A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1973 (Debrecen, 1975)
Történelem - Módy György: Szoboszló und Umgebung im 11–13. Jahrhundert
den Schätzen zählen, die im Jahre 1241 vor den Mongolen in Sicherheit gebracht wurden. 48 Dem Bericht von Attila Horváth zufolge wurden vom Forschungsgraben am Fundort auch einige mittelalterliche Gruben durchschnitten. Der dritte Münzschatz wurde 1965 im Flurteil Benedekvölgy, also im süd-südwestlichem Teil der mittelalterlichen Dorfflur von Szoboszló, gefunden. Auf einem Feld der LPG Köztársaság wurden 35 m nordwestlich vom Kanal (parallel mit dem Feldweg Hosszúdűlő), 620 m nordöstlich vom Weg im Benedekvölgy aus 30-40 cm Tiefe, zum Teil mit instrumentaler Fundrettung, 572 ganze Münzen und eine halbe zum Vorschein gebracht. Man fand nur Bruchstücke des Tongefässes, in dem die Münzen verborgen waren. Neben 4 ungarischen Blechmünzen setzt sich der Fund nur aus Friesacher Denarmünzen zusammen, die vor der Mongoleninvasion geprägt wurden. 49 Auch dieser Fund wurde von István Gedai aufgearbeitet. Seine Untersuchungen erfassten die bereits bekannten Funde von Hajdúszoboszló, die sich ebenfalls vorwiegend aus Friesacher Denaren zusammensetzten, ferner die Funde von Hajdúböszörmény (1883), von Balmazújváros (1908 und 1937) und Debrecen-Gut (1965), die alle ähnlichen Altert und ähnlicher Zusammensetzung waren. Die Funde dokumentieren einen offenkundigen (territorialen Zusammenhang und dürften ausnahmslos im Jahre der Mongoleninvasion (1241) verborgen worden sein. Vergleichen mit ähnlichen Funden in anderen Teilen des Landes, deutet diese Konzentration der Funde auf unserem Gebiet auf einen Geldumlauf von überragender Intensität hin. Gedai stellte anheim, die im Hajdúság-Gebiet gefundenen Friesacher Denarschätze mit den mohammedanischen Kalisen Händlern der im Dukát Bihar angesiedelten Kabaren in Verbindung zu bringen. Die ismaelitischen (ung. böszörmény) Händler kommen in unseren Quellen häufig vor. Im 12-13. Jh., bis zur Mongoleninvasion kamen die meisten königlichen Einkommenwalter, Pächter der Kameralgüter, Geldwechsler und Zöllner aus ihren Reihen, und auch in der Münzprägung spielten sie eine bedeutende Rolle. In einer späteren Abhandlung gelangte Gedai zur Schlussfolgerung, die Ismaeliten dürften bereits seit der Wende des 10-11. Jh. das Finanzwesen des Dukats beherrscht haben. 00 Unseren Quellen ist zu entnehmen, dass die Ismaeliten ihre wirtschaftliche und finanzielle Tätigkeit trotz der gegen sie gebrachten verschiedenen Gesetze praktisch bis zur Mongoleninvasion uneingeschränkt ausübten. Die Freisacher Münzfunde von Hajdúszoboszló-Arany szeg und Hajdúszoboszló-Benedekvölgy (2 -j- 1) veranlassten ihren Bearbeiter zur selben Schlussfolgerung, die schon früher auch wir gezogen haben. Unser Gebiet gehörte tatsächlich zur finanziellen Tätigkeitssphäre der Ismaeliten, die sich um das Zentrum Böszörmény (Komitat Szabolcs) niedergelassen haben. Dies können wir uns mit grösster Wahrscheinlichkeit so vorstellen, dass sie ausser dem nach ihnen benannten Böszörmény im 11-12. Jh. auch in der Grundbevölkerung von Szoboszlóvásár vertreten waren, ebenso, wie sie durch Zwangsversiedlung auch 48 István Gedai: A hajdúszoboszlói friesachi éremlelet. Jahrbuch des Museums Déri von Debrecen 1962-64 (red. András Béres, Debrecen, 1965), 357-369. 49 Károly Mesterházy: A Déri Múzeum régészeti tevékenysége 1962-1965. Leletkataszter. Jahrbuch des Museums Déri von Debrecen 1965 (red. András Béres, Debrecen, 1966) 39, und István Gedai: Ujabb friesachi éremlelet Hajdúszoboszlón. Jahrbuch des Museums Déri von Debrecen 1966-1967 (red. András Béres, Debrecen, 1968) 207-214. 50 István Gedai: Ujabb friesachi éremlelet. . . op. cit. 212-213, und István Gedai: Numizmatikai adatok a dukátus kérdéséhez. Folia Archeologica Bd. XX. (Budapest, 1969), 99101. 13 Déri Múzeum évkönyve 193