Nyakas Miklós szerk.: Hajdúsági Múzeum Évkönyve 4. (Hajdúböszörmény, 1980)

RÉGÉSZET — ARCHÄOLOGIE - Archäologische Funde im Dorf Böszörmény, der Zentrum der Ismaeliten in der Nyír

Ildikó M. Antalóczy ARCHÄOLOGISCHE FUNDE IM DORF BÖSZÖRMÉNY, DEM ZENTRUM DER ISMAELITEN IN DER NYIR Aufgrund von dokumentarischen Zeugnissen, verschiedenen Hinweisen in Ortsnamen sowie anderer — in der vorliegenden Arbeit erwähnten — historischen Erwägungen kann darauf geschlossen werden, dass eine Gruppe von Ismaeliten der Nyirgegend, die dem mohammedanischen Glauben anhingen, zur Zeit des Hauses Árpád in Böszörmény gewohnt hat, und es kann sogar angenommen werden, dass Böszörmény das Zentrum für die Ismaeliten aus der Nyirgegend war. Das negative Ergebnis der Geländebegehungen in der Gegend und das Nichtvorhandensein von archäologischen Funden in anderen Gebieten der Stadt sind ein Beweis dafür, dass als Vorgäger von Hajdúböszörmény in der Zeit des Hauses Árpád nur eine einzige Siedlung in Frage kommen kann, und zwar jenes weitläufige Dorf, dessen einer Teil von der heutigen Stadt bedeckt wird und dessen nördlicher Teil sich bis zur Zeigelei erstreckt (Siehe Karte!) Da auf dem Gebiet des Dorfes noch keine ernsthaftere archäologische Forschungsarbeit durchgeführt worden war, entschloss man sich im Jahre 1979 zu Nachweisgrabungen, und später wurde im süldlicher gelegenen Teil eine Grabung zur Fundbergung durchgeführt. Als ersten Schritt bei der Bearbeitung der archäologischen Funde über das Dorf Böszörmény wird in der vorliegenden Arbeit das reiche Fundmaterial, welches sich über 50 Jahre hinweg bis zum Beginn der Ausgrabungen hin im Déri-Museum und im Hajduságer Museum angesammelt hat, vorgestellt und ausgewertet. Die Funde liefern den Beweis dafür, dass diese Gegend vom Beginn des 11. Jahrhunderts an bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts hin ständig bewohnt war. Wahrscheinlich fiel diese Siedlung Mitte des 13. Jahrhunderts den überraschenden Vernichtungen des Tatarenstrums zum Opfer. Die Neubesiedelung des Dorfes Böszörmény geschah nicht an der alten Stelle, sondern weiter südlich, und es ist anzunehmen, dass sich unter den neuen Bewohnern weitaus weniger aus Böszörmény befanden. 170