A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1973 (Debrecen, 1975)
Régészet - Patay Pál: Die Bronzepfanne von Csíkszentmihály
Pál Patay DIE BRONZEPFANNE VON CSIKSZENTKIRÁLY Das Museum von Debrecen besitzt seit seiner Gründung (1904) aus einem angäblich aus Csíkszentkirály (Sincraieni - Siebenbürgen) stammenden Hortfund 1 u.a. eine bronzene Pfanne, die in seiner Art einzig dastehend ist (Abb. 1-2.). Der Körper von diesem Gefäss stimmt is seiner Ausbildung und Form vollkommen mit denen der Kessel (näher mit G. Merharts Typus B x ) 2 ; so auch unter dem Rand finden wir ähnliche Verzierung: 5 parallele Linien laufen herum (Schema: 5A). 3 Doch weicht die Pfanne von den Kesseln darin ab, dass ihr Boden rundlich ist; sie kann also auf ihm nicht stehen bleiben. Sie besitzt auch weder Bügeln, noch Bügelattaschen, hat aber einen röhrenartigen Griff. Das bedeutet, dass ihre Funktionen auch verschieden waren. Ihre Masse gleichen aber auch mit denen der Bronzekessel (Randdurchmesser 18.2, Höhe 9 cm). 4 Der Griff ist aus i einem getriebenen Bronzeblech verfertigt, der annähernd zylindrisch zusammengebogen ist. Die Seiten des Bleches sind durch zwei Niete zusammengefassen, deren flache Köpfe in dem Innere der Röhre sich befinden. Das, mit dem Gefässkörper zusammengebundene Ende des Griffes ist trichterförmig ausgetrieben und mit б kegelköpfige Niete zum Körper befestigt (Abb. 3.). Der obere Segment dieses Trichterendes überragt den Körperrand und ist in die Mitte des Gefässes zurück gebogen (Abb. 4.). Die Länge des Griffes ist 13.7 cm (sein Ende ist ein wenig beschädigt). Wir finden noch einen Loch an der Oberseite des Griffes, um einen Stiel fest zu machen. Unter dem zurückgebogenen Segment befindet sich ein, durch zwei Niete aufgefestigter Fleck; der Rand des Körpers hat noch während der Herstellung einen Riss bekommen und wurde noch vor dem Aufsetzen des Griffes repariert. Die Pfanne von Csikszentkirály ist ohne Analogien. Allein im Hortfund von Kurd war ein annähernd ähnlicher Gefässgriff vorhanden. (Das Stück ist leider inzwischen verschollen; wir können es nur aus der Abbildung und J. Hampels kurze Abschreibung beurteilen.) 56 Es musste einst auch zu einem rundlichen, vielleicht auch zu den Kesseln ähnlichen Gefässkörper gehört haben. Die Pfanne von Csikszentkirály muss nach seiner, den Kesseln ähnlichen Form und Verzierung seines Körpers, soeben auch nach seine kegelförmige Niete geurteilt, während die Periode HB! verfertigt sein. Die zwei andere Bronzegefässe desselben Fundes, eine Schale vom Typus Fuchsstadt (Abb. 5-6.) und ein Kessel vom Typus B± (Abb. 8-9.) bestätigen dasselbe. Obzwar die Fuchsstadt-Schalen öfters in die Periode HA 2 eingeteilt wurden, treten die im Karpatenbecken und östlicher gefundene Exemplare, deren Körper weniger gedrukt und höher ist, wie der Körper der aus Mittel- und Norddeutschland stammenden (Abb. 7) schon in einem UB 1 Milieu auf, wie es H. Müller-Karpe auch von der Schale von Wörtschach meint. 7 8 9 10 Der Kessel von Csikszentkirály ist entgegen der beiden anderen Gefässe des Fundes ein schon länger benutztes und mehrmals verbessertes Exemplar. Sein Boden und eine seiner Attaschen wurden erneuert (anstatt die abgebrochene Hälfte einer Zwillingsattasche wurde eine selbständige aufgenietet, nach dem Abbrechen ihres Ringes ein Bronzedraht angewendet - Abb. 10-11). Da seine originelle Attasche schon längere Arme besitzt (Abb. 12), kann er nicht zu den ältesten Kesseln gehören,- er könnte am Ende der Periode HB X verfertigt sein. 11 Sein Muster ist auch nicht vollständig üblich. Die Punkte in der herumlaufenden Reihe sind kleiner wie gewöhnlich und stehen weit voneinander; unter jedem Halbkreis der über ihnen herumlaufenden Muster befindet sich je eins. Zum Fund gehören angäblich noch 21 Armbänder, die aber keinen chronoligeschen Wert besitzen. 12 93