A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1992-1993 (Debrecen, 1994)

Történelem - Krankovics Ilona: Die Geschichte des Hauses von Kis Orbán, einer Handelsfamilie in Debrecen

Ilona Krankovics DIE GESCHICHTE DES HAUS VON "KIS ORBÁN", EINER HANDELSFAMILIE IN DEBRECEN Debrecen hat an Kunst- und Baudenkmälern keinen Überfluß. Auf den Straßen stehen wenige Häuser, deren Gründe aus dem 18. Jahrhundert stammen. Solche Gebäude, die noch vorhanden waren, wurden am Ende des vorigen und am Anfang diese Jahrhunderts von der großsen Lust zu Bauen zu Abbau verurteilt. Auf einer Karle vor 1771, die das zeitgenössische Gesicht von Debrecen vorzeigt, zeichnet sich der Kern der Stadt schon gut ab. Die wertvollsten Grundstücke befanden sich in der Um­gebung der "Piac"-und "Cegléd" Straße — infolge ihrer zentralen Lage. Die sich in die Stadt angesiedel­ten Adeligen, die zu Bürger wurden, bemühten sich in dieser Gegend ein Haus zu kaufen, aber auch die wohlhabenden Kaufleute bauten ihre Häuser auf diesen Grundstücken. Die Stadtplanung ist den Bür­gern zu dieser Zeit noch nicht bekannt, aber der Feuerbrand, durch den Debrecen mehrmals zerstört wurde, drang auf die Geburt der Bauvorschriften, die gleichzeitig die Ausbildung des städtischen Ge­sichts auch zur Folge hatten. Von den 1800-er Jahren wurde das Bauen aus Holz verboten, vom Magistrat wurden Ziegel-und Dachz.iegelbrennereien aufgestellt. Nicht nur um das Feuer zu verhindern, sondern auch in Anbetracht der Ausbildung des Stadtbildes war wichtig, die Schlippen und die unregelmäßigen, winkeligen Gassen zu liquidieren, mit zeitgenössischem Worte, diese gerade zu machen. Die Verordnung, die den Zusa­manbau der Innenstadtgebäude mit ihren Brandmauern vorschrieb, hatte auch die Ausbildung des städ­tischen Außens zur Folge. Am Ende des 18. Jahrhunderts wanderte die ersten Baumeister in die Stadt ein, Josef Litsman aus Mähren, die Geschwister Rachbauer aus Bayern, sie bauten die Häuser der vo­rehmen Bürger in Debrecen. Im allgemeinen läßt sich sagen, daß sich das Witschaftsleben in Debrecen langsam zu entwickeln begann. Die Debreciner Bürger bauten ihre Häuser mit grßer Freude auf den "Pias"- und "Cegléd" Straßen, als "Pracht" der Stadt fielen die ersten Gebäude mit Stockwerken auf. Viele Gebäude wurden schon ursprünglich zu dem Zwecke gebaut, daß ihre Besitzer durch Vermieten dieser Häuser zu geläufigem, wenn auch nicht zu großem Nutzen kommen. Diese Häuser dienten für die in die Stadt eingezogenen Adeligen als provisorisches Zuhause, um ihre Niederlassung in Debrecen zu fördern. Die sogenannten Handelshäuser bildeten den anderen Teil der Gebäude. Die Debreziner Bürger bauten so ihre Häuser, daß in denen auch die Läden und die Lager Platz bekommen. Ein solches Gebäude war das Haus "Kis Orbán", das sich in der heutigen Kossuth-Straße Nr. 4. befindet und dessen Wände die Zeugen des Aufstiegs und des Verfalls einer Handelsfamilie waren. Das Gebäude, dessen Gründe im 18. Jahrhundert schon vorhanden waren, erweiterte sich paralell mit der Bereicherung der Familie und hatte eine immer prächtigre Form. Im Jahre 1855 geriet das Haus in Gebrauch der Kaiserlich und Königlichen Schatzkammer. 1911 beschloß sich der Magistrat, das Haus von der Schatzkammer zu kaufen. Um das Rathaus zu erwitern, zu renovieren und dessen Umgebun in Ordnung zu bringen, beschloßen sich die Stadtväter, 500 000 Kronen für das Gebäude auszuzahlen. Im Jahre 1916 wurde das Stockwerk des Rathauses und des Hauses "Kis Orbán" mit einem Außengang verbunden, um ihre Zusammengehörigkeit anzuzeigen. Nachdem beide Gebäude 1938 erneuert ud um­gebaut worden waren, erhielten sie im neoklassizistischen Stil eine einheitliche Außenseite. 177

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