A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1969-1970 (Debrecen, 1971)

Néprajz - Bencsik János: Angaben zur Forschung der Sitten und des Glaubenmaterials der Bestattung im Hajdúság

János Bencsik ANGABEN ZUR FORSCHUNG DER SITTEN UND DAS GLAUBENMATERIALS DER BESTATTUNG IM BEZIRK HAJDU Das Dorf Polgár liegt an der Teiss. Es hat in seinen Sitten die Bräuche der von 200 Jahren eingesiedelten Paloczen und Matyos (Einwohner des heutigen Komitates Nógrád und der Grenzgebiete in der Slowakei, bzw. der Umgebung von Mezőkövesd) aufbewahrt. Auch das Sitten- und Glaubenmaterial über den Tod und die Bestattung hat noch einige Charakterzüge aus dieser Zeit. Als Anzeichen des Todes, werden das Hundewinsen und das Hühnerkrähen vermutet. Auch das Platzen des Spiegels wird für ein ungünstiges Vorzeichen angenommen. Der Tote wird sofort nach dem Tod versorgt. Zuerst werden ihm die Augenlider mit zwei Fingern herabgezogen, wenn sie nochmals hochgehen, wird eine Geldmünze aufgelegt. Danach wird er gewaschen. Das Waschwasser wird am Fuss des Zaunes oder auf einer anderen abgelegenen Stelle ausgeschüttet, damit niemand darüber tritt, weil sonst in dessen Haus dann jemand sterben werde (der Tote nehme ihn mit). Nach dem Waschen kommt das An­kleiden. Zu dieser Gelegenheit ist die Kleidung regelmässig schon vorbereitet. Der Tote wird in einer guten Kleidung bestattet. Die Füsse werden ihm mit Strümpfen oder Socken bekleidet. Die Haare werden ihm gekämmt. Die ausgerissenen Haare und der Kamm wer­den dem Sarg beigelegt. Hierher kommt auch das Tuch, mit dem dem Toten das Kinn auf­gebunden wurde. Der so versorgte Tote wird in der Mitte des Zimmers unter dem grossen Balken auf dem Boden aufgebahrt. Der Boden sangt die Körper safte aus der Leiche, so er­folgt kein Verderben. In den Sarg wird Spanholz gelegt, damit wird auch das Kissen voll­gestopf. Das wird mit einer kleineren Leinwand bedeckt, dann wird der Tote hineingelegt. Ihm werden die Gegenstände beigelegt, die ihm im Leben lieb oder notwendig waren (Stock, Buch, Pfeife, Brille). Im Trauerhaus leiten die Älteren die Vorbereitungen der Bestattung. Zuerst müssen im Haus die Spiegel mit schwarzem Tuch überzogen werden. Dieser Brauch wird damit erklärt, dass der Tote in der Gestalt des Teufels im Spiegel erscheine. Man darf sich nicht im Spiegel betrachten, davon bekomme man nämlich Gelbsucht. Die Uhr im Haus wird stillgelegt. Die ganze Nacht wird die geweihte Kerze brennen lassen. Unter den Verbots­sitten sind die folgenden zu erwähnen: man darf das Kehricht nicht hinaustragen, kein Feuer machen, das Fenster nicht öffnen. Vor der Bestattung wird das Leichentuch des To­ten kreuzförmig aufgeschnitten, damit seine Seele früher den Sarg verlässt. Bei der Totenfeier stehen die Familienmitglieder und die Verwandten um den Sarg des Toten. Der Sarg wird mit einem Wagen in den Friedhof hinausgefahren. Das Grab wird von den Verwandten und Bekannten gegraben. In dem Grab ist ein Seitenraum, da wird der Sarg hineingeschoben. Wer sich vor dem Toten fürchtet, wirft eine Handvoll Sand nach ihm. Das wurde getan, damit der Tote nicht zurückkehrt. Hat jemand vergessen, seinem Toten einem lieben Gegenstand beizulegen, hat er die­sen durch den nächsten Toten nach ihm gesandt, in dessen Sarg hineingelegt. Auch in Pol­gár glaubte man an die Poltergeister. Es wird vermutet, dass die Seele bis zur Begrabung in der Nähe der Leiche bleibe. Im Friedhof gehe sie nicht herum, sie suche nur die alte Wohnung auf. Darum werden für sie in der Nacht nach der Bestattung, dann am Allerhei­ligentag (am 1. November) Brot und ein Glas Wasser auf den Tisch gestellt. Man glaubt an Wehmütter, die mit den Toten sprechen können. Man glaubte daran, dass die Seelen in der Nähe der Wohnung dasein können. Darum wird das heisse Wasser nie im Hof aus­geschüttet, damit die sich dort aufhaltenden Seelen nicht verbrüht werden. Die andere Veröffentlichung des Aufsatzes beschreibt die Särge, die in Hajdúböször­mény gebraucht - und mit Tulpenmotiven geziert wurden. Bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die von den örtlichen Tischlern hergestellten und angestrichenen Särge üblich. Es werden auch die Aufnahmen über einige Särge veröffentlicht. In der dritten Veröffentlichung wird auf Grund vom Urkundenmaterial aus Tiszacsege über die Hexereien mit dem Tuch berichtet, mit dem dem Toten das Kinn aufgebunden wurde. 446

Next

/
Thumbnails
Contents