A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1969-1970 (Debrecen, 1971)

Muezológia - Porcsalmy János: Die moderne Veranschaulichung des Museums in der erweiterten Oberschule

János Porcsalmy ZEITGEMÄSSE VERANSCHAULICHUNG MIT DEN BAUGESCHICHTLICHEN MODELLEN UNSERES SCHULMUSEUMS (Zweiter Teil) Die Rolle und Bedeutung der architektonischen Maketté unseres Schulmuseums in dem Anschauungsunterricht der Geschichte und der Kunsgeschichte Im Schulmuseum haben die architektonischen Maketté (Modelle) der einzelnen Stil­richtungen in der Fachpädagogik eine aussergewöhnliche Bedeutung. Der Raum- und Pro­portionssinn der Schüler entwickelt sich ständig auch durch die Betrachtung und Unter­suchung der Maketté, was eine moderne Forderung ist, da die Gegenstände, die Gebäude, die Gegenden und die Lebewesen in der Welt um den Menschen alle in drei Dimensionen erscheinen. Die Augen des Menschen haben sich notwendigerweise an die Sinnesempfindung in drei Dimensionen gewöhnt. Dagegen bieten die verschiedenen Bilder, Abbilder, Photos und Filme eine Darstellung von run zwei Dimensionen, die keine so wirksamen Erinnerungs­bilder in einem hervorrufen können, wie die kubischen Darstellungen. Darum haben die Maketté in dem Anschauungsunterricht eine so grosse Bedeutung, besonders die architek­tonischen Maketté. Es können nämlich in den Lehrbüchern oder in anderen Veröffentli­chungen gebrachten Abbildern das Gebäude nicht plastisch betrachtet werden. Die einzeln dargestellten Seitenansichten und Aufsichtsbilder könnten keineswegs eine Wirkung aus­üben, wie die Maketté. Die Maketté sind in der modernen Architektur unentbehrlich und sehr wichtig, da an ihnen die Konstrukteure eine Selbstkontrolle vornehmen können. Die technische Genauigkeit unserer Maketté in den Fächern Geschichte und Kunstge­schichte zur Analyse der Kunstwerke werden innerhalb des Schulmuseums von Lehrern­Konstrukteuren garantiert. Die Maketté können ja die Wirklichkeit nicht in die kleinsten Einzelheiten hinein darstellen, da die treue Widergabe der Ornamentmotive in einigen Fäl­len wegen der Schwierigkeiten in der proportionellen Verkleinerung der monumentalen Ge­bäude und Kunstdenkmäler nicht möglich ist. Die sachgemässe Herstellung der Verkleine­rungsproduktionen von den berühmten Kunstdenkmälern beansprucht bei den Ingenieuren und Modelleuren ein umfangreiches Wissen. Die Maketté unseres Schulmuseums sind auch Prototype, so können sie auch von den Schülern der dazu geneigten Schulen für ihr eigenes Kabinett oder Schulmuseum in den genauen Massangaben nachgemacht werden. Die Benutzung der Maketté ist vom Standpunkt der Pädagogik aus sowohl bei den Schülern, als auch in der Abendschule von grosser Bedeutung, sogar auch in der populär­wissenschaftlichen Tätigkeit der Volksbildung. Die so erworbenen Kenntnisse werden - den Erfahrungen in der Praxis nach - viel fester. Ausserdem haben wir mit der Betrachtung der Maketté neben der Entwicklung des Raum- und Proportionssinnes von den Schülern auch ästhetische Ziele. Das Makett, das Modell selbst ist ebenso nur eine Kopie und kann so die Bekanntschaft mit dem Originalen nur ersetzen, es darf aber die Bedeutung der Ko­pien im pädagogischen Sinne nicht unterschätzt werden. Sie haben auch so in jeder Zeit einen grossen Wert gehabt. (Manche altertümlichen griechischen Standbilder sind zum Beispiel nur in römischen Kopien bis in unsere Zeit erhalten.) Einige grosse Museen ver­fügen auch über Maketté von vielen Kunstdenkmälern oder rekonstruierten Gebäuden oder über Kopien von monumentalen Gebäudeteilen, Bauobjekten. Für das Schulmuseum, das im Rahmen der Neuererbewegung unter den Debrecener Lehrern entstanden ist und im Csokonai Gymnasium untergebraucht wurde, wurden bisher mehr als 40 Maketté mit der Beteiligung von talentvollen und begeisterten Architekten und Bildkünstlern, Lehrern, Fachleuten, Eltern und Schülern angefertigt. Das sind meist - wie es auch die Abbilder darstellen - sog. stilhistorische Maketté, die zur allgemeinen, zum kleineren Teil zur heimatlichen und örtlichen Architekturgeschichte gehören und systema­tisch im Unterricht der Geschichte und der Kunstgeschichte gebraucht werden. Unsere Er­gebnisse haben bewiesen, dass sie dieselbe Bedeutung im Unterricht haben, wie die Experi­631

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