A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 2006 (Debrecen, 2007)

Iparművészet - P. Szalay Emőke: XVII. századi erdélyi ónkannák a Kárpátaljai Református Egyház gyülekezeteiben

94 P.SZALAYEMÓ'KE P. Szolay, Emőke SIEBENBÜRGER ZINNKANNEN AUS DEM 17. JH. BEI DEN GEMEINSCHAFTEN DER REFORMIERTEN KIRCHE IN TRANSKARPATIEN Obwohl in Transkarpatien verhältnismäßig wenige Siebenbürger Ge­fäße gefunden worden sind, vertreten wir die Meinung in Bezug auf die Herstellungszeit, dass sie sich wohl alle auf die Zeitperiode von Anfang bis zur zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts datieren lassen. Auf Grund der Herstellungsorte Nagyszeben (Sibiu, Hermannstadt), Brassó (Bras^ov, Kronstadt), Segesvár (Sighis^oara, Schäßburg), Beszterce (Bistrita, Bistritz), Kolozsvár (Cluj-Napoca, Klausenburg), Nagybánya (Baia Mare, Frauen­bach) können wir mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen, dass die Ge­fäße aus den nebeneinander, parallel arbeitenden Zentren zur gleichen Zeit in das untersuchte Gebiet gelangt sind. Bei der Verzierung der Kannen spielt die im Inneren zu sehende Ro­senmarke am Boden eine besondere Rolle. Diese runden Blätter mit Re­liefverzierung zur Verdeckung der Spuren der Drechselarbeit können als charakteristisch für die einzelnen Meister betrachtet werden, manchmal funktionierten sie sogar als Meistersignatur. Wenn wir den Verwendungsort der gefundenen Siebenbürger Zinn­gefäße untersuchen, lässt sich feststellen, dass die meisten auf dem Ge­biet von Ugocsa (Ugotsch) in Gebrauch waren. Ihr Marktbezirk wird sich wohl bis Beregszász (Berehove, Bergsaß) gereicht haben, weiter nördlich haben wir keine Siebenbürger Zinnkannen unter den Kleinodien der Glau­bensgemeinschaften gefunden. Die angenommene Herstellungszeit weist darauf hin, dass wir mitdem Vorhandensein Siebenbürger Kannen in Transkarpatien im 17. Jh. rechnen können. Das ist die Zeitperiode, als in dieser Gegend das Fürstentum Sie­benbürgen eine große Rolle spielte. Dabei ist anzumerken, dass hier auch damals Kannen aus Oberungarn vorherrschten, in der erwähnten Zeit Ar­beiten der Meister in Eperjes (Presov, Preschau), diese aber im 18. Jh. fast völlig verschwanden und ihr Platz von den Gefäßen der Meister in Kassa (Kosice, Kaschau) übernommen wurde. Das Vorhandensein der Zinnge­fäße erreicht in den kleinadeligen Dörfern seinen Höhepunkt. Die Glau­bensgemeinschaften, die bis heute zahlreiche alte Gefäße aufbewahren, waren ursprünglich alle kleinadelige Dörfer.

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