A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1985 (Debrecen, 1986)
Történelem - Szűcs Ernő Zoltán: Bank- und Kreditleben in Debrecen 1919–1929
Ernő Zoltán Szűcs BANK- UND KREDITLEBEN IN DEBRECEN 1919—1929 In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, ein ausserordentlich bewegliches Jahrzehnt aus dem Kreditleben unserer Stadt und dessen charakteristischsten Momente vorzustellen. Das Ziel der Verfasser bestand vor allem darin, die Schwächung der am Orte gegründeten Geldinstitute spürbar zu machen. Als Bezugsgrundlage wurde im allgemeinen 1913, das letzte „Friedensjahr" gewählt. Mit Hilfe dieser Methode wird gezeigt, dass die hiesigen Geldinstitute von einem Grund- und Reservekapital in einer Höhe von 50 Millionen Pengö (zusammen mit dem der bedeutendsten Banken) bis 1920 98% verloren haben, und 1926 in der Zeit der ersten Pengö-Bilanz verfügten sie ebenfalls nur über 12% dessen. Das heisst, acht Jahre nach dem Krieg betrug ihr Verlust noch immer 88%. Auch zahlreiche andere Zeichen dieser Schwächung wurden bemerkbar. In der Zeit der Inflationsstürme und der ernsten Sanierungskrise stellten 26 hiesige Geldinstitute ihre Arbeit ein, ausserdem wurden weitere 13 zu Filialen von Budapester Banken. Daneben kam es zur Affiliation mehrer Banken. Die Bevölkerung war nicht in der Lage über ihre Einzahlungen die Kapitalakkumulation auf der Ebene von vor dem ersten Weltkrieg — obgleich auch diese sehr niedrig war — weiterzuführen. Ja, unter den neuen Bedingungen wuchs der Kreditanspruch in einem bis dahin nie erfahrenen Masse. All diese Faktoren machten ein Eingreifen der Budapester Banken in den Debrecener Geldmarkt teils möglich, teils notwendig. Im Ergebnis dessen wurde die „Hauptstadt der Transtheissgegend" zu einem Glied der Kebte von Geldgruppenaffiliationen, die sich über das ganze Land erstreckten. Die Unterworfenheit gegenüber den Budapester Instituten wurde immer offensichtlicher, während die Geldinstitute der Umgebung und auch die Handwerks- und Handelsunternehmen selbst in ihren Interessenkreis gezogen wurden. 222