Vezető a Déri Múzeum kiállításaihoz (Debrecen, 1978)

Deutscher Auszug

i St. Andreas-Kirche und deren Vorgänger standen. Wahrscheinlich bewohn­ten Burgvölker diesen Ort. Später taten sich der Debrecener Dózsa und seine Familie unter ihnen hervor, indem sie sich sehr für das Dorf und dessen Heranwachsen zur Stadt einsetzten. DEBRECEN UND SEINE UMGEBUNG IM MITTELALTER Die erste Einheit der lokalhistorischen Ausstellung schildert die Entwick­lung von Debrecen und seiner Umgebung im Mittelalter — genauer vom 14. Jahrhundert bis zum Einbruch der Türken. Debrecen und andere herumlie­genden Dörfer waren noch am Amfang des 13. Jahrhunderts angeblich Burg­güter. Debrecen geriet schon lange vor dem Tatarenzug (1241) in die Hände von Privatbesitzern. In seiner unmittelbaren Nachbarschaft lagen nach Osten Szentlászlófalva (Ladislausdorf) und nach Süden Torna oder Boldogasszony­falva (Mariädorf). Der spätere Flecken entstand durch das allmähliche Zu­sammenbau von Debrecen und Szentlászlófalva. In den 70er Jahren des 13. Jahrhunderts war Debrecen schon das Zentrum des kleinen Gutes von der sich nach der Siedlung benennenden Familie Debreceni. Imfolge der wirt­schaftlichen Bedeutung hat Debrecen von 1280er Jahren an die herumlie­genden Dörfer überragt. Hauptstrassen führten durch die Stadt, sie wurde Handelszentrum. Am Ende des Jahrhunderts hatte sie auch handeltreiben­de Leibeigene. Die Entwicklung des Fleckens wurde von dem sich imfolge des Warenaustausches und der Arbeitsteilung gestaltenden Gewerbe angeregt. In der ersten Vitrine sieht man die Funde aus den 14. und 15. Jahrhunderten. Die landwirtschaftlichen Geräte und Waffen konnten begraben werden, als Feldherr des Königs, Dózsa Debreceni, Sohn des Comes András Debreceni, die die feudale Anarchie vertretenden Grossgrundbesitzer 1317 bei Debrecen zerschlagen hat. Der Wert der Eisenwerkzeuge ist durch ihre Verbergung bewiesen. Die ausgestellten Gefässe zeigen, dass mit der Entwicklung der Töpferei die Gegenstände aus besser vorbereitetem Material angefertigt wur­den, als in der Arpadenzeit (11.—13. Jh.). Die sich schneller drehende Scheibe hat regelmässigere Formen ermöglicht, auch die Brennung der Gefässe ist besser geworden. Die Entwicklung der Stadt hat die Bereicherung des For­menschatzes der Keramik mit sich gebracht. In den Häusern der reicheren Bürger standen im 15. Jahrhundert schon aus Kacheln gebaute Öfen. Eine Urkunde aus 1332 erwähnt die Richter und Schöffen der Stadt Deb­recen, sowie Hospites und Kaufleute. Das beweist das Vorhandensein des Ra­les, hinter dem eine jahrzehntelange Entwicklung steckt. Der Flecken erhielt 13G1 vom König Lajos I. das Recht der freien Richterwahl. Zur wirtschaft­lich-gesellschaftlichen Entwicklung der Stadt haben Dózsa Debreceni, der auch Palatin wurde, und seine Söhne sehr viel beigetragen. Die Gestaltung des Debrecen Gutes und seine Bestandteile in den 14.—15. Jahrhunderten werden in unserer Ausstellung auf einem Plan geschildert. Es wurde gesondert bezeichnet, welches Dorf aus dem einst dicht bevölkerten Siedlungsnetz um Debrecen im Mittelalter, und welches im der Neuzeit ver­wüstet wurde. Der Abgang der Siedlungen hat nämlich — abweichend von der allgemeinen Meinung — schon weit vor dem Angriff der Türken begon­357

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