A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 2004 (Debrecen, 2005)

Történelem - Lovas Enikő Amália: Mit bürgerlichem Kapital für den gesellschaftlichen Rang – der Weg des Emporkommens der Familie Dragota

Enikő Amália, Lovas MIT BÜRGERLICHEM KAPITAL FÜR DEN GESELLSCHAFTLICHEN RANG ­DER WEG DES EMPORKOMMENS DER FAMILIE DRAGOTA Das Beispiel der Familie Dragota erläutert die typischen Möglichkeiten der bürgerlichen Le­bensunterhaltslösung in Debrecen. Genau zu beobachten ist bei ihnen der Einfluss der konser­vativen Umgebung, die Leben, Gewohnheiten und Bestrebungen der sich einzufügen wünschen­den Familie derart bestimmte und formte, dass bei einem Vergleich des Anfangs- und des End­stadiums eine vollständige Wendung wahrnehmbar ist. Zugleich war für sie auch eine den Er­wartungen der Umgebung entsprechen wollende Verhaltensweise charakteristisch. Sie beharrten fest auf ihrem Ziel, ihre gesellschaftliche Position und ihr Vermögen zu bewahren, zugleich aber motivierte ihre Taten auch der Drang nach Anwendung neuer Ideen und Vergrößerung ihres Re­nommees. Auch in ihrem Fall setzte sich die Tendenz durch, dass sie sich den lokalen (vor allem ge­sellschaftlichen) Umständen anpassten, indem sie ihr Geschäft aufließen und sich statt Handel eine andere, als vornehm akzeptierte bürgerliche Tätigkeit suchten. Die neu gegründeten, meis­tens durch Handel reich gewordenen Bürgerdynastien legten alle Geld in einer Reihe von Immobilien an, und nur ein kleiner Teil von ihnen bestand im späteren auf der Beibehaltung des das Vermögen fundierenden Geschäfts. Typischer Weise konnten sich aber wegen der unsicheren Ertragsfähigkeit des Landes nur diese einen stabilen finanziellen Hintergrund sichern, wenn sie die sich verändernden wirtschaftlichen Verhältnisse ausnützen konnten. Eine vielseitige Handels­firma war immer flexibler und ertragsfähiger als das unsicher tragende Landgut. Das bestimmende Prinzip der Familie Dragota war Anpassung: sich den modernen wirtschaft­lichen Verhältnissen anpassen, alle ihre Möglichkeiten bei Gelegenheit ausnützen, und sich auch der lokalen gesellschaftlichen Umgebung anpassen, damit die Familienmitglieder in jeder Situati­on leicht vorwärtskommen können. 203

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