A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1991 (Debrecen, 1993)
Művelődéstörténet, irodalomtörténet - Szabó Sándor Géza: Die Gründung des Csokonai-Kreisses und ihre Vorgeschichte
Sándor Géza Szabó DIE GRÜNDUNG DES CSOKONAI-KREISES UND IHRE VORFAHR Die Errichtung eines Grabmals für die im Freiheitskampf 1848/49 gefallenen Soldaten sowie die des Csokonai-Denkmals wurde 1860 zum ersten Mal von dem Bürgerkasino angeregt. Zu diesem doppelten Zweck wurde 1861 die Gesellschaft für den Gedenkgarten (Emlékkert Társulat) ins Leben gerufen, die als ihre erste und wichtigste Aufgabe betrachtete, den unbebauten Platz zwischen der Reformierten Großkirche und dem alten Collegium für die Errichtung der beiden Denkmäler geeignet und würdig zu gestalten. Ferner hatte man noch vor, auf diesem Gelände einen Garten zu bauen, der zu einer Gedenkstätte für mehrere ungarische Prominente werden kann. Der Garten wurde (nach den Plänen des Hauptgärtners des Collegiums Pál Vas) mit Eisengittern umzäunt, ebenfalls auch das Gebiet, das sich in unregelmäßiger Form entlang der Straße östlich von der Anlage ausbreitete. Die Begeisterung war anfangs sehr groß und brachte große finanzielle Kräfte in Bewegung, so daß nicht nur zur Errichtung und Pflege der Denkmäler kam, sondern man konnte auch Straßen und Wege beuen. Gegen Ende der 80-er Jahre ließ aber die Aktivität auch wegen der Wirtschaftskrise nach und das führte zur Auflösung der Gesellschaft, die mit dem Rest ihres Kapitals in aller Stille in dem Csokonai-Kreis aufging, der gerade um diese Zeit organisiert wurde. Die Aufstellung eines Lesekreises (Felolvasó kör) wurde 1876 von einer der späteren ausschlaggebenden Persönlichkeiten des Csokonai-Kreises Kálmán Géresi angeregt. Er merkte es nämlich, wie groß das Interesse für kulturhistorische und literarische Abende ist, die gelegentlich veranstaltet wurden. Er wollte diese, bis dahin in dem alten Collegium abgehaltenen Abendveranstaltungen für das gebildete Publikum der Stadt zugänglich machen 1878 war ein Plan für einen Debrecziner Literarischen und Kunstkreis vorgelegt, der sich die Förderung der Nationalliteratur, der Künste, des geselligen Lebens und der Volksbildung zum Ziel setzte. Die Mäzene, die man mit dieser Initiative für den Kreis gewinnen wollte, schreckten aber vor den übermäßig groß angelegten Plänen zurück. Im Jahre 1884 entstand endlich mit wesentlich bescheideneren Ansprüchen der Lesekreis, der in dieser Form schon dauerhafter und lebensfähiger zu sein schien. Er bestand 5 Jahre lang, seine Geschichte ist in der Lokalpresse gut dokumentiert. Nach 5 Jahren wurde seine Funktion von dem Csokonai-Kreis übernommen, dieser blieb lange Jahrzehnte ausschlaggebend für das kulturelle Leben der Stadt Debrecen. 363