A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1982 (Debrecen, 1984)

Régészet - M. Nepper Ibolya: Eine sarmatische Siedlung aus der Kaiserzeit, gelegen auf dem Nagyfarkas-Hügel, Biharkeresztes–Ártánd

Ibolya M. Nepper EINE SARMATISCHE SIEDLUNG AUS DER KAISERZEIT, GELEGEN AUF DEM NAGYFARKAS-HÜGEL, BIHARKERESZTES-ARTÁND Der Nagyfarkas-Hügel befindet sich auf der Innenseite des barbarischen Limes, kaum 200 m entfernt vom Kisfarkas-Hügel. Gleich einer Insel umgab dais einst unter Wasser stehende Gebiet den sich in Rictung Ost-West 450 m lang ersteckenden 150 m breiten mächtigen Hügel. In unberührtem Zustand betrug seine Höhe-zwischen 2— 4 m. Auf dem sich in der Gemarkung der Gemeinden Biharkeresztes und Ártánd aus­dehnenden Hügel wurde 1965 von der LPG „Aranykalász" Biharkeresztes eine Sand­grube eröffnet. Im Verlauf der Ausgrabungen zur Fundbergung gelangte Mateial aus sieben Epochen an die Oberfläche estarische Gruppe, Siedlung der Kupferzeit, die die späte Bronzezeit bedeutende Gava-Kultur, Gräber einer auf die La Тепе С Zeit da­tierbaren Bestattungsstelle). Im 2. Jahrhundert u. Z. machten der gesamte Nagyfar­kas-Hügel und gleichzeitig mit ihm auch der Kisfarkas-Hügel ein sarmatisches Dorf von riesiger Ausbreitung aus. In der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts wurden schon beide Hügel von den germanischen Gépiden als Bestattungsplätze genutzt. Auf dem Nagyfarkas-Hügel wurden sogar die Funde von Bestattungsplätzen aus der Zeit den Landnahme und des frühen Arpadenzeit ausgemacht. Der Reichtum dieser Fund­stelle zeigte auch, dass der grösste Teil dieser Siedlungerscheinungen aus der Sarma­tenzeit zerstört wurde, sodass heute nur noch selten der ursprüngliche Zustand fest­gehalten werden konnte. Durch die Erosion des Hügels und die immer wieder neue Zerstörung einstiger Siedlungsteile zwischen den aufgedeckten Gebieten wurden diese Stellen schon in den 1930er Jahren angegriffen und die Lage von heute noch mehr erschwert. Dennoch konnte auf dem Nagyfarkas-Hügel eine Fläche von 13750 m 2 aufgedeckt werden. Er­gänzt durch den Siedlungsteil Kisfarkas-Hügel konnten augfrund der Funde und der beobachteten Erscheinungen das Leben und die Beziehungen eines sarmatischen Dor­fes aus dem Barbarikum der Kaiserzeit skizziert werden, welches seine Blütezeit an die zwei Jahrhunderte lang hinter dem barbarischen Limes in der Nachbarschaft der von den Römern 271 aufgegebenen Provinz Dazien erleben durfte. Die sarmatische Siedlung aus der Kaiserzeit ersteckt sich auf dem gesamten Kamm des Nagyfarkas-Hügels in Richtung SW —NO. Aus den Siedlungserscheinun­gen durfte darauf geschlossen werden, dass sich die Häuser, dieser Siedlung der na­türlich Gestalt des Hügels und seiner Breite folgend, in einer Querausdehnung von 40—68 m anordneten, ebenso wie die dazugehörigen Öfen, Abfallgruben und andere Objekte. Auf dem Südhang des Hügels konnten keine Spuren entdeckt werden, die davon gezeugt hätten, dass dieses Gebiet tatsächlich in Benutzung gestanden hätte. Hier muss jedoch erwähnt werden, dass eine natürliche und künstliche Abtragung des Hügels in Betracht gezogen werden kann. Die Siedlungserscheinungen konnten näm­lich an der nördliche Seite des Gebietes in verhältnismässig hoher Anordnung beo­bachtet werden. Somit ist es auch möglich, dass diese abgetragen wurden. Es wurde nur wenig mehr als eine Viertel des Gesamtgebietes des Nagyfarkas-Hügel aufge­deckt. Hierbei wurden insgesamt 170 Objekte aufgezeichnet und in Landkarten ein­getragen. Das Fundmiaterial ist ausserordentlich vielseitig. Zur Mehrzehl besteht es aus ge­töpferter und ungetöpferter Keramik. Die aufgedeckten Objekte ordnen sich auf dem Nagyfarkas-Hügel in 16—17 gut voneinander zu differenzierenden Gruppen an: Ihr Mittelpunkt ist jeweils ein „HAUS": K/e; I/a; F^ 8; 128. G.; 100. G.; 105. G.; IV. G.; XXVII. G.; XXIX. G.: 41. G.; 51.; 55 G.; 56. G.; 8. G.; 47. G. Die Häuser der Familien sind von Öfen, Abfallgruben und Getreidegruben umgeben. An einigen stellen konnten die Spuren 241

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