A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1985 (Debrecen, 1986)
Történelem - Ács Zoltán: Die urbarialen Verhältnisse der deutschen Kolonisten einer Stadt auf der Süd-Tiefebene in dem 18. Jahrhundert
schwemmungsgebiet erreicht hatten. So bedeutete die Zunahme der Bevölkerung die Aufteilung der Felder in immer kleinere Parzellen. Das Dominium erlaubte die Zersplitterung des urbarialen Bodens in lebensunfähigen Landstreifen nicht. Es ist von diesem Gesichtspunkt her verständlich, dass die grössere Hufe grössere Garantie für den Grundherren in Hinsicht auf die Kontribution bedeutete. Von einem reicheren Wirt konnte man die grundherrlichen Dienste und Abgaben leichter eintreiben, als von einem ärmeren. Man hat vergebens Massnahmen zur Beendigung der Zersplitterung des Grundstücks getroffen, auf diese Weise wurde aber kein Erfolg erzielt. Von der Jahrhundertmitte an nach der grossen Pestepidemie, begann die Bevölkerung beider Gyula zuzunehmen. Die Bevölkerung von Ungarn-Gyula vermehrte sich zwischen 1769—1785 um mehr als 3 000 Menschen. 51 Zur gleichen Zeit wurde die Bevölkerung von Deutsch-Gyula um 1 100 Menschen mehr. 52 Die folgende Tafel zeigt, wie sich die Teilung der Bauernbevölkerung in Deutsch-Gyula in den folgenden Jahrzehnten veränderte. Wirt Häusler Einlieger 1771 53 60 206 32 1773 54 90 174 55 1788 55 228 134 28 Diese Angaben spiegeln einerseits den Prozess der Grundzerkleinerung wider, jene Erscheinung, dass bis bei der urbarialen Regulierung in Deutsch-Gyula 23 Menschen Ansässigkeit hatten, erhöhte sich ihre Zahl bis 1788 schon auf 58. 56 Die Angaben spiegeln im weiteren jenen Prozess wider, wie aus den keinen Fundus besitzenden Häuslern Wirte wurden, sowie dass sich immer mehr Einlieger Ansässigkeit erwarben. Man darf aber eine dritte wichtige Erscheinung nicht vergessen. Die 30 prozentige Erhöhung der Zahl der Wirte zwischen 1771 und 1773 und ihre Vervierfachung während zwei Jahrzehnten hängt mit dem Problem des Restbodens (remanencia), das bei der urbarialen Regulierung entstand, zusammen. Diese Restböden — die dem Unterschied zwischen dem in der Tabelle aufgezeigten nominellen Boden und dem von den Leibeigenen real genutzten Boden entstammen — ermöglichten, dass sich die Zahl der urbarialen Grundstücke innerhalb von kurzer Zeit vermehrte. Da der Grundherr am Prozess der Parzellierung Interesse hatte, trieb er dies voran. Die Wirtschaftsweise Die Dorffluren in Deutsch-Gyula waren ganz bis zur urbarialen Regulierung hin nicht in Grundstücken aufgeteilt. Das gleiche bezog auch die Mark der Pussten. Die DeutschGyulaer schreiben zu den Fragen des Zusammenschreibens — in ihrer Antwort bezüglich der Mark — das noch vor der urbarialen Regulierung geschah, dass die Flur nicht in Fundus aufgeteilt sei und so wüssten sie nicht, wieviel Joch Felder und Wiesen sie besitzen. Die Felder sind auch nicht aufgeteilt, nur die Heuwiesen. Sie sind der Meinung, dass wenn die in der Flur von Gyula aufgeteilt würden, hätte ein Einwohner weniger Boden als zwei Pressburger Mass, auf der Wiese könnte man nicht mehr Heu mähen, als 200 Wagen. 57 51 Thirritig Gusztáv: Magyarország népessége II. József korában. (Bp., 1938) 116. p. 52 Ebenda, 53 Die urbariale Tabelle von Deutsch-Gyula. 15. Október 1771. Landesarchiv, Filmabteilung, Nr. 4137. 54 Implom: s. o. 82. p. 55 Komitatsarchiv von Gyula. R. 6. Ö. 344. Die urbariale Tabelle von Deutsch-Gyula. 1788. 56 Landesarchiv, 4137. 57 Komitatsarchiv von Gyula. R. 6. 58. 121