A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1980 (Debrecen, 1982)
Történelem - P. Szalay Emőke: Debrecener Zunftgefässe
Emőke P. Szalay DEBRECENER ZUNFTGEFÄSSE Im Rahmen der Erfassung des gegenständlichen Materials der Zünfte in Debrecen sollen nun nach den Zunfttafeln und den Zunftladen die Zunftgefässe vorgestellt werden. Im Leben der Zünfte stellten die verschiedenen Zunftgefässe ein wichtiges Zubehör dar, dem vor allem zu Zusammenkünften eine bedeutende Rolle zukam. Im Verlaufe des Studiums des archivarischen Schriftmaterials über die Zünfte tut sich ein buntes Bild über die verschiedenen Gefässe, die von den Zünften benutzt wurden, auf. Diese wurden aus Silber, Zinn, Kupfer, Glas oder Ton gefertigt. Ihre Abmessungen sind sehr unterschiedlich; sie reichen angefangen vom kleinen Glas über Kannen und Krüge hinweg bis zu grossen Weinbehältern. Gegenwärtig sind im Déri-Museum und in anderen Museen Ungarns insgesamt 44 Zunftgefässe bekannt. Was ihr Alter anbelangt, so stammen die meisten aus dem 17.—18. Jahrhundert. Sie sind also älter als die Zunfttafeln und Zunftladen. 16 Exemplare sind aus Silber gefertigt und von kleinem Ausmass. Zum Groffteil handelt es sichnhierbei um Gläser unterschiedlichen Typs, von denen viele mit einem Meisterstempel versehen sind. Doch auch diejenigen, auf denen diese Markierung fehlt, sind wahrscheinlich Schöpfungen von Debrecener Meistern. Einz Zunftgefäss ganz besonderen Typs ist unter diesen nicht auszumachen. Sie ähneln den anderen für den weltlichen und für den kirchlichen Gebrauch bestimmten Silbergläsern. Untersucht man diese Gläser auf ihren Hersteller hin, so kann festgestellt werden, dass im allgemeinen jedes Stück von einem hochbegabten Meister jener Zeit gefertigt wurde. Dies steht als Beweis dafür, dass die Zünfte auf die Fertigung ihrer repräsentativsten Gefässe viel Sorgenverwendeten. Unter den Zinngefässen sind vor allem die Zinnkannen bekannt. Diese tragen zwar keine Markierungen, sind aber aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls Arbeiten von Debrecener Meistern, da sie die Spezifika der Debrecener Zinnkannen aufweisen. Zwei Exemplare sind aus Kupfer; sie nehmen innerhalb der bekannten Zunftgefässe eine Sonderstellung ein. Unter den Tongefässen zeugen die beiden Habaner Gefässe davon, dass man auch in Debrecen die Arbeit der Habaner Meister kannte und höher einschätzte als die Produkte der ortsansässigen Töpfer. Die übrigen Tongefässe stammen aus Debrecen. Im Alter sind dies die jüngsten; mit einer Ausnahme stammen sie aus dem mittleren Drittel des 19. Jahrhunderts. Sie tragen nicht solche Verzierungen wie beispielsweise die Zunftgefässe aus Transdanubien und Veszprém. Auch können hier keine charakteristischen Typen entdeckt werden. 265