A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1994 (Debrecen, 1996)
Néprajz - P. Szalay Emőke: Beiträge zur Bestimmung von Tonkrügen aus Siebenbürgen
Emőke P. Szalay BEITRÄGE ZUR BESTIMMUNG VON TONKRÜGEN AUS SIEBENBÜRGEN Im Déri Museum befindet sich eine Sammlung von rund 200 Tonkrügen, deren Mehrzahl aus der Sammlung von György Déri stammt, der in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in Siebenbürgen sammelte. Dieser Tatsache ist es zu verdanken, daß die Zahl der frühen, aus dem 18. Jahrhundert stammenden Krüge, von denen etliche sogar eine Jahreszahl tragen, sehr groß ist. Indem ich dieses Material eingehend vorstellte, versuchte ich einen Zugang zu den wertvollen Stücken zu schaffen und außerdem ihren Herstellungsort festzustellen. Dies gelang mir in vielen Fällen jedoch nur annehmbarerweise. Von Norden her beginnend gelang mir als erstes die Bestimmung der aus den Zentren Felsőbánya, Nagybánya und Misztótfalu stammenden Gefäße. Dann stelle ich die Gefäße vor, die den Habaner bleiglasierten Gefäßen aus Oberungarn nahestehen. Sie stammen aus einer von Mária Kresz als westsiebenbürgisch bestimmenten Gruppe und wurden anfänglich bedingt für Mezőtelegdiner Gefäße gehalten. Darauf folgen die eventuell in Nagyvárad sowie die vielleicht in Torda gefertigten Gefäße. Dann kommen nach den als Segesvárer zu bezeichnenden die vielleicht aus Kolozsvár stammenden Gefäße. Scheinbar gelang es, die in Alvinc hergestellten bleiglasierten Krüge als solche zu bestimmen. Nach den aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eventuell aus Zilah stammenden Gefäßen fiel die Bestimmung der aus der zweiten Hälfte des Jahrhunderts stammenden nicht mehr schwer. Ebenso einfach war es, die Krüge aus Torda mit ihren typischen Verzierungen auf weißem Grund und mit den farbigen Verzierungen auf dunklem Grund zu identifizieren. Bei den mit Jahreszahlen versehenen Gefäßen wird die Bestimmung ihres Herkunftsortes durch die Feststellungen von Mária Kresz unterstütz. Auffalen war hier eine Gruppe, die eventuell in Kalotaszeg dem Muster der Gefäße aus Torda folgend hergestellt worden waren. Bei einem ebenfalls nach dem Muster der sog. Győrer Haban-Gefäße gefertigten neuerem Typ darf der Ursprung eher bei Székelyudvarhely angenommen werden. Einige Gefäße stammen anzunehmenderweise aus Románújfalu in der Landschaft Fogarasch. Unter den weiß-blauen Gefäßen kommen sicherlich auch solche vor, die aus Udvarhely stammen. Die Szekler Krüge, eventuell auch die aus Makkfalu, sind mit charakteristischen Pflanzenmustern verziert. Von zwei Krügen wird angenommen, daß sie aus Sóvárad stammen, und laut Angaben von András Seres haben wir neuere Gefäße den Orten Etfalu, Magyarhermány, Páva, Nagyajta und Kézdivásárhely zugeordnet. Die Gefäße aus Bereck und Barcaújfalu ließen sich leicht bestimmen, obgleich auch hier bei einem Teil von ihnen Zweifel auftraten. Der Großteil der sächsischen Krüge konnte genau bestimmt werden. Eindeutigkeit bestand bei der Gruppe aus Szászkézdi, und auch die aus Márpod, Kürpöd und Nagyszeben konnte genau festgelegt werden. Bedingt sind die Gefäße aus Brassó vom Typ Akazienblatt. Auch die Bestimmung der Gruppe Homoróddaróc verursachte keine besonderen Schwierigkeiten. Dagegen bestehen Zweifel bei der Herkunft des Nemeser Kruges. Gegenwärtig ist es noch nicht gelungen, den Herstellungsort für zwei Krüge festzulegen. Hierbei handelt es sich um einen wahrscheinlich sächsischen Krug aus dem Jahre 1799 sowie um einen mit einem Federkiel gemusterten blau verzierten Krug. Als letzter wird ein als Hátszeger angesehener Krug vorgestellt. An dieser Stelle soll betont werden, daß ich bei der Bestimmung der Herstellungsorte stets nur Annahmen äußere, denn in dieser Drage entscheidet allein die Meinung der Siebenbürgener Forscher. 239