A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1995-1996 (Debrecen, 1998)
Történelem - Módy György: Die Siedlungen in West-Bihar und Süd-Szabolcs bis zum Ende des 13. Jahrhunderts
mancherorts gemischten - sowohl aus Ziegeln als auch aus Steinen errichteten - Grundmauern einer Kirche mit geradlinigem Chor, deren Fundament aus gestampftem Lehm gemacht wurde, außerdem im Westen das Fundament einer Vorhalle (eines Turmes?) und der Unterbau von mehreren Sockeln (des westlichen Chores?). Zwei Gräber, umrahmt mit einem Rand aus Ziegelstein, befinden sich in der Vorhalle, während ein weiteres Grab ohne ähnliche Umrandung an der Nordmauer zu sehen ist. Die Jahreszahl der ersten urkundlichen Erwähnung habe ich in Klammern angegeben. Aus dem Zeitraum vor 1241 haben wir so in Bezug auf das gesamte Gebiet über 96 Dörfer und Prediumsstellen zuverlässige Auskünfte, und 24 von ihnen waren schon im 11. und 12. Jahrhundert anwesend. Auch hier kann mit der landesweit üblichen Siedlungsdichte der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gerechnet werden. Die im 10. und 11. Jahrhundert von der Dienerschaft bewohnten Dörfer - wie Konyár (das Dorf der Pferdeknechte), Csősz, Csőszi (entspricht dem lateinischen Wort „preco"; das Dorf der Ausschreier, der Gefängniswächter), Nyék, Megyer, Udvari - befanden sich am Anfang des 13. Jahrhunderts im Königsbesitz. Aufgrund der späteren Eigentumsverhältnisse können noch acht Dörfer ähnlich eingestuft werden und aller Wahrscheinlichkeit nach gilt das gleiche auch für_drei weitere Dörfer. Im Fall von zwei Dörfern hört man über die Leibeigenen (Jobagiones) der Biharer Burg und in dem von drei weiteren Dörfern über das Burggesinde. Das Burgvolk von Doboka_ha.ttc zwei Siedlungen; Szoboszló und Nádudvar, die ursprünglich zu der Burg von Szabolcs gehörten, wurden am Ende des 11. Jahrhunderts der Burg von Kolozs unterstellt, um dadurch die Salzstraße zu sichern, die von Kolozsakna ausging. Es gab neun frühe Kirchengüter, vor allem die, die schon zur Zeit von dem Heiligen Ladislaus dem Bistum in Eger gehörten. Das Geschlecht Ákos hatte drei frühe Dörfer, 1234 stand schon ein Kloster von ihnen in Pälyi. Das Geschlecht Barsa war Eigentümer von zwei Dörfern, die Abas hatten vier, das OhatGeschlecht fünf. Der Abt seines Klosters in Ohat wird 1220 erwähnt. Gleichenorts wird das Monasterium des Geschlechts Kata in Zám erwähnt, wozu damals auch ein Dorf gehörte. Wir wissen von einem Dorf im Besitz des Geschlechts Balogsemjén und von zwei Dörfern, die das Geschlecht Őrsúr hatte. Aus Transdanubien stammte ursprünglich das Geschlecht Gyovad, das drei Dörfer hatte und in dem einen von ihnen, in Gáborján, schon im Jahre 1217 ein Monasterium stand. Die verwandten Geschlechter Zovárd und Sártványvecse hatten fünf bzw. drei Dörfer. Das Monasterium des Geschlechts Zovárd in Szerep wird erst 1283 in einem Schriftstück erwähnt, obwohl es sich ganz gewiß schon vor 1241 da befand. Unter den Geschlechtern fremder Abstammung besaß das deutsche Hontpázmány fünf Dörfer und das ebenfalls deutsche Geschlecht Gútkeled sechs Dörfer, in einem von ihnen, im Dorf Adony, ist ein Monasterium schon vor dem 13. Jahrhundert errichtet worden, obwohl es 1294 zum ersten Mal erwähnt wird. Vier Landgüter hatte das Geschlecht Smaragd, das französischer Abstammung war. Die Verheerung des Tatarensturmes erbrachte dauerhafte Folgen. Der Umfang der Vernichtung kann nur in den dichten Wäldern nördlich und südöstlich von Debrecen sowie im Fall der Dörfer im Moorland von Sárrét geringer gewesen sein als der Landesdurchschnitt bzw. die Vernichtung in den betroffenen Komitaten im Tiefland. 13 von unseren 96 Siedlungen wurden dermaßen vernichtet, daß sie unbesiedelte Landgüter geblieben sind. 15 Dörfer wurden erst nach mehreren Jahrzehnten wieder bevölkert. Es heißt also, daß insgesamt 28 Dörfer, mehr als ein Viertel der uns bekannten Siedlungen, vernichtet worden sind. Darüber hinaus weisen unsere Angaben darauf hin, daß weitere 14 Dörfer - die zwar innerhalb eines Jahrzehntes wieder angesiedelt wurden - sowohl am Menschenleben als auch am Vermögen schwere Schäden erlitten hatten. Als Ergebnis der Neubevölkerung und der Neugründung von Dörfern haben wir am Ende des 13. Jahrhunderts auf dem von uns erforschten Gebiet erneut von 112 kleineren und größeren Dörfern Kenntnis, wobei aber auch der Umstand nicht unberücksichtigt bleiben darf, daß es vor dem Tatarensturm nicht über alle Dörfer eine urkundliche Erwähnung gleichen Zeitalters oder eine Folgerungsmöglichkeit auf der Basis der Archäologie gibt. 190