A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 2006 (Debrecen, 2007)

Néprajz, kulturális antropológia - Petrovszki Ildikó: A Déri György-gyűjtemény szőrmés bőrruhái 2. Dunántuúl, Dél-Magyarország, Erdély

A DÉRI GYÖRGY-GYŰJTEMÉNY SZŐRMÉS BŐRRUHÁI -2. DUNÁNTÚL, DÉL-MAGYARORSZÁG, ERDÉLY 117 1991 Szűcsmunka. In: Domonkos Ottó szerk.: Magyar Néprajz III. Kéz­művesség. 318-340. Budapest LACKOVITS EMŐKE 2001 Viseletek, öltözködési kultúra a Bakony és a Balaton-felvidék fal­vaiban. Veszprém PETRI MÓR 1901 Szilágy vármegye monographiája. I. Budapest PETROVSZKI ILDIKÓ 2006 A Déri György-gyűjtemény szőrmés bőrruhái 1. Alföld és Észak­Magyarország. Déri Múzeum Évkönyve 2005.267-284. 1902 Adatok Püspök-Bogád néprajzához. Néprajzi Értesítő III. 179­188. TORMA LÁSZLÓ 2001 Szűcsmunka. In: Kapitány Orsolya - Imrő Judit szerk.: Somogy megye népművészete. 195-206. Kaposvár 2003 A bőrművesség. Mesterség - Hagyomány. Oktatási segédanyag CD-n. Hagyományok Háza - Néprajzi Múzeum kiadványa. Bp. Petrovszki, Ildikó PELZLEDERKLEIDUNGSSTÜCKE IN DER GYÖRGY DÉRI-SAMMLUNG 2. TRANSDANUBIEN, SÜDUNGARN, TRANSSYLVANIEN Im zweiten Teil unserer Aufarbeitung der Pelzlederkleidungsstücke in der Volkskunstsammlung von György Déri haben wir uns neben den in der Fachliteratur zu findenden Forschungsergebnissen auf die publi­zierten und in den Museumssammlungen zu findenden Objektparallelen gestützt. Aus Südtransdanubien sind verhältnismäßig viele verzierte Lederklei­dungsstücke in die Museumssammlungen gelangt, in der Mehrzahl vom Typ Frauen-Ködmön. Ein durchgehender Zug des einheitlich auf Taille gearbeiteten, aber nach Lederfarbe und Verzierungen zahlreiche Varian­ten aufweisenden, einen charakteristischen Typus vertretenden Frauen­Ködmön stellt die einen Blumenstock darstellende rote Lederapplikation auf dem gleichfalls mit einer roten Lederapplikation gerahmten Rücken­teil dar, bei der auch Seiden- oder Wollstickerei eine mehr oder weniger große Rolle spielt. Der am reichsten verzierte südtransdanubische Typ aus den Komitaten Baranya und Somogy illustriert mit seiner in jedem Detail verzierten Oberfläche geradezu komprimiert die für das Land typischen Verzierungsarten (D.Gy. 678). Zu seinem langen Fortbestand in der Frau­entracht hat in den 1930er und 1940er Jahren die traditionsbewahrende Gyöngyösbokréta-Bewegung beigetragen (D.Gy. 630). Der mit spezifisch geformten, ovalen, vollen Applikationsmotiven verzierte Ködmön wurde ausschließlich für die Frauen und Mädchen dreier Schokatzen-Siedlungen kroatischen Ursprungs in der Gegend des Plattensees hergestellt (D.Gy. 600). Der archaische, zu den einfachen südtransdanubischen Kleidungs­stücken gehörende Frauen-Ködmön der Tracht von Ormánság hebt sich mit seiner kleinen, nur auf die Schnittlinien beschränkten, verzierten Flä­che und der zurückhaltenden Farbwelt der Stickereien aus den verzierten Lederkleidungsstücken Südtransdanubiens heraus (D.Gy. 1576). Aus Nordtransdanubien sind sehr wenige Lederkleidungsstücke erhal­ten geblieben, da hier die Lederbekleidung viel früher, noch vor Beginn der Sammlungstätigkeit der Museen, wegen des früheren Auftretens der Tuchkleider aus der Tracht verschwunden sind. Die ausschließliche An­wendung der Applikationstechnik und der Fortbestand als Teil der Män­nertracht geben ihm archaischen Charakter (D.Gy. 601. und D.Gy. 591). Den in Hercegszántó von den Älteren bis in die 1950er Jahre getragenen Lang-Ködmön haben die örtlichen Kürschner hergestellt, welche neben der Schokatzen-ßevölkerung auch die ungarischen Käufer mit einem von dem der Schokatzen abweichenden Typ von Ködmön ausgestattet haben. Ein Beispiel für die ausstrahlende Wirkung der nahen südtrans­danubischen Werkstätten ist die Anwesenheit der speichenförmig aus­gezwickten roten Lederblume in der Verzierung (D.Gy. 1777). Aus rumänischen Frauentrachten aus der Gegend von Timi§oara ist die im Schnitt Textilwesten nachahmende, mit kleinteilig ausgeführten Verzierungen versehene, Blumenapplikationen aus Leder in mehreren Farbschattierungen anwendende Frauen-Lederweste bekannt. Die hen­keiförmige Erweiterungslösung am unteren Rand war auch beliebt an den gold- und silberbestickten Samtwesten im Komitat Temes (D.Gy. 679). Ebenfalls den Einfluss von Textilwesten zeigt die aus Zilah in Szilágyság stammende Lederweste mit ihrer schwarzen Makrameehäkel-Verzierung (D.Gy. 667). Das wichtigste Lederkleidungsstück der Tracht von Kalotaszeg ist das sogenannte „cifra mellrevaló", Sommer- und Winterfestkleidung von Frauen und Männern. Die Frauenlederweste in der Déri-Sammlung von 1867 ist eines von den frühesten datierten Stücken. Ihr charakteristisches Stilmerkmal ist die Konturierung der weißen und roten Blumenapplikati­onen mit dunkler Schnur, was auf das Zusammentreffen der archaischen Applikationsverzierungen und der Bortenmode des 17. Jahrhunderts zu­rückzuführen ist. Nach den frühen Stücken unterschieden sich die von der Form her mit den Männerwesten identischen Frauenwesten durch dicht aufgenähte Seidenquasten (D.Gy. 608). Charakteristikum de mm die Wen­de vom 19. zum 20. Jahrhundert entstandenen Lederwesten sind neben dem halbkreisförmigen Ledersaum die größeren Lederapplikationsver­zierungen an den Taschen und der Rückenmitte. Farbe und Muster der „cifrák" genannten Applikationen hatten eine geschlechts- und altersbe­stimmende Rolle. (D.Gy. 583).

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