A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1978 (Debrecen, 1979)
Muzeológia - Kilián István: Museologische Fragen der Ady-Austellung in Déri-Museum
István Kilián MUSEOLOGISCHE FRAGEN DER ADY-AUSSTELLUNG IM DÉRI-MÚZEUM Als über die Veranstaltung dieser zeitweiligen Ausstellung entschieden wurde, hatte die literarische Sammlung sehr wenig Denkmäler über den größten ungarischen Dichter am Anfang unseres Jahrhundert Endre Ady. Die Organisierung ist auch dadurch erschwert worden, daß für den Gegenstand der Ausstellung in 1977 Adys in Debrecen verbrachte Jahre gewählt wurden. Der zukünftige Dichter hat sich im September 1896 an der juristischen Fakultät des Debrecener Kalvinistischen Kollegiums immatrikulieren lassen. Im nächsten Jahr hätte er an der Budapester Rechtsakademie weiter studieren müssen, da er aber die Vorlesungen hier eine Zeit lang nicht mitgehört hat,[dann in den Provinzstädtchen Zilah und Temesvár, später im Geburtsdorf Érmindszent verweilte, ist er am Anfang des Studienjahres 1898/99 wieder nach Debrecen gekommen. Er hat sich aber entschlossen, endgültig von den Rechten Abschied zu nehmen. Er war zuerst Volonteur, dann ein auch Gehalt beziehender Journalist bei einer Debrecener Zeitung. In Debrecen erschien sein erster Gedichtband (Gedichte, versek 1899), und hier entspann sich zwischen ihm und dem sich für Ili Kíváncsi (etwa: Ili Neugierig) nennenden jungen Mädchen Ilona Varga eine romantische Liebe. Sie hatten sich nie getroffen, und auch die Literarhistoriker Lajos Gyurói-Nagy und Miklós Kovalovszky haben erst in 1958 festgestellt, wer hinter dem Pseudonym Kíváncsi steckt. Die Ausstellung wurde um vier Interieure aufgebaut. Ady hat die zwei Jahre in Debrecen vorwiegend im Kollegium verbracht. Das erste Interieur wurde aufgrund archiver Aufnahmen aus den im Kollegium noch auffindbaren Möbelstücken zusammengestellt. Im zweiten waren Ili Kíváncsis private Gegenstände, einige charakteristische Möbelstücke und Ady-Denkmäler zu sehen. Das dritte Interieur stellte den rekonstruierten Redaktionsraum dar. Im vierten Interieur wurden einige Stücke aus der Einrichtung des Restaurants „Bunda" (zum Pelz) ausgestellt. Der Dichter verweilte sehr oft im „Bunda", und mit der materiellen Unterstützung des damaligen Inhabers von der Bierstube und vom Hotel „Angol Királynő" (zur Königin von England), später von der Hortobágyer Schenke Nándor Németh wurde dort die den Dichter vorstellende Gedenktafel enthüllt. Um diese vier Eckpunkte wurden die Tableaus der Ausstellung untergebracht, die in folgender Reihenfolge die Interieure verbanden: 1. Ady und das Kollegium 2. Nach der Grundprüfung. Hier wurden die Fotos von Adys Jahrgangskameraden gesammelt. 3—4. Das „Kivancsi-Rätsel", die kurze Geschichte und die Dokumente seiner enthüllung 5. Ady und das Debrecener Theater 6. Adys Debrecen, Plan mit den Fotos der Debrecener Stätten 7. Die dekorative Hauptwand, daran einige Verse von Ady über Debrecen, die Ansicht der Stadt um die Jahrhundertwende, das menschengroße Foto der Radierung von Sándor Bodogfai Farkas über Ady 8. Ady und die Debrecener Zeitungen 9. Der Dichter und der Csokonai-Kreis 10. Adys Nachleben in Debrecen, die Ady-Gesellschaft Im zweiten, vom ersten völlig getrennten Teil der Ausstellung wurden die Ady darstellenden und seine Werke illustrierenden bildkünstlerischen Stücke gesammelt: das Ady-Porträt von Gyula Rudnay, das an Béla Révész dediziert wurde, das Bild von Ödön Márffy über Adys Frau Csinszka, das Ady-Bild und eine Illustration von László Holló, die Kleingraphiken von Béla Gy. Szabó, Kálmán Gáborjáni-Szabó, Antal Fery, die künstlerischen Illustrationen von Károly Reich. In diesem Teil der Ausstellung sind auch die Ady-Plaketten von Iván Szabó, Fülöp Ö. Beck, Pál Pátzay, Károly Л. Székely und die Kleinplastik von Barna Megyeri zu sehen. Die dritte Einheit der Ausstellung war der sog. „Fries". Über den Interieuren, Tableaus und Vitrinen wurden eine zusammenhängende Tafelreihe aufgebaut, wo alle Fotos über Ady und die Bilder der mit dem Dichter verbundenen Personen und Stätten gezeigt wurden. Unter den Tab479