A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1973 (Debrecen, 1975)

Régészet - Mesterházy Károly: Archäologische Angaben zur Siedlungsgeschichte des Komitates Hajdú-Bihar in den 9–13. Jahrhunderten. I.

Károly Mesterházy ARCHÄOLOGISCHE ANGABEN ZUR SIEDLUNGSGESCHICHTE DES KOMITATES HAJDU-BIHAR IN DEN 9.-13. JAHRHUNDERTEN Die Forschung der Siedlungsgeschichte mit archäologischen Methoden hat weder in Ungarn, noch im Ausland grosse Vergangenheit. In Ungarn ist die erste ernste Anregung mit dem Namen von Lajos Zoltai verknüpft. Die Siedlungsgescichte auf historischen Quellen entfaltete sich in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg. In der ersten grossen Epoche bis zum zweiten Weltkrieg ver­suchte man, mit Hilfe der Ortsnamentypologie die Besitzverhältnisse und die Beziehungen der Siedlungen verschiedenen Ranges innerhalb eines grossen Gebietes (Komitats) festzustellen. Archäologische Siedlungsgeschichte gab es nicht, die spärlichen Angaben wurden nicht ausgewertet. Nach dem zweiten Weltkrieg begann sowohl die archäologische, als auch die his­torische Forschung der Siedlungsgeschichte mit grosser Intensität. Über die Arpadenzeit (11-13. Jh.) hat György Györtty eine grosse Arbeit mit dem Anspruch an Vollständigkeit der historischen Angaben verfasst. Von der Seite der Archäologie vertreten die metho­dischen und siedlungshistorischen Ergebnisse des Werkes „Magyarország Régészeti To­pográfiája" (Ungarns Archäologische Topographie) das höchste Niveau. Als ein neuer Anspruch in der Siedlungsforschung erschien die Möglichkeit der demographischen Methode. Die geschichtliche, linguistische und demographische Ergänzungen zur archäologi­schen Siedlungsgeschichte vertreten das von der Zeit geforderte, derer entsprechende Niveau, sie können aber erst aufgrund zahlreicher Einzelarbeiten zur Geltung kommen. Die archäologisch gestimmte Siedlungsgeschichte der Gegenwart ist in Ungarn im Verhältnis zur Forschung ähnlichen Charakters der Nachbarländer bei den Anfangsschrit­ten. Die schon laufenden und angefangenen Arbeiten haben aber auch bisher bedeutende Erfolge mit sich gebracht. Der grossangelegte Fortschritt wird auch dadurch klar, dass in gewisser Hinsicht die Probleme der an der Spitze stehenden Länder auch in Ungarn erscheinen. Es ist zu hoffen, dass in der nahen Zukunft neue siedlungshistorische Mo­nographien erscheinen werden. Der vorliegende Aufsatz zählt die archäologischen Fundstätten aus den 9.-13. Jahr­hunderten in einer von Ostungarns Verwaltungseinheiten, im Komitat Hajdú-Bihar vor. Seine Sammlung enthält alle Siedlungs- und Gräberfunde der zwei grossen Museen des Ko­mitats. Dieses Material kann völlig für vereinzelt angenommen werden. Nur das Material mancher Fundstätten kam aus Ausgrabungen. So ist das erscheinende Siedlungsnezt völlig eventuell. Eine Ausnahme bilden Biharkeresztes, Ártánd, Bedő, Bojt, Mezőpeterd, Fúrta, bzw. der Raum um Hajdúnánás, und Polgár, wo wir zur Forschung der mittelalterichen Siedlungen Flurumgänge gemacht haben. Aus dem Material der verschiedenen Fundstätten versuchten wir, die charakteristischten Stücke auszuwählen. Die Gräberfunde wurden nur durch manche charakteristische Stücke vorgestellt, da ihre Vollausgabe schon am Verlegen ist. Ihre siedlungsgeeschichtlichen Beziehungen wurden aber ausführlich behandeilt. Im ersten Teil des Aufsatzes wurden die Ortschaften aufgezählt. Im zweiten Teil ist die histo­rische Darstellung der Siedlungen - die zeitliche Reihenfolge der Siedlungen aufgrund des Alters der Befunde, die Siedlungen der Bevölkerung vor den Ungarn (bis Ende des 9. Jahr­hundert) die Siedlungsverhältnisse in der frühen Arpadenzeit (10-12. Jahrhunderte) - zu finden. Die Gültigkeit unserer Schlussfolgerungen ist aber dem Wert des zur Verfügung stehenden Materials nach viel begrenzter, als wenn sie auf systematisch gesammelten Be­funden ruhte. Der Wert des verarbeiteten archäologischen Materials ist aber - auf die 10­13. Jahrhunderte bezogen - von erstem Range, da es in unvergleichbar grössere Anzahl uns zur Verfügung steht, als die Schriftdenkmäler. 173

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