A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1982 (Debrecen, 1984)

Régészet - Poroszlai Ildikó: Gefäss-Depot aus der Spätbronzezeit, ein Fund aus Debrecen

Ildikó Poroszlai GEFÄSS-DEPOT AUS DER SPÄTBRONZEZEIT, EIN FUND AUS DEBRECEN Bei der Fundamentierung eines Gebäudes im Hof der Kossuth-Kaserne in Deb­recen (Hámán Kató u. (1) Abb. 1) kam im Jahre 1970 eine grosse Menge zusammen­gehörendes Keramikmaterial (Gefäss-Depot) aus Tageslicht. Das Fundmaterial wurde von dem Restaurator János Szentgyörgyi zusammen­gesammelt und in das Déri Museum transportiert. Am Fundort wurden keine weite­ren Ausgrabungen vorgenommen und es wurden auch keine authentischen Beobach­tungen durchgeführt, sodass bei einer Analyse des Fundmaterials nur von den in­neren Zusammenhängen ausgegangen werden kann. Das Fundmaterial besteht aus zwei Hauptarten an Gefässen, und zwar aus Hen­keltöpfen (37 Stück) und Schalen (29 Stück). Ausserdem wurden eine Urne und zwei mit Henkeln versehene schalenartige Gefässe gefunden. Bei den Töpfchen handelt es sich um fünf heile Exemplare sowie Bruchstücke, von denen auf weitere 32 Töpfchen geschlossen werden darf. Sie haben gebogene Hälse, gewölbte Ränder, die Henkel gehen vom Rand aus und sind nach oben gebo­gen. Die Schultern sind durch Knötchen, Rinnen oder eingeritzte Linienbündel ver­ziert. (I. t. 1,3., II. t. 1., III. t. 2, IV. t. 1—2,4,5., V. t. 1, VIII. t. 1, 22, 3, 4.) Parallellen in der Form und in der Verzierung sind in der Hügelgräber-Kultur, Piliny-Kultur aus dem Norden der Grossen Ungarischen Tiefebene sowie in der Gruppe Haj­dúbagos—Felsőszőcs—Berkesz—Demecser zu finden. Die Schalen mit eingewölbten Rand sind vorwiegend mit kleinen Erhehungen, die aus dem Rand hervortreten, sowie mit Rinnen an der Unterseite geschmückt. (III. t. 3,1) Charakteristisch für die Hügelgräber-Form ist die Schale mit zugespitz­tem Rand; Im vorliegenden Depot-Fund gibt es hiervon fünf unversehrte und zwei angeschlagene Exemplare. (II. t. 3., X. t. 1—3) Die Schalen und Schälchen mit nach aussen gebogenem Rand bilden weder von ihrer Form noch von ihrer Verzierung hergesehen eine Einheit; es versehen hier mehrere Typen. Die mit den Nummern 5, 6 und 24 versehenen Schalen erinnern in ihren Bruchstücken von der Form her die Töpfe, deren Schultern mit Rinnen und Knötchen verziert sind. Ähnliche Stücke sind von den Fundorten der Gruppe Berkesz —Demecser bekannt. (I. t. 5, II. t. 4.) In ihrer Verzierung bewahren die in die Schalen Nr. 19, 52 und 70 eingeritzten Linien­bündel und die durch Rinnen und Punktlinien umrandeten Knötchen Traditionen aus der mittleren Bronzéit. (VII. t, V. t. 4., IX. t. t. 2.) Bei den Schalen Nr. 68, 69, 76 und 78 kann eine Vermischung der Hügelgräber-Kultur und der Gyulavarsánder Elemente beobachtet werden. Die beiden schalenartigen Gefässe stehen der Hügel­gräber-Kultur am nächsten. Die Urne muss für eine Hügelgräber-Form gehalten werden, bei der die hiesigen Gyulavarsánder Zierelemente dominieren. (IV. t.) Im folgenden Teil der Arbeit werden die Veränderungen in der Umgebung des Fundortes sowie im Kulturbild der benachbarten Gebiete analysiert, und zwar vom Beginn der Sptätbronzezeit an. Auf dem Territorium von Debrecen und Umgebung lebte im der Spätbronzezeit 1—2 die Hajdúbagos Gruppe. An die Umgebung des Fundortes grenzten in der Spät­bronzezeit 2—3die Kulturen von Felsőszőcs, Piliny und die der Uügelgräber im Nor­den der Grossen Ungarischen Tiefebene. Das vorliegende Fundmaterial steht der Gruppe von Hajdúbagos und der Kultur von Piliny am nächsten. Dies lässt darauf schliessen, dass hier auch mit Faktoren der Hügelgräber-Kultur gerechnet werden kann, welche die Kultur von Piliny umwandelten. Ausserdem verursacht das ver­wandte Basisethnikum (Kultur von Füzesabony bzw. Gyulavarsánd) auch ähnliche. 90

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