A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1989-1990 (Debrecen, 1992)

Néprajz - Matkói László: Untersuchung der Ernährungsbräuche in Debrecen–Hortobágy

László Matkó UNTERSUCHUNG DER ERNÄHRUNGSBRAUCHE IN DEBRECEN-HORTOBÁGY Das ungarische Hirtenleben kann eine bedeutende Litaratur aufweisen. Neben Otto Herman muss István Ecsedi erwähnt werden, der in seinen Forschungen das Gewicht auf Debrecen und Hortobágy ge­legt hat. Im Jahre 1934 verfasste er eine zusammenfassende monographische Bearbeitung über die Volk­sernährung in Debrecen und jenseits der Theiss. Trotz aller Bedeutung der Ernährung für das menschli­che Leben darf man nicht so weit gehen, die menschliche Tätigkeit und Ernährung zu identifizieren. Die Bevölkerung von Debrecen—Hortobágy ernährte sich auf ähnliche Weise, auch diejenigen, die verschie­denen Beschäftigungen trieben. Debrecen—Hortobágy hatte und hat ihre eigentümliche Erscheinung, ih­re Eigenart. Die Ernährung der Hirten und der Debrecener Bürger hat viele archaische Wesenszüge bis heute behalten. Es gibt noch solche Hirten, die unter „traditionellen" Verhältnissen leben. Bei dieser Art (Félszilaj—Viehzucht) von Tierzucht vom Frühling bis zum Herbst weiden die Tiere in der Puszta, aber im Winter werden die Tiere in Stallungen gehalten, gefüttert. Die Speisen wurden in 9 Typen (Suppen, Sup­pen mit Einbrenne, Milch- und Obstsuppen, Sauce — Gemüse, gekochte Mehlspeise, Brot und Germteig, Fleischgerichte, Milchprodukte und Obst, Genussmittel (nach der Zubereitungsmethoden eingestuft, nach der Ernährungslehre Untersuchungen gemacht, und die Zutatmengen der speziellen Speisen re­konstruiert. Die angegebenen Rezeptmengen beziehen sich auf 10 Portionen. Die Nährstoffe mit der Kü­chentechnik verraten auch viele gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen. Es wurde das Ziel gesetzt, diese Speisen mit ihren Beziehungen zu identifizieren. Die Umwandlung der Ernährung verläuft nicht immer in direkter Abhängigkeit von ökonomischen Faktoren. Es gibt solche Schicht der Er­nährung unserer Regio, die relative Stabilität als Invariant aufweist, die bis heute für unsere Gemein­schaft, für jeden bekannt ist. Die ältesten Speisen sind jene, die dem ungarischen Gulyás — Heisch, der Trockenmehlsuppe ähnlich sind. Diese alten Speisen wurden in der Puszta sozusagen in reiner Form auf­bewahrt. Ihre einfachen Zubereitungsmethoden passten zu dem eigenartigen Hirtenkochen, deren Tech­nik noch heute zur Verfügung steht. Am liebsten kochte man geröstete und ungeröstete Fleckerlnsuppe, Schlambutz (gedünstete Fleckerlnsuppe). Früherwaren diese Speisen ohne Kartoffeln bekannt, mit Kar­toffeln aus der zweiten Hälfte des XlX-ten Jahrhunderts. Beim Dübbencs nimmt man einen Teil vom Brotteig weg, knetet ihn mit Schweinefett gut durch. Dann wird gewalkt, geschmalzt, gerollt und im Bak­kofen gebacken. Die Viehzucht und Schafzucht haben in Debrecen den höchsten Grad erlangt. Die Verarbeitung der Milch gehört zu dem internationalen Erbe der Menschheit. Die Milch diente zur Berei­tung von Landkäse (Schafkäse), Topfen, Molke. Man versetzt Schafmilch mit etwas Lab (die Schleimhaut des Kälbermagens), so gerinnt sie. Das Gerinnen wird durch Ausscheidung des in ihr enthaltenen Käses­toffs zuwege gebracht. Die übrig bleibende Flüssigkeit heisst die Molke, die die löslichen Stoffe enthält. Die Zsendice, die durch Labeinwirkung gewonnene Molke bereitet die Bildung der wichtigen B-Vitamin­gruppe und des K vor. Die Bestandteile der Zsendice und des Gomolya (süsser Labkäse) für den Men­schen am besten verwertbar sind, sollte es in jeder Weise bevorzugt werden. Die ältesten Zubereitungs­methoden des Gulyásfleisches reichen bis zum Dörren der Fleischsorten zurück. Dazu gibt man kein Was­ser, keine Zwiebeln, keine Kartoffeln. Pörkölt heisst „Angeröstetes", also ein Schmorrfleisch. 391

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