A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1976 (Debrecen, 1977)
Természettudomány - Varga Zoltán: Verbreitung und subspezifische Gliederung der Erebia ottomana Herrich-Schäffer, 1847 (Lep.: Satyridae) nebst Beschreibung der beiden neuen Subspezies: E. ottomana lorkoviciana und E. ottomana drenovskyi
braune oder schwarzbraune Bestäubung. Die Weibchen haben z.T. eine fast silbergraue, z.T. aber eine fahl gelbgraue Unterseite. Diese charakteristische ottomana-Lokalrasse des Ali-Botus —Gebirges wurde als selbständige Form zum erstenmal von Drenovsky erkannt und beschrieben. Weil er die wichtigsten morphologischen Merkmale erwähnt hat und er diesen Taxon als eine für das Ali Botus-Gebirge charakteristische Lokalform anführt, die seiner Meinung nach unter den klimatischen Einflüßen des Ägeischen Meeres entstanden ist, kann der Name bulgarica Dren. weder als „Nomen nudum" noch als eine Individualform ohne nomenklatorischer Gültigkeit betrachtet werden. So besitzt er eine klare Priorität gegenüber „bureschi" Warren, 1933. (Ent. Rec. 45 : 40, vgl. auch Monograph of the Genus Erebia, London, 1937 pp. 282—283). Der Name E. tyndarus f. bulgarica (oder ganz einfach als E. tyndarus bulgarica) wurde in diesem Sinne ganz konsequent auch in den späteren Arbeiten von Drenovsky angewandt, z.B.: 1932, Mitt. Bulg. Ent. Ges. Sofia, VII: 31—55. Diese Subspezies beschränkt sich aufgrund unseres heutigen Wissens auf das Ali Botus ( =Slavjanka im bulgarischen, Orvilos im griechischen Teil)-Gebirge. Die aus diesem gebirge stammenden Exemplare konnten von mir in jeden größeren Sammlung (ZSM, NMW, NWMB, Zool. Mus. Univ. Kiev, Mus. Alexander Koenig, Bonn usw.) untersucht werden. Es ist deshalb kaum zu verstehen, warum Higgins & Riley das Pirin-Gebirgeals Typenfundort dieser Rasse betrachten. Im Pirin-Gebirge fliegt nämlich eine, mit der Rila'er balcanica vollkommen übereinstimmende Form, was während meiner Sammelreisen zwischen 1967—1972 mehrmals einwand- frei festgestellt werden konnte. 7. Zusammenfassung. Erebia ottomana Herrich-Schäffer ist eine charakteristische pontomediterrane Orealart, die sich auf eine zentrale, weitverbreitete und ziemlich variable Subspezies und auf mehrere streng isolierte Randrassen zergliedert. Die zentrale Subspezies balcanica ist in meistens recht individuenreichen Populationen von SW-Kroatien (Velebit) und Bosnien durch Herzegovinien und N-Montenegro bis SWund O-Bulgarien verbreitet, während die periphären Rassen z.T. westlich (tardenota Praviel: Massif Central; benacensis Dannehl: S-Alpen, Mt. Baldo; lorkoviciana ssp. nova: S-Montenegro, Albanien, Jugoslavisch —Mazedonien; drenovskyi ssp. nova: W-und Zentral-Rhodopen; bulgarica Dren.: Ali Botus-Gebirge; eine unbeschriebene Subspecies auf dem Veluchi-Gebirge im N-Griechenland; ottomana H-Sch. (die Nominatrasse) auf dem Ulu Dagh bei Brussa in der westlichen Türkei. Auf der Abb. 2—4—6—8 wird ein Vergleich der Zeichnungs-Anlage der Hf.-Unterseite, au der Tabelle ein Übersicht der Größenunterschiede, auf der Karte ein Überblick über die geographische Verteilung der einzelnen Subspezies innerhalb der Gesamtverbreitung der Art gegeben. 11