A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1978 (Debrecen, 1979)
Történelem - Molnár Ambrus: Die Wirtschaft der leibeigenen und die Zehntenerhebung in dem Stuhlbezirk Nádudvar in den Jahren 1550–1650
Man ließ die Leibeigenen den Zehnten aus Korn in eine vorher bestimmte Ortschaft tragen und dort diemen. Aus den uns zur Verfügung stehenden spärlichen Angaben den Druschergebnissen der Zehntenfeimen können wir auch auf die Kornfrucht schließen. Das höchste Ergebnis im Jahre 1589 aus Weizen war in Szoboszló (heute Hajdúszoboszló), wo aus einem Kalangya (d. h. 30 Garben) Weizen 2,38 Kassaer Butten (197,5 Liter) Korn gewonnen wurde. Das niedrigste Ergebnis gilt Báránd, wo 1 Kalangya nur 0,66 Kassaer Butte (50 Liter) bezahlte. 1589. war der Ertragsdurchschnitt aus Weizen je Kalangya 1,36 Kassaer Butten, d. h. je 30 Garben 113 Liter. Der höchste Ertragsdurchschnitt aus Gerste gilt Csege (heute Tiszacsege), wo ein Schober Gerste 2 Kassaer Butten Korn gab. Der schlimmste Ertragsdurchschnitt wurde in Ohat (heute Pußta am Rande von Hortobágy) registriert, wo aus einem Schober nur 0,32 Kassaer Butte Korn ausgedroschen wurde. In dem 16—17. Jahrhunderten aus dem Standpunkt der Einnamequelle der Bevölkerung war in unserem Stuhlbezirk die Viehhaltung weit bedeutender, als der Getreidebau. Da aber in den Ablieferungslisten neben der Angaben des Getreidebaus nur solche des Schaftzuchtes zu finden sind, beschäftigen wir uns nur mit diesem Zweig der Viehhaltung. Beide Regionen unseres Gebietes — Nagysárrét und Hortobágy — hatten günstige Vorbedingungen für die Schafzucht. Fast ausnamweise in allen Ortschaften beschäftigten sich 4—15 Wirtschaften mit der Schaftzucht. 1556. in Nádudvar überstieg die Schafbestandzahl auch das 5000. II. Der Umstand, daß die Ortschaften des Stuhlbezirks Nádudvar zweier politischen Komitaten angehörten — in der behandelten Periode — gab Möglichkeit zu vielen Debatten, in dem Hinsicht, ob der Zehnte der im Komitat Bihar liegenden Dörfer dem Bischof zu Várad, oder dem zu Eger zukomme. Dem Kodex „Buch des Heiligen Johannes" (Libri Sancti Johannis) nach (es behält die zehntenpflichtigen Ortschaften und die auf den Zehnten bezüglichen Rechtsnormen), galt der Zehnte der Sárréter Dörfer schon seit 1565 dem Bischof zu Eger. Trotzdem machte darauf auch der Bischof zu Várad Anspruch. Die Leibeigenen dieses Gebiets beklagten sich mit Recht, weil von ihnen sowie der Zehnte, als auch das Dreißigstel nach den Viehen Eger und auch Várad verlangten, und mehrmals trieben sie auch beide ihre Forderungen an den Leibeigenen ein. Zur Lösung kam die bestreitende Frage in der Einigung von Nagykároly 1619. Die Vertreter von Ungarn und Siebenbürgen vereinigten sich darin, daß der Zehnte von Nádudvar — einschließlich der der Dörfer von Komitat Bihar — dem Bischof zu Eger gilt. Trotz dieser Vereinbarung versuchte der Bischof zu Várad, bzw. der Fürst von Siebenbürgen auch noch Jahrzehnten nach, den Zehnten der Sárréter Dörfer für die Várader Burg einzunehmen. Anfang der fünfziger Jahre des 16. Jahrhunderts in dem Stuhlbezirk Nádudvar die Einhebung des Zehnten war die Aufgabe der Pfarrer. 1554. János Kanizsai „plebanus de Naadudvar", 1555. András „plebanus et archidiaconus de Naadudvar" nahm den Zehnten ein. Später übernahmen die Aufgabe des Zehnters (decimator) Besitzeraderligen aus Komitat Szabolcs, oder Dignitare niedriger Stelle, in Beisein eines Schreibkundigen (deák). Das Zehnteneinkommen unseres Stuhlbezirkes wurde von dem Bischof der Diözese Eger, durch die Zipser Kammer gemietet und es wurde zu der Erhaltung der Burg von Eger verwendet. Die den Zehnten mietende Kammer schickte nicht immer Zehnter, nahm also den Zehnten nicht immer direkt ein, sondern vermietete ihn für eine vorher bestimmte Getreide Menge den Adeligen von Komitat Szabolcs, später den Dignitaren der Burg Kalló. Das Zehnteneinkommen unseres Stuhlbezirkes wurde vcn dem Bischof der Diözese Eger, durch die Zipser Kammer gemietet und es wurde zu der Erhaltung der Burg von Eger verwendet. Die den Zehnten mietende Kammer schickte nicht immer Zehnter, nahm also den Zehnten nicht immer direkt ein, sondern vermietete ihn für eine vorher bestimmte Getreide Menge den Adeligen vonKomitat Szabolcs, spater den Dignitaen der Burg Kalló. Die Zeit des Zehnten wurde in den, für die Zehnter zeitweise herausgegebenen Weisungen bestimmt, meistens fiel sie nach dem Tag des Heiligen Königs Stephan (20. August). Die Zehnter wurden in den Weisungen aufgefordert, ihre Aufgabe nachher durchzuführen, als der Gutsherr sein Neuntel (nona) schon einnahm, damit die Bauern „richtigen Zehnten" geben körnen. Im Laufe der Jahrhunderte gestalteten sich verschiedene Gebrauche der Zehnteneinhebung aus: 1. Das mit Sichel bedeckte Getreide wurde nach Kalangya und der Garbenzahl gezehnt. 2. Das mit Sensen bedeckte Getreide wurde auf zwei Wisen gezehnt : ") Der Zehnte wurde nach dem mit Sensen bedeckten Getreide mit Geld bezahlt, nach Schobern je 4—10 Denar. b) Jeden zehnten Schober nahm man als Zehnte ein. Nach den Schobern über lo (Wechselschober) bezahlte der Leibeigene 4—10 Denar. 3 Zehnte nach der Saatfläche. Am Anfang der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde nach jedem Joch (iugerum) 4—4 Denar eingenommen und verlangte nan nach jedem Joch Getreideanbau ./. Butte (Köböl) d. i. 50—60 Liter Korn. 156