A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1979 (Debrecen, 1981)

Történelem - Székely György: Die Umwandlung des europäischen Siedlungsnetzes im 16–19. Jahrhundert und Ungarn

hunderts aus der Nähe betrachtet verfolgt werden kann, und zwar soll es hier um 1500 herum 100 000 Einwohner, im Jahre 1509 100 000 bis 110 000, im Jahre 1540 130 000 bis 131 000 und laut einer Volkszählung aus dem Jahre 1555 (die Patrizier wurden nicht ge­zählt) 159 859 Einwohner gegeben haben. Nur auf dem Höhepunkt der Entwicklung erreich­te die Stadt eine Einwohnerzahl von 180 000 Personen, um diese dann um 1600 herum —• trotz der Pest von 1575 — auf 140 000 Personen zu schätzen. Mailand konnte sich um das Jahr 1500 herum einer Einwohnerzahl von 180 000 Personen rühmen, wie dies die Schätzung der Geschichtswissenschaft sagt. Was Florenz anbelangt, so lassen sich hier nicht nur die geschätzten Zahlen, sondern auch die Bewegung in der Bevölkerung besser beobachten. Die um 1200 auf 50 000 Einwohner geschätzte Stadt erreichte ihren Bevölkerungshöhepunkt um das Jahr 1300, als ihre Bevölkerungszahl auf annähernd 100 000 angesetzt wurde. Von einer Epidemie getroffen, kann die Bevölkerung von Florenz nach 1350 nicht auf mehr als 50 000 Personen geschätzt werden, selbst bis 1500 erhöhte sich diese Zahl nur bis auf 75 000, wobei die Veränderung des Gesellschaftsorganismus schon beschränkt von Wirkung war. Die dichtbevölkertste Stadt im Süden Italiens Napoli, hatte verschiedenen Schätzungen nach um 1500 150 000 Einwohner und um 1600 an die 200 000 bis 275 000. Die Bevölkerungszahl von Palermo belief sich um 1500 auf 90.000 bis 100 000 Einwohner. Hierbei befanden sich aber die letzteren, die Teile des spanischen Reiches waren, trotz ihrer hohen Einwohnerzahl im Rückschritt, denn sie gehörten ja einem Reich an, das der bürgerlichen Entwicklung selber Schranken errichtete, indem es die verschiedenen bürgerlichen Elemente verfolgte (Juden, Comuneros, Ketzer, Marannen, Morisken). Daneben hatten die ozeanische Entfal­tung der Welthandelsstraßen und die Stagnation des mediterranen Handels bzw. sein Ver­fall ungünstige Wirkung auf die gesamte Städteentwicklung Italiens. Natürlich kam es nicht schlagartig zu dieser Entfaltung. Eine gute Zeitlang blühte die Handelsrepublik von Ragusa (Dubrovnik) an der Adria, indem sie sich ihre Position zwischen Venedig und dem Osma­nenreich zunutze machte. Da ihre Ostgebiete und ihr Handel zusammenschrumpften, sahen sich die langsam verfallenden großen Handelsmetropolen neuen Wettbewerbspartnern ge­genübergestellt. Livorno wurde zum Gegner von Pisa sogar von Genua, während Triest zum Konkurrenten von Venedig wurde. Diese neuen Plätze nahmen ihren Aufschwung aber nicht nur zu Ungunsten der alten Häfen, sondern sie wickelten auch einen ganz neuen Handel ab. 7 Innerhalb der Zonen des Hansa-Handels und des mediterranen Verkehrs bedeutete der Fernhandel der west- und süddeutschen Städte in den Jahrhunderten des Mittelalters einzig eine verbindende Sphäre. Zu den wichtigsten Knotenpunkten gehörte Köln, deren Bevölkerung von der Forschung für das Spätmittelalter auf 40 000 bis 50 000 angesetzt wird. Das vom Verkehr her gesehen recht lebendige Frankfurt am Main soll nach Schätzun­gen in den Jahren um 15C0 insgesamt 12 000 Einwohner gehabt haben. Wogegen die Ein­wohnerzahl von Nürnberg für diese Zeit schon auf 30 000 bis 40 000 angesetzt. Die Bevöl" kerung von Vim wird für die Jahre um 1500 von der historischen Demographie auf 15 000 bis 20 0CO Personen geschätzt. Augsburg kann zu den Städten mit dem stärksten Umsatz gerechnet werden, und ihre Einwohnerzahl wird von einigen Historikern für 1500 au 40 000 bis 50 000 Personen geschätzt, obgleich anderen Rechnungen zufolge im Jahre 1535 nur 36 400 Personen nachgewiesen werden konnten. 8 7 Székely, György: Az itáliai reformáció és Közép-Európa (Filológiai Közlöny, 1968. 3—4. szám) S. 501—502; Alberto Tenenti: Florence á l'époque des Medicis: de la cité á l'état (Paris, 1968) S. 15; Robert S.Lopez: Naissance de l'Europe (Orleans—Paris, 1962) S. 401; Granasztói, György: Becslés Sopron XVI— XVII. századi lélekszámára (Történelmi Szemle, 1970, 3. szám) S. 320.; Jaroslav Marék: Spolecenská struktúra moravskych královskych mest v 15. a 16. století (Praha, 1965) S. 112. 8 Jaroslav Marék: Spolecenská struktúra moravskych královskych mest v. 15. a 16. století (Praha, 1965) S. 111; Karlheinz Blaschke: Bevölkerungsgeschichte von Sachsen bis zur industriellen Revolution (Weimar, 1967) S. 131.; Bruno Kuske: „Köln". Zur Geltung der Stadt, ihrer Waren und Maßstäbe in älterer Zeit (12—18. Jahrhundert) (1935) (Bruno Kuske: Köln, der Rhein und das Reich. Köln —Graz, 1956) S. 140; Fritz Rörig: Die europäische Stadt {Walter Goetz usw.: Das Zeitalter der Gotik und der Renaissance 1250—1500; Berlin, 1932) S. 344; Heinz Kamnitzer: Zur Vorgeschichte des Deutschen Bauernkrieges (Berlin, 1953) S. 28; Konrad Schü­6* 8?

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