A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1979 (Debrecen, 1981)

Történelem - Ács Zoltán: Der eigenartige Weg der Stadt Debrecen bis zur königlichen Freistadt

hung von ungefähr 16 Prozent entspricht. Somit kann die Zahl der Einwohner auf 15 Tau­send geschätzt werden. Wenn wir diese Angaben akzeptieren, dann können wir Sándor Szilágyi nicht Recht geben, wenn er behauptet, dass die Pestepidemie, die zwischen 1664 und 1678 in Ungarn tobte, in den Jahren 1679—1680 7800 Opfer in Debrecen forderte. 37 Es ist allgemeinbekannt, dass die lange dauernden Streifzüge, selbst wenn auch nur Wenige durch Waffen umkamen, die Bevölkerung dezimierten. Die Heere waren die Brutstätte von Krankheiten und mit ihrem Zug schleppten sie die Ansteckungen in die verschiedenen Teile des Landes. Nach Debrecen haben aber Kaufleute die Seuchen mitbringen können. 1681 ist die Hälfte der Stadt abgebrannt. 1689 vernichteten eine Dürreperiode und eine Heuchschreckenzug die Ernte. Die Kriege, die ständigen Behelligungen und Portionen behinderten die Produktion; die Lebensmittelproduktion sank ab, selbst die nötigsten Agrarprodukte konnte man auch unter den günstigen Wetterbedingungen nur schwer er­zeugen. Manchmal waren die Lasten so hoch, dass viele — gerade wegen des Produktions­ausfalls und der daraus folgenden Einkommensenkung — die Stadt verhessen. Auch die aufgezählten Tatsachen spielten eine grosse Rolle dabei, dass laut eines Steuerausweises von 1690 nur 1772 Personen Steuer gezahlt hatten, hier können wir also wieder eine Be­völkerungsabnahme bemerken. 38 Bei der Untersuchung des Belastungsvermögens der Stadt muss man auch die Ar­beitlöhne und die Marktpreise in Betracht ziehen. Der Stadtrat setzte den Lohn für die Agrararbeiter fest. Wenn jemand mehr zahlte, so wurde er bestraft. Die von der Stadt verlangte Steuer wurde durch den Rat unter den Steuerzahlern verteilt ; er bestimmte auch das Steuerkontingent. Der Rat hatte auch das Recht, ausserordentliche Steuer einzutreiben. Die Steuer der Vagabunden (Wanderer und Flüchtlinge) und der äusseren Häuser, worunter wir die Güter der von der Stadt Getrennten verstehen, wurde von der Steuer der ständigen Einwohner konsequent unterschieden. Als Steuerfond wurde das Mobiliarvermögen ge­nommen, denn sein Umfang konnte grösser werden, als das des Realsvermögens ; diese Form der Steuerausschreibung spiegelte die Einkommenverhältnisse besser wider. In den Strassen, die zu dem Unteren Bezirk gehörten, zählen 13,3 Prozent der Einwohner im Jahre 1663 zu den Grossteuerzahlern. Dieser Prozentsatz sinkt 1683 auf 6,2, aber parallel dazu erhöht sich die Zahl der Kleinsteuerzahler zwischen 1672 und 1683 um 484 Personen. Dieser Prozess, der aus den Angaben hervorgeht, ist ein Beweis teils für die Schichtung der Stadtbevölkerung, teils aber für den Verarmungsprozess unter den Kleinsteuerzahlern, sie bezahlten ja neben ihrer verdoppelten Zahl die gleiche Summe; somit ist der auf je einen Steuerzahler fallenden Bruchteil gesunken. 39 1672 zahlten 539 Personen 15 Denar; 1683 1023 Personen 15 Denar 449 Personen 20 Denar; 1683 542 Personen 20 Denar 68 Personen 25 Gulden 1683 49 Personen 25 Gulden 1672 zahlten 51 Personen 50 Gulden; 1683 28 Personen 50 Gulden 1672 zahlten 4 Personen 300 Gulden; 1683 — 1672 zahlten 2 Personen 400 Gulden; 1683 — 1672 zahlten 1 Person 450 Gulden; 1683 — Die kleinste Kontribution war am Ende des 17. Jahrhunderts die Portion, die sich den Bedürfnissen entsprechend veränderte. Es kann festgestellt werden, dass die auferlegte Kriegssteuer höher war, als der Bruchteil der staatlichen Steuer. Die auf eine Portion kommende Summe wurde durch den Rat unter den Einwohnern verteilt, unter Berücksichtigung ihres Besitzes an Mobilien und Realien. 1691 zahlte Deb­recen für ein halbes Jahr 35. 406 Gulden Portion, die aber auch während dieses halben Jahres zweimal höher war, als die von den Türken auferlegten Jahressteuern. Die Stadt forderte oft von ihren Bürgern eine sogenannte Peitschensteur , Unfall- oder Unglücksteuer, die sie z.B. wegen der Drohungen von Caraffa benötigte (1681, 1682). 40 Den Flüchtlingen aus Ungarn konnte die Stadt leichter Steuern auferlegen, aber bei den Einwanderern, die 37 Szilágyi Sándor: A magyar nemzet története (Bp. 1898) 398. 38 Zoltai, 1905. S. 150. 39 Komoróczy György: Városigazgatás Debrecenben 1848-ig. (Debrecen, 1969) 69. 40 Zoltai, 1905. S. 153. Ш

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