A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1976 (Debrecen, 1977)

Természettudomány - Varga Zoltán: Verbreitung und subspezifische Gliederung der Erebia ottomana Herrich-Schäffer, 1847 (Lep.: Satyridae) nebst Beschreibung der beiden neuen Subspezies: E. ottomana lorkoviciana und E. ottomana drenovskyi

Varga, Zoltán Verbreitung und subspezifische Gliederung der Erebia ottomana Herrich­Schäffer, 1847 (Lep.: Satyridae) nebst Beschreibung der beiden neuen Sub­spezies: E. ottomana lorkoviciana und E. ottomana drenovskyi (Erebia-Studien, № III)* 1. Allgemeine Verbreitung und zoogeographische Charakterisierung der Art Erebia ottomana H.-Sch. ist eine echte Hochgebirgsart (Orealart), die innerhalb des mediterran-orealen Faunentyps zum pontomediterran-orealen Faunenkreis gehört (vgl. de Lattin, 1967, 1968 i. 1.; Varga, 1972, 1975a, b). Sie ist weder eine pontische, noch eine Step­penart, wie es in der Literatur manchmal behauptet wird (vgl. Wolfsberger, 1972: Abb. 2. wo die Verbreitung der Art größtenteils falsch wiedergegeben ist). Ihre Verbreitung umfaßt den größten Teil der balkanischen Hochgebirge (mit Ausnahme der nordwestlichsten und südlichsten), sie kommt vollkommen isoliert dabei in den Süd-Alpen, nördlich vom Garda­See auf dem Monte Baldo (E. ottomana benacensis Dannehl), ferner im französischen Zent­ralmassiv (Ardeche: E. ottomana tardenota Praviel) vor. Im Gegensatz mit der anderen charakteristischen pontomediterran-orealen Erebia-Art, E. melas Hbst., sie kommt weder im slowenischen Karstgebiet, noch in den Süd-Karpaten vor. Sie fehlt außerdem — wie in der Regel auch die anderen pontomediterranen Orealarten (z.B.: Boloria graeca Stgr., Erebia aethiopella Hfgg., Coenonympha rhodopensis Elw., Anaitis simpliciata Tr.) — in dem stark vereisten Hauptmassiv der Alpen, wodurch die westlichen Vorposten der Art als reliktartig betrachtet werden können. Erebia ottomana H.-Sch. gehört ihrer Verbreitung nach keinesfalls zu den hochalpinen Erebien, weil die meisten Standorten der Art in der Nähe der Waldgrenze liegen. Sie ist eine Leitart der mäßig trockenen, windgeschützten, hochgrasigen subalpinen-alpinen Rasengesellschaften. In ihrem Haupt-Verbreitungsgebiet tritt sie schon an entsprechenden Stellen schon in den Lichtungen der subalpinen Nadel­oder Buchenwaldzone auf und erreicht die untere Grenze der echten alpinen Kurzgrasmatten. 2. Die nominotypische Form der Art Als Nominatform der Art gilt jene Population, die im Hochgebirge bei Brussa fliegt, welches heute Ulu-dagh genannt, in der früheren Literatur aber meistens als Bythinischer Olymp („Olymp bei Brussa", bei Warren, 1936: 282 — Keshish dagh) erwähnt wird. Aus der Originalbeschreibung geht eindeutig hervor, daß Herrich-Schäffer einige Exemplare, die zur Originalbeschreibung bzw. zu den Abbildungen 377—378 dienten, von Frivaldszky er­halten hatte. Weil die Original-Exemplare von Herrich-Schäffer, die in Wien aufbewahrt wurden, im Jahre 1848 verbrannt wurden, als einzige authentische Exemplare der Art, die gleichfalls von Frivaldszky stammen, sind jene zu betrachten, die jetzt in Budapest, im Natur­wissenschaftlichen Museum aufbewahrt sind und die Originaletiquette: TURCIA, FRIV. tragen (2c? 29 )• Aus diesen Exemplaren habe ich ein tf als LECTOHOLOTYPUS, ltf und 29 als LECTOPARATYPOIDe designiert. Diese, am frühesten entdeckte, geographisch periphäre Subspezies der Art galt lange Zeit als verschollen, weil sie erst im 1943 von Kosswig wiederaufgedeckt wurde. Die Exemplare (50* 79) mit der Fundortbezeichnung: Bithynien, Ulu-dagh, 8. 1943. befinden sich in der de Lattin-Sammlung (Biogeographische Abteilung der Universität, Saarbrücken.) Aufgrund dieser neueren — obwohl ziemlich abgeflogenen Exemplare — muß die Originalbeschreibung ergänzt bzw. die Beschreibung von Warren, der kein Exemplar vom Typenfundort unter­suchen konnte, richtiggestellt werden. * Erebia-Studien No I —IL: Acta Biologica Debrecina, IX: 1972. 5

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