besitz der alteingesessenen und sich immer stärker vermehrenden Egyeker Familie blieb neben dem Besitz der hier zuletzt genannten Familien stets unangetastet. Im Jahre 1486 erwarb Orbán Dóczi, Bischof zu Győr und später zu Eger, einen Teilbesitz des Dorfes. Für seine Leibeigenen setzte er im darauffolgenden Jahr das Recht durch, daß sie mit ihren Waren überall im Lande frei herumfahren durften, und daß über sie nur die Richter und die Geschworenen von Egyek richten durften. Das Dorf wurde in das ehemalige Komitat Heves überführt und der Bischof und seine Geschwister erhielten im Jahre 1487 das Recht zum Betrieb der Fährstelle an der Theiß. Nach dem Testament des Bischofs Dóczi ging der Egyeker Teilbesitz im Herbst 1492 an den Stift zu Eger über. Dies war bestimmend für die spätere Geschichte des Dorfes. Die Egyeker und die Bajoner Familie behielten zwar ihre Anteile, doch kam es über lange Zeiten zu gegenseitigen Machtkämpfen mit dem Stift, Schon 1554 zählte die Siedlung zu denen, die von den Türken erobert waren. 19

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