A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1969-1970 (Debrecen, 1971)

Történelem - Dankó Imre: Der unbekannte János Keresztes Deák

Imre Dankó DER UNBEKANNTE JÁNOS KERESZTESI DEÁK (Angaben zur Geschichte der ungarischen Aufklärung am Ende des 18. Jahrhunderts.) Die Publikation besteht aus zwei Teilen. Nach der Einleitung, die das Leben und die Tätigkeit des fast unbekannten János Keresztesi Deák erzählt, veröffentlicht der Verfasser Wort für Wort die Aufzeichnungen von ihm aus 1817 (Libellus Ps Dni J. Deák 1817). János Keresztesi Deák wurde am 16. Juli 1754 in Nagykálló geboren. Die Unterschule absolvierte er in seiner Heimatstadt, dann lernte er im Debrecener Kollegium. Hier war István Hatvani (der „ungarische Faust") sein Lehrer, der in ihm die Lust zur Mathema­thik erweckt hat. Nach dem Abschluss des Kollegiums fuhr er an die Wiener Ingenieuroffi­ziersakademie weiterlerner. Von nun ab ist über ihn etwa zehn Jahre lang kaum etwas bekannt. Die Aufschrift an seinem Grabstein, die wortkarge Eintragung in der Matri­kel der Superintendatur von Baja und seine unter den Aufzeichnungen veröffentlichte Auto­biographie in Versen beweisen, dass er lange Reisen gemacht hat. Wo er war, warum und wohin er gefahren ist, sind unbeantwortete Fragen. Die spärlichen Aufzeichnungen sagen, dass er in Indien gewesen und durch Athen, Alexandria und Aden gefahren wäre, obwohl sie ständig Westindien erwähnen. Westindien ist aber nicht das wirkliche Indien, sondern dem damaligen und früheren Wortgebrauch nach Amerika. Während der Reise wurde er reich. Nach dem Heimkehr hat er seine Lebensweise verändert und wurde Hauptverwalter der Familie Grassalkovich in Baja. Hier lebte er in grosser Achtung und Popularität weiter. Er ist am 20. August 1832. gestorben. Es lohnt, sein Leben und seine Tätigkeit in acht zu nehmen, auch darum, weil manche Momente seines Lebens wahrscheinlich auch in die Jelky-Überlieferung hineinge­mischt wurden. András Jelky lebte ebenso in Baja gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Er machte lange Reisen in der Ostindischen Inselnwelt und würde angeblich auch nach Japan gekommen sein. Seine Abenteuer wurden durch zahlreiche, der historischen Wirklichkeit gar nicht treue Verarbeitungen unter dem Volk verbreitet. Die Aufzeichnungen von János Keresztesi Deák geben ein gutes Bild über die Lebens­weise und Lebensverhältnisse eines aufgeklärten wohlhabenden ungarischen Bürgers um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. In den Aufzeichnungen ist eine ausführliche Dar­stellung der Häuser von Keresztesi Deák in Baja und Pest, ihrer Einrichtung, der dazu ge­hörenden Ausrüstungen, seiner Bücher zu finden. Die Publikation macht uns auf die gründlichere Forschung des Lebens und der Tätig­keit von János Keresztesi Deák, auf die Klärung der unbekannten Einzelheiten aufmerksam. 224

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