A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1980 (Debrecen, 1982)
Történelem - Sápi Lajos: Namenlose Baumeister in Debrecen
dafür ist, dass es in der Stadt Maurerhandwerker gegeben haben muss, die ihr Gewerbe auch hier ausübten. Einige von diesen Gebäuden stehen auch heute noch, wie z.B. in der Vörös-Hadsereg-Str. 29 die einstige „Säbelschenke" und in der Széchenyi Str. 6 das alte Diószegi-Haus. In der Stadt gab es immer schon wenig Steine und sie entbehrte auch jeglicher materieller Unterstützung von aussen, sodass der Grossteil der Bevölkerung Lehm aus der Umgebung, Holz, Rohr oder Stroh zum Bauen verwendete, und nur die begütertere Schicht baute sich Wohnhäuser mit Gewölben, anspruchsvollere Konstruktionen, die aus Stein gebaut werden mussten. Aus diesem Grunde waren die in dieser Stadt ansässigen Maurer nicht allein auf ein Einkommen durch ihr fachliches Können angewiesen, sondern nebenbei betrieben sie auch Land- und Viehwirtschaft sowie Weinbau. So wird es verständlich, dass sie anfangs keine eigenständige Zunft — was wieder eine neue Besteuerungsgrundlage bedeutete — bildeten, und sich später nicht am Zunftwesen beteiligten. Unter den Steuerzahlern der Stadt, die entweder in Zünften zusammengefasst waren oder ausserhalb einer Zunft standen, nennen die Steuernachweise schon um 1700 Maurer, deutsche und ungarische Zimmerleute, Ziegelstreicher, Verputzer und Schilfbinder. Dass um die Mitte des 17. Jahrhunderts nicht nur János Genovai als fremd zugezogener Maurer hier lebte und arbeitete, beweist die Eingabe der Maurersleute Antonius Salinger, Cristian Friber, Sebastion Titerspergen und Franciscus Pauer wegen •eímeís "1 -KxettuuiteHb : rm ЪНтъ WYb, in áem sie sagen, Оххьъ ъ ; ге Tütírjtm ъ-еЛ Л А -mdx тгл?гл Jahren in Debrecen tätig seien und besteuert vürden. Die aus der Fremde zugezogenen Maurer und die deutschen Zimmermeister kommen zuerst in Besteuerungsschreiben vor; im Jahre 1780 gründeten sie eine Zunft. Die alteinsässigen Maurermeister sträubten sich aber auch weiterhin davor, der Zunft beizutreten und waren unverändert frei tätig. Nur die ungarischen Zimmerleute schlössen sich zu einer Zunft mit rund 38—40 Mitgliedern zusammen, während zur Zunft der Maurer und der deutschen Zimmerleute im Durchschnitt nur 5—6 Handwerker gehörten. In späterer Zeit trat Ferenc Povolni, der aus Eger nach Debrecen gezogen war, nach mehr als zehnjähriger Tätigkeit der Zunft bei, um den grösser werdenden Steuerlasten zu entgehen. Mit der Gründung der um die Mitte des 19. Jahrhunderts ins Leben gerufenen Landeshandwerkervereinigung endete im Jahre 1852 das Jahrhunderte alte Zunftsystem. Auch die Erfassung der Handwerker nach Zünften ging in den Wirkungsbereich der Verwaltung über. Es wurde nicht mehr entsprechend der geleisteten Arbeit in Klassen eingeteilt, sodass diese Handwerker allmählich wieder namenlos wurden. 225