A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1969-1970 (Debrecen, 1971)

Természettudomány - Fintha István–Aradi Csaba: Die Vogelfauna des Debrecener Grossen Waldes

István Fintha-Csaba Aradi DIE VOGELFAUNA DES DEBRECENER GROSSEN WALDES Der Debrecener Grosse Wald hat im Laufe der vielen vergangenen Jahrhunderte keine so grossen Veränderungen erlitten, wie in den letzten Jahrzenten. Bis in unsere Tage hi­nein hat er kaum etwas aus seinem früheren Aussehen aufbewahrt, seine Vogelfauna hat sich ebenso bedeutend verändert. Die Tätigkeit der älteren Verfasser macht uns mit den früheren Zuständen bekannt, die heutigen Verhältnisse wurden 1957-1969. von uns fixiert, die weiteren Perspektiven der Entwicklung werden auf Grund der Aufklärung der Zusammenhänge entworfen, bzw. in den Veröffentlichungen ausführlich dargestellt. Der Vergleich der älteren Rassenlisten mit der heutigen bringt einige Belehrungen mit. Die wichtigsten Erscheinungen sind die fol­genden. Es fällt der Mangel an mehreren Rassen auf, die hier früher regelmässig genistet hatten (Lanius senator, Milvus milvus, Hieraaetus pennatus, Aquila pomarina, Corvus co­rax.) Es sind aber inzwischen andere Rassen aufgetaucht, die als Ergebnis eines grossen Verbreitungsprozesses vom Süden, der Kultur folgend, unsere Grenzen erreicht haben, bzw. gemeine Rassen des Gebietes vom Grossen Wald wurden (Serinus serinus, Streptopelia de­caocto, Dendrocopos syriacus, Accipiter brevipes). Heute ist hier schon das Nisten auch von solchen Rassen häufig, die in den früheren Quellen gar nicht erwähnt wurden (Phoenicurus ochruros, Luscinia megarhynchos, Sylvia curruca, Columba palumbus, Milvus migrans). Die intensive Einmischung des Menschen ist ein entscheidender Faktor des Ablaufs der Veränderungen. Ihr gegenüber haben sich die verschiedenen Rassen entsprechend verhal­ten. Die die Störung nicht ertragen können, schwinden dahin, die leicht zu urbanisieren­den dagegen besetzen plötzlich das von den anderen Rassen verlassene Gebiet. Ihre ein­zige und ausreichende Verteidigung der Störung gegenüber ist die Steigerung der Nisten­höhe. Mit der Benutzung der Rassen, die die Störung nicht ertragen können, für „Indikator­vögel" wurde eine Serie der alten, aber noch vorhandenen Eichenflecke vom Grossen Wald - als seiner wichtigsten Bestände - zusammengestellt, in der die Teile von verschiedenen Stadien nach der Erhöhung des ,,Störungsgradienten" klassifiziert werden können. So ein System stellt die wichtigeren Stationen der Sukzession von der Vogclfauna dar, die im Grossen Wald während einer langen Zeit abgelaufen ist. Gleichzeitig ist aus dem Vergleich der Stadien auf die zukünftigen Veränderungen in der Vogelfauna der verschiedenen Bestandesabteilungen zu schliessen, was auch vom Standpunkt der Forstwirtschaft aus sehr wichtig ist. Es wird weiter klar, dass die alten Eichengründe die Reservoirs der Vogelfauna des Waldes sind, und es sich lohnt, ihrem Schutz mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Als Ergebnis unserer faunistischen Sammlung geben wir die Zahl der vorhandenen Rassen in 108 an, davon nisten hier 59 und überziehen 35. Im Verhältnis zu den früheren Angaben zeigt sich also in der Vogelfauna des Grossen Waldes ein Zuwasch, die Zahl der nistenden Vögel nahm aber ab, was selbstverständlich ist, wenn die oben ausführlich geschilderten weitgehenden Veränderungen des Waldes be­achtet werden. 32

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