A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1989-1990 (Debrecen, 1992)
Történelem - Varga Júlia: Der Debrecener „Gedenkgarten” in der Gegenwart
Júlia Varga DER DEBRECENER „GEDENKGARTEN" IN DER GEGENWART Mit der vorliegenden Arbeit wird der zweite Teil einer Studie veröffentlicht, die im Jahrbuch 1986 des Déri-Museums erschien. Im Jahre 1975 begann ein neues Kapitel in der Geschichte des westlichen Gedenkgartens mit dessen Erklärung zum Schutzgebiet. Schon damals war auch die Rede von der Modernisierung der Parkanlage auf dem Kálvin-Platz, dem ehemaligen östlichen Garten. Bedauernswerte Tatsache ist, dass nach wie vor Strassenbahnschienen und Strassen quer durch diese Parkanlage führen. Im Winter 1978 wurde das Csokonai-Denkmal hier umgesetzt. Abgesehen von den daraufhin hier angelegten Parkplätzen kam es dann auch zu einigen Parkanlagen. Wir hoffen, dass in nicht allzu ferner Zukunft durch eine Neuregelung des Verkehrs- und Parkplatzsystems der ehemalige östliche Garten wieder in alter Grösse als Grünanlage für Erholung und Entspannung ersteht. Das Schicksal des westlichen Gartens nahm durch die inneren und äusseren Erneuerungsarbeiten an der Grossen Kirche 1980/81 eine gute Wende. Im September 1980 wurden die architektur-historischen Forschungen und daraufhin dann die archäologischen Aufdeckungen in Angriff genommen. Diese Arbeiten wurden 1981 beendet. Im Ergebnis dieser konnten die Überreste des 1802 abgebrannten Glockenturmes und des sog. Roten Turmes (ung. : Verestorony) entdeckt sowie die Überreste des östlichen Vorraumes des sog. „Gebetsraumes" aufgedeckt werden, welcher aus der nördlichen Sakristei der gotischen St.-Andreas-Kirche aus dem 15. Jahrhundert entstanden war. Die wertvollsten Funde erbrachte jedoch ein drittes Gelände: Hier entdeckte man die Fundamentreste des westlichen, auch Weißen oder Scherbenturm (ung. : Fehér oder Cserepes torony) genannten Turmes der Grossen Kirche, das heisst der früheren St.-Andreas-Kirche, die 1802 einer Feuersbrunst zum Opfer fiel, sowie Steine Vom Ende des 14. und aus dem 15. Jahrhundert, die von der Schutzmantelmauer stammen, die nach der Feuersbrunnst von 1564 bei der Wiederherstellung in den Jahren 1626—28 verwendet wurden. Hierbei handelt es sich um Überreste aus dem Innengewölbe der 1564 im Feuer zerstörten, einst in ausgereifter Gotik erbauten St.-AndreasKirche. Nach Plänen des Architekten László Kertai wurden die Mauerreste in den entsprechenden Höhen wieder aufgebaut, und so entstand um die Grosse Kirche ein Ruinengarten. Fast zu gleicher Zeit wurden Arbeiten zur Geländeebnung und für Parkanlagen aufgenommen, sodass der Gedenkgarten zusammen mit dem neuentstandenen Ruinengarten geboren wurde. 311