Nyakas Miklós szerk.: Hajdúsági Múzeum Évkönyve 4. (Hajdúböszörmény, 1980)
NÉPRAJZ — VOLKSKUNDE - Über die Verbreitung einer inferrassenten Art des Lastentragens mit dem Sack
- Éva Dankó Ács ÜBER DIE VERBREITUNG EINER INTERESSANTEN ART DES LASTENTRAGENS MIT DEM SACK Dem allgemeinsten Mittel zur Lagerung und Lastenbeförderung, dem Sack und dem Ensacken, wird in unserer ethnographischen Forschung kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Das ungarische Wort „zsák" hat deutschen Ursprung. Seit dem 14. Jahrhundert ist es auf dem gesamten ungarischen Sprachgebiet gebräuchlich als ungarisches Wort, das auch mehrere Ableitungen hat. Die vorliegende Studie macht kurz mit der Herstellungsweise, den Teilen und Arten des Sackes bekannt. Hier wird die Doppelfunktion des Sackes betont: Er dient nämlich zur Lagerung von Gütern sowi e auch zu ihrem Transport. Die Lastenbeförderung mit dem Sack geschieht mit einem Fahrzeug, mit tierischer oder menschlicher Kraft. Bei der letzteren Art hat sich eine interessante Form herausgebildet, und zwar, indem der Sack als sog. Quersack genutzt wird. Hierbei wird der Inhalt des Sackes so geteilt, daß er in den beiden Enden des Sackes befindet und die Mitte leer bleibt. Auf diese Weise wird der Sack flach oder einmal in der Mitte gedreht dem sei, dem Maultier oder dem Pferd über den Rücken gelegt, beziehungsweise auf die Schulter genommen. Die Lastenbeförderung mit dem Quersack war weit verbreitet und ist im Karpatanbecken überall bekannt. Im mittleren Teil der Grossen Ungarischen Tiefebene und in der Trans-Theißgegend sind deshalb der eigenliche Quersack und mehrere andere Mittel zur Lastenbeförderung nicht bekannt (Rückentrage, Rückenkorb, Kiepe usw. 6 Gemeinsam mit der Verbreitung des Fahrrades hat sich auch das Lastentragen mit dem als Quersack genutzten Sack weiter verbreitet. Das Fahrrad hat sich nämlich als bestes Mittel zu dieser Art von Lastenbeförderung erwiesen. Man legt den Sack mit seinem seitwärts geteilten Inhalt entweder über den Gepäckträger oder über das Gestell des Fahrrades. 320