Nyakas Miklós szerk.: Hajdúsági Múzeum Évkönyve 4. (Hajdúböszörmény, 1980)

TÖRTÉNELEM — GESCHICHTE - Münzfälscherung im Hayducken District im 19. Jahrhundert

Frigyes Kahler —László Káplár MÜNZFÄLSCHERUNG IM HAYDUCKEN— DISTRICT IM 19. JAHRHUNDERT Das Bezirksarchiv Hajdú-Bihar enthält im Rechtsspruchmaterial des ehemaligen Amtsbereiches Hajdú eine beachtenswerte Straftat. Gegen János Batsó Kulács aus Hajdúdorog wurde wegen Geldfälschung ein Prozess angestrengt. Neben den Schrift­stücken finden sich auch drei falsche Zwanzigkreuzer. Neben dem Material des hier genannten Prozesses sei gesagt, dass dies bis zum heutigen Tag die einzige Möglichkeit zur Untersuchung von drei glaubwürdigen Exemplaren von Zinn-Blei-Fälschungen bot und auch einen Einblick in jene Gesell­schaftsschicht lieferte, in der Fälschungen des hiesige Typs hergestellt und im Um­lauf gebracht wurden. Diese Schicht unterscheidet sich nämlich nicht wenig von der gesellschaftlichen Situation der Falschgeldmacher und — vertreiber aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Welle der Herstellung von falschem Papiergeld machte sich die Phasenver­schiebung zunutze, die sich in der wirtschaftlichgesellschaftlichen Entwirklung der österreichisch-ungarischen Hälfte des Habsburger Reiches ergab, und richtete in Form der organisierten Kriminalität bedeutenden Schaden an. Die Zinn-Blei-Falschungen stellten hingegen Produkte einzelner Straftaten dar undihre Zahl ist verschwindend gegenüber der organisierten Herstellung von falschem Papiergeld. Die mit einer einfachen und verhältnismässig leichten Technologie hergestellten Zinn-Blei —Fälschungen waren in der Regel leicht zu erekennen. Diese Tatsache schränkte ihren Verkehr sowohl räumlich als auch zeitlich stark ein, d. h., drängte ihn fast ausschliesslich auf die ärmsten Schichten der Gesellschaft zurück. 236

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