A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1999 (Debrecen, 2000)

Régészet, ókortudomány - Szabó Ádám: Anmerkungen zur Geschichte des Provinziallandtages in Dacien

Ádám Szabó ANMERKUNGEN ZUR GESCHICHTE DES PROVINZIALLANDTAGES AUS DAZIEN Einzelne Fragen der Geschichte der dakischen Provinziallandtag und des Kaiserkultes ­Gründung, Organisation, Bedeutungsgehalt der Titel der Oberpriester - sind auf Grund der Lückenhaftigkeit der Quellen nicht auf zufriedenstellende Weise geklärt, obwohl sich bereits viele mit dem Thema beschäftigt haben, z. B. Th. Mommsen, I. Marquardt, E. Kornemann, J. Deininger, C. Daicoviciu, D. Fishwick, R. Ardevan. In den einzelnen Werken hat man sich vor allem mit der Gründung des concilium provinciáé beschäftigt. Auf Grund der sinngemäßen Datierung der sich auf die Provinziallandtag beziehenden Schriftdenkmäler hat sich eine Reihenfolge entwickelt, die die einzelnen Organisationsphasen der Versammlung beleuchtet. Die Zahl der sich auf die dakische Provinziallandtag beziehenden Schriftdenkmäler ist nicht besonders groß. Man kann sie in drei Gruppen einteilen, und zwar: die die Oberpriester der Provinz erwähnenden Inschriften, ein paar erhalten gebliebene Inschriften, die die Provin­ziallandtag errichten ließ, und ein Münztyp, der mehr als ein Jahrzehnt lang herausgegeben wurde. Die Denkmäler vgl. Anhang 1-13. Auf Grund der Datierung ihrer Inschriften ergeben sich folgende relative Zeitpunkte der Amtszeiten der einzelnen Oberpriester: 1. Ein unbekannter sacerdotal(is) provinciáé, seine Inschrift ist auf ab 193 nach Chr. datierbar (bei Ardevan nach 200), war also sacerdos provinciáé vor 193-200 nach Chr. 2. Ein unbekannter [sac]erdotalis Daciae, dessen Inschrift auf nach 218 n. Chr. datierbar ist (bei Ardevan nach 212), war also sacerdos Daciae vor 212-218. 3. P. Aelius Antipater war sacerdos Arae Aug(usti) in einem Jahr innerhalb der ersten zwei Jahrzehnte des dritten Jahrhunderts n. Chr. (bei Ardevan nach 200) Das Hinsetzen des Buchstabens bzw. Wortes N(ostri) in der Ergänzung der Oberpriesterwürde in der siebten Zeile der Inschrift IDR, III/2, 217 = AÉ, 1977, 689 ist unmotiviert, weil die Oberpriester der Zeit den Ausdruck n(ostri) in ihren Titeln nicht verwendeten, vgl. Anmerkung 42 und Anhang 3b sowie auch Anhang 3a - mit dem offiziellen Titel desselben Oberpriesters, weiters Anhang 5, 6. Den Ausdruck n(ostri) verwendeten die Oberpriester erst ab der Zeit von Severus Alexander, vgl. Anhang 7, 8. 4. M. Cominius Quintus war sacerdos Arae Aug(usti) in der Zeit vor 222 n. Chr., wahrscheinlich in einem der ersten Jahre des dritten Jahrhunderts (bei Ardevan 180-200) 5. P. Aelius Strenus war sacerd(os) Arae Aug(usti) in einem Jahr zwischen 193 und 222 (bei Ardevan nach 200). 6. T. Claudius Augustianus sacerdos („sacerdot(io)") war Oberpriester zwischen 222 und 235 n. Chr., in einem Jahr der zweiten Hälfte der Herrschaft von Severus Alexander (bei Ardevan vor 235). 148

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