A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1976 (Debrecen, 1977)
Történelem - Káplár László–Kahler Frigyes: Angaben zur Frage der Falschmünzerei in Ungarn
László Káplár—Frigyes Kahler ANGABEN ZUR FRAGE DER FALSCHMÜNZEREI IN UNGARN. DIE GESTALTUNG DER TECHNIK DER FALSCHMÜNZEREI IN DER NEUZEIT. Die Verfasser setzen ihre, auf die Fragen der Falschmünzerei bezüglichen Untersuchungen aus dem 16. Jahrhundert fort. Nach der Auflösung der hochadligen Falschmünzereiwerkstätten erscheinen die Schmiedverfälschungen mit Buchstabenimitazionen von primitiver Ausführung. Die Verfasser legen die Analyseangaben von zwei verfälschten Rudolf-Talern dar (König Rudolf der erste regierte von 1576 bis 1608). Die Kenntnis der Zusammensetzung der Legierung erleichtert uns, Folgerungen auf die technische Ausrüstung der zeitgenössischen Verfälscherwerkstätten und auf die verwendete Technologie zu ziehen. Am Ende des 16. und am Anfang des 17. Jahrhunderts meldet sich eine neue Verfälschungstechnik: test- und bildgetreue Talerverfälschungen werden aus Legierung von Silber-, Zink- und Kupfertyp verfertigt. Hier werden die Untersuchungsergebnisse von drei Verfälschungen vorgestellt. Die Verfasser beantragen diese Gruppe als Silber-Kupfer-Verfälschungen zu bezeichnen. Diese Gruppe ist eine vorübergehende Erscheinung; die Verfälscher wollten mit dem relativ hohen Silbergehalt die leichtere Verwertungsmöglichkeit erreichen. In der nächsten Phase wird das Metallgeld wieder aus wenig Silber enthaltenden, leicht schmelzenden Legierungen verfertigt und die Prägungstechnik wird, die mit Guß durchgeführten Vervielfältigung abgelöst. Diese könnte man als „hausgegossene Verfälschungen" bezeichnen. Die nicht in organisierten Gruppen arbeitenden Verfälscher konnten ohne besondere technische Ausrüstung ihre Verfälschungen herstellen, die laut den Untersuchungen hauptsächlich Kupfer, Blei und Zink enthalten. Au der Zusammensetzung des Materials der in den 19—20. Jahrhunderten hergestellten, verfälschten Münzen können mehrere, charakteristische Legierungsgruppen abgesondert werden. Solche sind die Legierungen von Kupfer —Silber-, Zinn —Blei-, Zinn —Zink- und Zinn —Antimontypen. Die Verfasser machen die Verwendung der erwähnten Legierungen zur Herstellung verfälschten Geldes auf Grund von Archivuntersuchungen und in Kriminalfällen gemachten Fachgutachten. 149