A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1983-84 (Debrecen, 1985)

Természettudomány - K. Zoffmann Zsuzsánna: Die anthropologischen Funder der Früh- und Spät Alföld Linienbandkeramik in Ostungarn

/. Die spätmesolithische Bevölkerung des östlichen Karpatenbeckens Setzen wir auch entweder eine einheitliche Bevölkerung oder zwei voneinander abweichende Populationen des östlichen und westlichen Karpatenbeckens voraus, ist die spätmesolithische Bevölkerung des Gebietes anthropologisch doch völlig unbekannt, es ist bisher keine einzige Bestattung zur Erschließung gekommen. 2. Die Bevölkerung der Körös—Starcevo —Cris —Kultur Die Verbindungen der im südlichen bzw. südwestlichen Karpatenbecken verbreiteten Kultur zeigen archäologisch in südliche Richtung. Anthropologisch sind uns wenige Funde bekannt, das taxonomische Bild ihrer Population kann nur in Umrissen angegeben werden (Zoffmann 1980). Aus der Großen Ungarischen Tiefebene (Alföld) — aus dem zur AVK geographisch am nächsten gelegenen Gebiet der Körös—Starcevo —Cris —Kultur — sind uns vor allem Skelette von hochwüchsigem, dolichomorphem Typ bekannt (pn, n, am, crA); es sind bisher nur einige grazile Individuen zum Vorschein gekommen (z.. B. Vaskút —Ne­meskéri 1944, Deszk 6 — Lipták 1974—75). Grazilmediterrane, hauptsäschlich Frauenske­lette wurden aus Transsilvanien beschrieben (Necrasov —Cristescu 1965, 1973). 3. Szatmár--Gruppe Diese Gruppe, die in der Ausgestaltung der AVK teilgenommen hat, ist anthropologisch noch völlig unbekannt. 4. Die Population der Transdanubischen Linienbandkeramik im westlichen Karpatenbecken Aus dem Gebiet des Karpatenbeckens der Transdanubischen Linienbandkeramik bzw. der Mitteleuropäischen Linienbandkeramik sind anthropologische Funde insbesondere aus Burgenland, aus dem Wiener Becken sowie aus der Süd-Slowakei bekannt. Aus Trans­danubien wurde bloß das vom Fundort Medina—Margitsziget stammende männliche Skelett von grazilmediterranem (+x) Typ bearbeitet (Zoffmann 1982). Die Funde aus Burgenland gehören zum hochwüchsigen, leptodolichomorphen (nor­dischen) Typ (Jungwirth —Kloiber 1973). Im anthropologischen Material des Gräberfeldes der Notenkopfkeramik von Nitra —N. KrSkany (Süd-Slowakei) dominiert bei den Männern der robuste, bei den Frauen der grazile, leptodolichomorphe Typ (Jelinek 1973). 5. Antropologische Funde der frühen und späten A VK In der anthropologischen Literatur wurden bisher sehr wenige AVK-Funde veröffent­licht (Abb. 1). Obwohl Kalicz —Makkay (1977) schon im Jahre 1977 in ihrer großen zusam­menfassenden Arbeit cca 70 frühe und späte AVK-Bestattungen aufgezählt hatten, erfolgte von diesen die anthropologische Bearbeitung nur bei einigen Skeletten (Zoffmann 1980). Im Laufe der frühen Erschließungen wurde das anthropologische Material vieler Bestattun­gen nicht einmal geborgen, hingegen sind seit der erwähnten Zusammenfassung einige weitere Funde bekannt geworden (Szathmäry 1978, 1978—1979). Das zur Untersuchung zur Verfügung stehende anthropologische Material verteilt sich zwischen den frühen und späten AVK-Gruppen. Angesichts dessen, daß die Grundbevöl­kerung der späten AVK-Gruppen biologisch größtenteils vermutlich unveränderlich blieb, dürften ihre genetischen Verbindungen mit der frühen AVK-Phase und miteinander ganz bestimmt stark gewesen sein, die Populationen dieser kleinen Gruppen können in biologischem Sinne einerseits miteinander, anderseits mit der frühen AVK-Bevölkerung vorläufig als 74

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