A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1976 (Debrecen, 1977)

Történelem - Varga Pál: Die Geschichte der in Debrecen im Laufe des 19. Jahrhunderts errichteten Apotheken

Pál Varga DIE GESCHICHTE DER IN DEBRECEN IM LAUFE DES 19. JAHRHUNDERTS ERRICHTETEN APOTHEKEN Der Verfasser gibt in seiner Abhandlung die Meldung von József Szent-Györgyi, physicus Ordinarius aus dem Jahre 1801 bekannt, in der er über die Beschau von zwei Apotheken in Debrecen berichtet. Die französische Revolution hat eine große Wirkung auf den Prozess der Verbürgerlichung in der ganzen Welt gehabt und die kraftvolle Entwicklung der Industrie kam auch in Ungarn lang­sam in Schwung. Dieser Aufschwung erreichte auch Debrecen, was auch in der raschen Zunahme der Apotheken zu sehen war. Laut der Angaben des Apothekerjahrbuches aus dem Jahre 1899 vervierfachte sich die Anzahl der Apotheken in Debrecen im Laufe des Jahrhunderts. Der Ver­fasser untersuchte die Entstehungsgeschichte dieser sechs Apotheken, sowie den späteren Betrieb, die Tätigkeit der Inhaber dieser bis ihrer Verstaatlichung im Jahre 1950 auf Grund authentischen Archivmaterials und anderer zeitgenössischen Angaben. Im Laufe des Jahrhunderts wurde zuerst die Apotheke Nap von Mihály Nagy 1802 gegründet, der sein Apothekerdiplom an der Wiener Universität erwarb. Der, auf die erste Untersuchung der Apotheke bezügliche Protokollteil ist auf dem Bild 1. zu sehen. Diese Apotheke besaß später die Familie Böer-Muraközy durch drei Generationen, etwa 90 Jahre lang. Alle drei Familienangehörigen nahmen an dem apothekerischen öffentlichen Leben tätigen Anteil. Auf dem Bild 2. sieht man diese Apotheke am Anfang des 20. Jahrhunderts. Diese Apotheke folgte die Aesculap, später Magyar Korona und Petőfi genannt, die von József Fényes, einem an der Pester beziehungsweise an der Wiener Universität Diplom erworbenen Apothe­ker 1808 eröffnet wurde. Das Bild 3. zeigt eine Aufnahme über einige Vignetten der Apotheke, die aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts stammen. Die Bilder 4. und 5. zeigen Aufnahmen über diese Apotheke aus verschiedenen Zeiten. Dann folgte die Gründung der Apotheke „Kígyó" (Serpentis epidaurii) im Jahre 1812, die von Bálint Batsó errichtet wurde. Batsó, der sein Diplom an der Pester Universität verschaffte, erwarb den Doktortitel an der Wiener Universität und später die ärztliche Qualifikation in Pest. Das Pro­tokoll über die erste Untersuchung der Apotheke sieht man auf dem Bild 6. Später war der Inhaber der Apotheke durch drei Generationen, 80 Jahre lang, die Familie Mihalovits. Die Apotheke ent­wickelten sie zur größten Apotheke in der Provinz. Auf dem Bild 10. sieht man diese Apotheke am Anfang des 20. Jahrhunderts. Als Vierte errichtete im Laufe des Jahrhunderts Sámuel Csapó die Apotheke Fehér Hattyú im Jahre 1813, die später Kossuth genannt wurde. Diese Apotheke besaß mehr als 50 Jahre lang Károly Tamássy, der sich nicht nur als bedeutender Mann des pharmazeutischen öffentlichen Lebens einen Namen machte, sondern er war auch als Pomolog und unermüdlicher Meteorologe sehr anerkannt. Die nächste Apotheke errichtete Lajos Bészler unter dem Namen Megváltóhoz (zum Erlöser) 1843 und richtete sie sorgfältig ein. Das Bild 8. zeigt dieses Mobiliar aus den späteren Zeiten. Als Letzter in der Reihe —- im Laufe des Jahrhunderts — gründete Viktor Vecsey 1868 die Apotheke Reménységhez (zur Hoffnung). Der Betrieb der ersten vier Apotheken aus den behandelten sechs — die oberen Verordnungen außer acht gelassen — bewilligte die königliche Freistadt Debrecen in ihrem Wirkungskreis, so erkannte die Expositur der Statthalterschaft in Debrecen nach langem Zögern die Verkäuflchkeit (das Realrecht) dieser unter dem Absolutismus an. Die fünfte Apotheke wurde durch die Statt­haltereirat, die sechste durch das Innenministerium als nicht verkauf bares Anrecht bewilligt. In der Abhandlung machte uns der Verfasser mit Apothekendinastien bekannt, die — den an­deren Debrecener Apothekern ähnlich — dem Gesundheitswesen mit ihrer unermüdlicher Tätigkeit durch Jahrzehnten treu dienten. Wir trafen leider die nachteilige Erscheinung, daß die Banken das Eigentumsrecht der Apotheken, die Möglichkeit des Realrechtes ausgenutzt, verschafften und sie als Geschäftsunternehmen betrachteten. 135

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