A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1972 (Debrecen, 1974)

Természettudomány - Ötvös János: Die Käferfauna der Hortobágy

János Ötvös DIE KÄFERFAUNA DER HORTOBÁGY Über die Käferfauna der Hortobágy liegt heutzutage keine zusammenfassende Arbeit vor. Dieses Versäumnis möchte ich mit der Vorstellung von den Ergebnissen unserer sys­tematischen Sammeltätigkeit, die durch mehrere Jahre geführt wurde, ein wenig nach­holen. Das Verzeichnis enthält 696 Rassen und Varianten. Dem Verzeichnis nach kommen auf der Hortobágy 106 solche Rassen vor, die in der paläarktischen Faunaregion überall zu finden sind. 174 ist die Zahl der Rassen, die im ganzen Europa einheimisch sind. Die andere festgesetzte Tatsache : der Becken der Karpaten - und darin auch die Hortobágy ­ist der Treffpunkt der nord- und süd-, ost- und westeuropäischen Käferfauna : es gibt auf der Hortobágy 10 nördliche, 10 südliche, 11 östliche und 4 westliche Rassen. Werden die mediterranen Rassen zu den südlichen, die pontischen zu den östlichen gerechnet, wächst ihre Zahl auf 14, bzw. 17. Das Dasein der 58 charakteristisch mitteleuropäischen, weiterhin der nördlichen, östlichen und südlichen Rassen weist darauf hin, dass Ungarn den Lebe­wesen nach zu Mitteleuropa gehört. Diese mitteleuropäische Lage wird noch durch ein paar Passen aus dem Pontus und aus der südlichen Hälfte des europäischen Teiles der Sowjetunion (z. B. Helophorus micans, Planeustomus heydeni, Alosimus syriacus ssp. austriacus, Cryptocephalus gamma, Phytodecta fornicata) interessanter. Das beweist eine Verbindungen durch Rumänien und die Moldau mit der Gegend der russischen Steppe und der Salzseen. Das Bild wird noch durch ein paar Rassen bunter, die nur im Becken der Karpaten ein­heimischen sind (z. B. Pogonus persicus Chand. var. pesionus Gangib., Bracchynus bipustu­latus, Graptodytes obliquestignatus, Mylabris pannonica, Mylabris tenera), oder mindestens noch in Bulgarien vorkommen (z. B. Anisoplia lata. Dorcardion pedestra, Dcrcadion sco­poli). Käfer, die nur auf der Hortobágy vorkommen, gibt es keine. Die Käferfauna der Pussta wurde nach Wohnstätten (Biotopen), pflanzenzönologisch untersucht. Die Mitglieder der Lebensgemeinschaft im Wasser sind z. B. die Rassen Note­rus crassicornis. Bidessus geminus Coelambus impressonunetatus, Rhantus punetatus, Dytis­cus marginalis, Spercheus emarginatus, Phylidrus maritimus, u. a. Seltener ist der Hygrotus decoratus; charakteristische Rassen des Alkaligewässers sind der Helophorus micans und der Phylidrus maritimus. Auf der Pussta haben wir zwei Biotope unterschieden; u. z. feuchte und trockene Wohnstätten. Die Abarten der feuchten Wohnstätte sind: 1. Agrosti-Alopecuretum praten­sis; 2. Agrosti-Glicerictum poiformis; 3. Agrosti-Eleochari-Alopecuretum geniculati; 4. Ag­rosti-Beckmannietum. Ihre charakteristischen Käfer sind: Hygrotus inaequalis, Copelatus ruficollis, Berosus spinosus, u. a. Auch die trockene Pussta hat zwei Abarten: 1. Achilleo­Fcstucetum psendovinae; 2. Artemisio-Festucetum psendovinae. Ihre charakteristischen Kä­fer sind: Cicindela campestris, Cylindera germanica, Pterostichus punetulatus, Henicipus pilosus, Cerocoma schreberi, Epicanta rufidorsum, Mylabris pannonica, tenera, Dorcadion fulvum, pedestre, scopoli, Cryptocephalus gamma u. a. Die Käfer der Lebensgemeinschaft im Wald sind nicht bedeutend, da alle alten Wäl­der verschwanden, die jüngeren neue Anapflanzungen sind und ihre Käferfauna heutzutage am Herausbilden ist. 106

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