A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1982 (Debrecen, 1984)
Történelem - Ács Zoltán: Die nichtungarischen Ethniken des Komitates Szabolcs im 18. Jahrhundert
Zoltán Ács DIE NICHTUNGARISCHEN ETHNIKA DES KOMITATES SZABOLCS IM 18. JAHRHUNDERT Die Uuntersuchungen des Verfassers beziehen sich nicht auf das heutige, sondern auf das historische Komitat Szabolcs, das einst viel grösser war, als heute. Die Abhandlung besteht aus zwei Teilen. In dem ersten behandelt er das durch die türkische Herrschaft und die fortwährend andauernden Kriegsführungen langsam entvölkernte Komitat, danach die innere Migration, die Abwanderungen der Leibeigenen aus dem Komi tat nach der Vertreibung der Türken (1686). Der zweite Teil der Arbeit beschreibt die „Verdünnerung" der einst beinahe völlig homogenen Bevölkerung des Komitates, d. h. die Expansion der nichtungarischen Ethnika in den einzelnen Ortschaften. Die geographische Lage des Komitates Szabolcs war — obwohl auf seinem Gebiet die türkische Belagerung nicht beständig war — in den 16—17 Jahrhunderten sehr ungünstig, da es auf dem Grenzgebiet der einander gegenüberstehenden Gegner lag und war Aufzugsgebiet sowohl der türkischen und habsburgischen als auch der siebenbürgischen Truppen. Eine Konskription aus der Mitte des 16. Jahrhunderts zeigt — abgesehen vom sporadischen slawischen Ethnikum — eine homogene ungarische Bevölkerung. Es lässt sich schon ab Ende des 16. Jahrhunderts eine Art von gegenseitiger Migration zu beobachten: die Ungaren wanderten nordwärts, in die einen grösseren Schutz anbietenden Berge, währed die Slowaken und Ruthenen sich in den entvölkerten Ortschaften niederliessen. Den grössten Verlust erlitt das Komitat durch den türkischen Heereszug im Jahre 1594/95, als 106 Siedlungen zugrunde gingen. Nach der Vertreibung der Türken flüchteten Tausende von Leibeigenen in der Hoffnung einer besseren Existenz in die benachbarten. Komitate. Laut der Archivforschungen des Verfassers verhessen das Komitat in den ersten 4 Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts beinahe 20 Tausend Personen. Der Verfasser schreibt über die Massnahmen, die von den Behörden erzielt wurden um der grossangelegten inneren Migration den Weg zu verstellen. Nebst dem Flüchtlingszug verminderten die Zahl der Bevölkerung im Komitat die Pestseuchen der Jahren 1739/1740 und 1751/52, als 6 Tausend Leute ums Leben kamen. Parallel mit der Entvölkerung soll mann natürlich auch mit Einwanderung aus anderen Gebieten rechnen, in der auch fremde Ethnika teilnahmen. Unter ihnen beschäftigt sich der Verfasser eingehender mit den Ruthenen, Rumänen und Slowaken — er wird die Deutschen in einer selbständigen Arbeit behandeln —. Am Ende der Arbeit wird festgestellt, dass diese fremden Ethnika das einst völlig von Ungaren bewohnte Komitat nur „gefärbt hatten", verursachten aber keine wesentlichen Verschiebungen in dem ethnischen Verhältnis. 427