A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1973 (Debrecen, 1975)
Természettudomány - Endes Mihály: Die Kurzzehenlerche (Calandrella brachydactyla Leisler)
lege schon voll ist. Die Zahl der Eier von einer Brut schwankt zwischen 3 und ö und ist durchschnittlich vier. Für die zweite Brut sind, besonders bei den östlichen Unterrassen, 5 Eier charakteristisch. Es muss aber gemerkt werden, dass die Wetterbedingungen während der Eierlegung die Grösse des Geleges beeinflussen - vermindern können. Die Form der Eier ist lieber rundlich als länglich. Was ihre Farbe betrifft, sind die veränderlichsten Lercheneier Europas. Unter den zahlreichen Farbvarianten sind aber zwei fast charakteristische, man kann sagen, grundsätzliche Type zu unterscheiden. Der eine Typ ist gelblich, der andere lieber bräunlich. Als Raritäten kommen manchmal auch „erythrische" Eier vor. Danach folgen die Mass- und Gewichtsangaben der Eier. Es ist erwähnenswert, dass die Eier der östlichen, asiatischen Unterrassen nach zahlreichen Hinweisen der Literatur grösser sind. Trotz der zahlreichen, einander widersprechenden Angaben wird die Brütung vom Weibchen selbst durchgeführt. Die Eier öffnen sich am 13. Tag, unabhängig von den Wetterund Geländebedingungen. In einigen Stunden birst die Eierschale längs ihrer grössten Breite. Dieser Prozess läuft auch ohne die Hilfe der Eltern ungestört ab. Sie tragen die Eierschalen vom Nest weg, aber auch die irgendwie nicht geborsteten Eier und die gestorbenen Jungen. Das Anwachsen der Jungen wurde täglich beobachtet, und die erhaltenen Veränderungen in der Physiologie und in den Massangaben werden hier ausführlich behandelt, bzw. in zwei Tabellen zusammengefasst. Es wird die Beschreibung des Schnabels und der Zungenpunkte interessant sein, deren Farbe, Form und Lage für die Art charakteristisch sind. Dieselbe Charakteristik wird auch durch die Verteilung des Flaumes auf den einzelnen Körperteilen gefördert. Die Augen werden erst am vierten Lebenstag geöffnet, das Gehör der Jungen ist aber gegen diese Zeit schon ziemlich gut. Es sind in diesem Kapitel der Typ und die Häufigkeit des Fütterns ausführlich beschrieben, die eine Schwankung den Tageszeiten nach zeigen. Obwohl das Junge am siebenten Lebenstag nur einige Schritte machen kann, verlässt es das Nest am nächsten, aber spätestens am neunten Lebenstag, noch ohne Flugvermögen. In diesem Prozess haben die Eltern eine aktive Rolle. Aus der Tabelle 1 wird klar, dass die unteren Glieder im Vergleicht mit den anderen Körperteilen unangemessen schnell wachsen. Das Ergebnis ist, dass die Läufe der jungen Kurzzehenlerchen am neunten Lebenstag die endgültige, also für die erwachsenen Vögel charakteristische Länge erreichen. Gleichzeitig betragen die Länge des Schnabels etwa die Hälfte, das Körpergewicht nur zwei Drittel, und die Länge des Schwanzes insgesamt das Sechstel derselben vom alten Vogel. Die Läufe mit grosser Leistung sind gebraucht, als die Jungen das Nest noch ohne Flugvermögen verlassen. Nach dem Verlassen des Nestes hat das Anwachsen ein langsameres Tempo. Parallel mit dem Befiedern verschwinden langsam auch die Reste des Flaumes. Mit zwei Wochen fangen die Jungen schon selbst die Insekten. Sie erreichen das endgültige Flugvermögen etwa gegen die vierte Lebenswoche (den 25.-28. Lebenstag). In diesem Kapitel wird auch das sog. Nestfederkleid des völlig befiederten Jungen beschrieben. Es können die charakteristischen Weise und Reihenfolge des Anwachsens der einzelnen Schwungfedern interessant sein, die die ganze Flügelform beeinflussen. Wie es auch aus dem Abbildung 10 ersichtlich ist, verwandelt die abgerundete NichtZugfogel-Flügelform innerhalb mancher Wochen in eine spitzige Zugvogel-Flügelform. Das Desen des Prozesses ist folgendes : die ursprünglich die Spitze des Flügels bildende (also längste) Schwungfeder 5. wurde langsam zuerst von der 4,, dann von der 3. überholt, die letzte von der 2. eingeholt, und die 4. wächst auch danach. Diese Flügelform ist schon für die alten Kurzzehenlerchen charakteristisch. Denkt man daran, dass die Ontogenese die Phylogenese widerspiegelt, kann man eventuell den Prozess der Flügelumformung auch zur Klärung des Ursprungs der Calandrella braehydaetyla verwenden. Kapitel VI : das Verhalten und die Gewohnheiten der Kurzzehenlerche. Bei der Analyse des Verhaltens und Benehmens des Vogels ist festzustellen, dass es sich um eine ziemlich lebendige, sich immer bewegende Rasse handelt. Der Gesamteindruck ihres Fluges erinnert sie an den Buchfink. Aus ihren Gewohnheiten ist die Neigung, Gruppen zu bilden, am charakteristischsten. Die gilt besonders ausser der Brütungszeit. Aus den Lebensausserungen der Kurzzehenlerche ist die Fertigung von Nachtgrube zu erwähnen. Diese werden von den Männchen ausgescharrt und entbehren die Eigenarten des wirklichen Nestes (Wölbung, Verschleierung mit Pflanzen, Bastei). Nach der Brütung, bis zum Abzug bereiten sich auch die Weibchen so was. Obwohl die Kurzzehenlerche der Kultur nicht folgt, verlässt sie das Nest endgültig erst nach wiederholter Störung. In dieser Hinsicht wirkt die Kamillensammlung in ihrem Biotop am ungünstigsten. Über ihren Zug kann gesagt werden, dass sich alle Vögel einer Population auf einmal u. z. meist am Tag, hauptsächlich früh morgen auf den Weg machen. Die Hauptrichtung des Zuges bilden die Flusstäler. Die Kurzzehenlerchen, die in der mediterranen Region nesten, überwintern in Afrika, vorwiegend südlich von der Sahara, in Sudan. Das Überwinterungs79