Nyakas Miklós szerk.: Hajdúsági Múzeum Évkönyve 7. (Hajdúböszörmény, 1990)
NÉPRAJZ — VOLKSKUNDE - Die Schellensammlung des Hajduság-Museums
Edit Deli DIE SCHELLENSAMMLUNG DES HAJDÚSÁG-MUSEUMS Die Gemeinschaft jener Gegenstände, die mit der Viehhaltung in Zusammenhang stehen, und innerhalb dieser auch die Schellensammlung, machen einen bedeutenden Teil der volkskundlichen Sammlung dieses Museums aus. In der Stadt leble währen^ des 19. Jahrhunderts eine Schellengiesser —Dynastie, von deren letztem Glied Imre Tisza Nagy im Jahre 1931 eine Studie angefertigt wurde, in welcher er die Technik des Schellengiessens eingehend beschreibt, sowie auch die Werkzeuge dafür und auch die Muster, die auf die Schellen kamen. Die Gestalt der Böszörményer Schellen, ihre gute Qualität und ihr feiner Klang blieben über anderthalb Jahrhunderte hin unverändert, auch die Muster vererbten sich, denn die Meister brachten hier immer wieder den gleichen Gedanken zum Ausdruck aufgrund ihres eigenen Geschmacks und ihres Wissens. Das früheste datierte bekannte Stück stammt aus dem Jahre 1816. Der letzte Schellengiesser dieser Familie strab 1944. Anhand der Muster auf den Schellen habe ich den Versuch unternommen die einzelnen Meister voneinander zu unterscheiden, und die Jahrzehnte zu umreissen, in denen sie ihre Schellen fertigten (Siehe die Tafeln I., II. und IV.). Interessant ist hierbei, dass die Meister auch die in Ämtern als Tischglöcken verfendten Schellen mit ihren Mustern, Jahreszahlen und Inschriften versahen (Siehe Tafel V.). Es wurde angenommen, dass die Schellen aus Böszörmény so fein klingen, weil sich in ihrem Metall auch Silber befindet. Die von Mitarbeitern des Museums durchgeführten metallurgischen Untersuchungen widersprechen dem jedoch. Im Kreis der Hirten, die Schellen gebrauchten, waren die aus Hajdúböszörmény besonders beliebt, vor allem ihrer schönen From und ihres feinen Klanges wegen. Und im Laufe der Zeit wurde der Ausdruck „Böszörményer Schelle" in ihrem Wortschatz gleichwertig mit Schellen bester Qualität und feinsten Klanges, auch dann, wenn sie andernorts angefertigt wurden waren. In diesem Artikel werden die übereingestimmten Schellen und Kuhglocken, die von den Hirten aus der Hortobágy verwendet wurden, beschrieben. Letztere tragen den ungarischen Namen „cájk". Ein Datenverzeichnis gibt eine eingehende Beschreibung der im Museum vorhandenen Schellen. 185