A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1979 (Debrecen, 1981)
Történelem - Székely György: Die Umwandlung des europäischen Siedlungsnetzes im 16–19. Jahrhundert und Ungarn
aus), der Anteil der nicht bäuerlichen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung machte 10% aus. Dies bedeutete fürjedé Stadt einen demographischen Anstieg: Győr zählte 16 000, Sopron 13 000, Pápa 8 000 und Szombathely 4 000 Einwohner. Sie galten als wichtige Knotenpunkte in einem Land, das ein Urbarialpatert hinter sich hatte und sich infolge der Neubesiedelung in seiner nationalen Zusammensetzung verändert hatte. Als wahrhaft ungarische Städte galten jedoch die Städte in der Tiefebene und von der Religion her gesehen die Zentren des Kalvinismus. Der höfisch gesinnte Oberbeamte József Izdenczy betonte, indem er seine Meinung über die Lehre der ungarischen Sprache kundtat, im Jahre 1795, daß das Ungarische bei den Kalvinisten allgemein sei, und daß der kalvinistische Bauer sich für einen „ungarisch Gläubigen" hielte. In der Großen Tiefebene zählte die Stadt Szeged im Jahre 1815 insgesamt 30 000 Einwohner, Szentes mag zu Beginn des Jahrhunderts 15 000 Einwohner gehabt haben. Dem fremdsprachlichen Einfluß hielt jedoch Debrecen am ehesten stand: 1819 fiel es auch dem Staatsrat auf, daß die freien königlichen Städte ihre Rapporte an die ungarische Hofkammer derzeit immer in Lateinisch geschickt haben, abgesehen von einigen Exemplaren aus der Stadt Debrecen... Das Zentrum der gesellschaftlich-wirtschaftlichen Entwicklung fand dennoch — wie dies ganz natürlich ist -— seinen Platz im Herzen des Landes. Schon 1827 war Pest mit seinen 56 577 Einwohnern die größte Stadt Ungarns, ihr folgte Debrecen mit 45.375 Einwohnern. An dritter Stelle stand Pozsony mit 37 180 Einwohnern, während Buda noch von zahlreichen halbbäuerlichen Städten überflügelt wurde. Die Einwohnerzahl von Szabadka betrug 34 924, die von Kecskemét 34 080, die von Szeged 32 209, die von Buda 30 001 und die von Hódmezővásárhely 26 160. Bei Conscriptioren aus dem Jahre 1828 kamen 20% des gesamten Handelseinkommens den Händlern von Transdanubien zu, während höchstens 30% den Händlern aus der Tiefebene zukamen (beidemale wurden die Werte für die Hauptstadt nicht mitgerechnet). Im Jahre 1839 erreichte Szeged eine Einwohnerzahl von 33 000. Doch die Entwicklung der neuen Hauptstadt drängte immer rascher vorwärts. Laut ihrer Einwohnerzahl stand Pest 1846 schon weit an der Spitze. Hier wohnten damals schon 100.000 Menschen, während es in Debrecen 55 100, in Buda 40500, in Pozsony 40200, in Kecskemét 40000, in Szabadka 36 200, in Szeged 35 900 und in Hódmezővásárhely 29 507 waren. Was die Angaben in folgenden betrifft, so wird augenscheinlich, daß die kleineren und weniger bewohnten Siedlungen in Transdanubien dennoch städtischer sein konnten als die größeren in der Tiefebene. An dieser Stelle sollen von 1847 an Győr mit 25 000, Sopron mit 15 000, Veszprém mit 13 000, Pápa mit 16 000 und Szombathely mit 5 000 Einwohnern genannt werden. Magyaróvár blieb mit seinen 2 000 Einwohnern eher ein Marktflecken als eine Stadt, da Dreiviertel seiner Bevölkerung Dienstleute und Häusler waren. Für die Gegenden um die Theiß war ein breiterer Gürtel landwirtschaftlich genutzter Fläche um die Städte herum charakteristisch; ein Teil ihrer Bewohner lebte in den Randsiedlungen. So sah beispielsweise auch die königliche Stadt Szeged nach dem Freiheitskampf aus : hier lebten 32 000 Menschen. Ähnlich war es mit der bevorrechteten freien Marktgemeinde Szentes, die 20 000 Einwohner hatte, mit der Marktgemeinde Csongrád, die 10 000 Einwohner zählte und auch mit dem Marktflecken Hódmezővásárhely mit seinen 36 000 Einwohnern. 29 29 Gazdag, István (zus. gestellt ...): Debrecen és a Rákóczi-szabadságharc (Alföld, 1976. 5. szám) S. 80.; Richard F. Kreutel— Friedrich Kornauth (übersetzt, eingeleitet und erklärt von ...): Zwischen Paschas und Generälen. Bericht des 'Osman Aga aus Temeschwar über die Höhepunkte seines Wirkens als Diwandolmetscher und Diplomat. (Graz— Wien— Köln, 1966) S. 10, 25—26, 28, 31, 59, 61, 135, 140—142.; Kosáry, Domokos: Bevezetés (Budapest története III. Főszerkesztő Gerevich, László, Bp., 1975) S. 7—8, 10—11; Nagy, Lajos: Budapest története a török kiűzésétől a márciusi forradalomig (s.o.) S. 127—128, 287, 373—375, 457.; Matejka, Március: A Kisalföld főbb városainak földrajzi helyzete és funkciói különböző történelmi szakaszokban. 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