A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 2000-2001 (Debrecen, 2001)
Történelem – Numizmatika - Nagybákay Antal Zelmos: Debreceni családtörténete. A vajdahunyai és felsőszilvási Dragota család debreceni ága
Antal Zelmos Nagybákay DIE DEBRECENER LINIE DER FAMILIE DRAGOTA VON VAJDAHUNYAD UND FELSŐSZILVÁS Bei der Familie Dragota handelt es sich um eine mittelalterliche Familie aus dem Komitat Hunyad in Siebenbürgen. Die Urahnen Dragun und Kodocs waren die ersten Kenéz (Knyaz) rumänischer Herkunft, die mit ihren Stammesleuten nach dem Mongolenzug, als König Béla IV. von Ungarn das verwüstete Land mit neuen Untertanen zu besiedeln trachtete, von Süden her nach Siebenbürgen einwanderten. Die ersten Urkunden erwähnen sie 1263, als sie im Tal des Baches Szilvás bereits Grundbesitzer waren. Die Familie wurde in den ungarischen Adelsstand erhoben, was durch König Zsigmond 1404 bestätigt wurde. Später, im Jahr 1664, stellte Fürst Mihály Apafi I. von Siebenbürgen einen neuen Adelsbrief mit dem Prädikat Vajdahunyad für Miklós Dragota aus der selben Familie aus. Dessen Ururenkel Ignác Dragota kam 1819 nach Debrecen und wurde der Stammvater der Debrecener Linie. Er heiratete die älteste Tochter seines Geschäftspartners Anna Rickl und wurde, als im folgenden Jahr sein Schwiegervater starb, Geschäftsführer der Firma und nach dem Tod der Schwiegermutter sogar das Oberhaupt der Familie Rickl. Er war ein tüchtiger Geschäftsmann, wurde Bürger der königlichen Freistadt Debrecen, später Vicedirektor der Ersten Debrecener Sparkasse, Direktor der Bank-Austria-Filiale usw. Er zog nicht nur seine eigenen sechs Kinder groß, sondern auch seine minderjährigen Neffen und Nichten und ein Waisenkind aus der Familie seiner Frau. Er hinterließ seinen Kindern ein Feinkostgeschäft und ein ziemlich großes Landgut mit dem Schwerpunkt in Kismacs etwa nordwestlich von Debrecen. Sein ältester Sohn, ebenfalls Ignác, leitete noch eine Weile das Geschäft, aber 1866 verkaufte er es an einen seiner Angestellten. Seitdem lebte die ganze Familie als Gutsbesitzer und Landpächter. Miklós, der zweite Sohn, blieb Junggeselle, Sándor, der dritte Sohn, heiratete zwar, ließ sich aber nach dem Tod seiner kleinen Tochter scheiden und blieb allein. Nur Ignác II. setzte die Familienlinie fort. Er brachte seine Frau aus Mecenzéf in Oberungarn mit und zog zwei Kinder groß. Der Sohn Miklós führte das Gut weiter, hatte aber gesundheitliche Probleme mit seiner Lunge und starb jung mit 27 Jahren 1903 als letztes männliches Mitglied der Debrecener Linie. Seine Schwester Natália lebte bis 1942 in Debrecen und war dreimal verheiratet. Zwei Söhne und eine Tochter aus diesen Ehen erreichten das Erwachsenenalter. Der letzte Ehemann war der Bürgermeister von Debrecen Dr. György Magoss von Egri. Die Familie besaß eine Gruftkapelle auf dem Gut Kismacs, die aber im Zweiten Weltkrieg und danach verfiel. Ein Gemälde des Familienwappens und das Familienarchiv befinden sich im Déri-Museum in Debrecen. 107