A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1969-1970 (Debrecen, 1971)

Történelem - Módy György: Die siedlungs-, und besitzgeschichtliche Übersicht des Gebiets des heutigen Komitats Hajdú-Bihar in 14–15. Jahrhundert

In den Dörfern und Prädien Miséte, Sétér, Nádudvar, Bojár, Hollós, Po­roszlóegyháza und Mártonfalva war die Familie Derzs von Petri seit der zwei­ten Hälfte des 14. Jahrhunderts der Gutsbesitzer. Dieser Zustand bestand also im 15. Jahrhundert mit der etwaigen Veränderung dass sie entweder volle Be­sitzer oder nur Teilbesitzer waren. 15 Die weibliche Linie der Familie Debreceni trat mit komplizierten Tausch­handlungen von Teilbesitzen, Prozessen und Entäusserungen in den Gebieten auf, wo sie Güter besassen. Schon am Anfang des 15. Jahrhunderts findet man die Familien Szakolyi, Telegdi, Szepesi, Parlagi, Csaholyi und Zeleméri als Grundherrschaften in Macs, Szoboszló, Téglás, Hegyes, Adony, Hadház, Sám­son, Fancsika, Acsád, Boldogasszonyfalva, Mártonfalva, Nádudvar, Miséte, Sétér, Ohat, Egyek, Szovát und Kába. In den meisten Dörfern hatten sie aber nur Teilbesitze. 1461 wurde der Marktflecken Csege durch die Agárdis an die Parlagis und 1462 auf dem gleichen Wege an die Bajomis weiter gaben und schliesslich 1472 ihren Teilbesitz, das Zollrecht und die Fähre an der Tisza (Theiss) an Pál Parlagi verkauften. 17 In Nagy gut und Videgyháza hatten die Czudars von Olnod, 1487 die Kaliais die Pakosis, die Töröks von Enying und die Petenyeházis in Nádudvar, die Zólyomis von Albis seit 1421 in Acsád und auch die Lossonczis seit 1463 in Andaháza Teilbesitze. Unter den Mittelbesit­zern muss man die Familien Sápi (Sáp, 1459) und Földesi (Földes, Tetétlen, Egyek, 1421) erwähnen. 18 Die Debrecener Domäne, die sich in den Händen der Hunyadis wiederholt vermehrte, wurde 1484 auf Grund des Vermächtnisses von Erzsébet Szilágyi von ihrem Enkelkind János Corvin geerbt. Zu dieser Zeit gehörten der Markt­flecken Újváros, die Dörfer mit Zollrecht Derecske, Téglás, Szoboszló, die Dör­fer Polgár, Szentmargita, Sámson, Haláp, Tótfalu, Gáborján, Keresztúr, Szent­péterszeg, Hadház, Tetétlen und die Prädien Pród, Vidmonostora, Sziget und Ér­hegyes dazu. János Corvin wurde dem Einkommen der Domäne kaum teilhaft, denn der Bischof von Eger (Erlau) und königlicher Schatzmeister Orbán Dóczy von Nagylucse auch nach dem Tode von Mátyás die Leitung der Güter der Fa­milie innehatte. Die Einkommen nahm er zur Tilgung der von ihm gegebenen Darleihe meistenteils in Anspruch. János Corvin, der sich beständig in Geld­verlegenheit befand, schenkte 1495 dem Bischof von Eger (Erlau) Tamás Ba­kócz die Domäne von Derecske und sein Erbrecht auf die früher verpfändeten Domänen von Polgár und Margita. 19 Wie schon erwähnt, kann man die Konzentration der Ansiedlungen und das Aufgehen der Dörfer mit geringer Bevölkerung im Laufe des 15. Jahrhun­derts auch auf unserem Gebiet beobachten. In den Quellen aus dem 15. Jahr­hundert werden immer mehrere, früher bewohnte Ortschaften beschrieben, als Prädien oder Puszta-Güter ohne beständige Bevölkerung. Gleichzeitig findet eine sehr bedeutende wirtschaftliche Entwicklung statt, die sich nicht nur auf den zweifellos wichtigsten wirtschaftlich-politischen Mittelpunkt Debrecen be­schränkte, sondern eine Anzahl der Siedlungen betrat schon in der ersten Hälf­te des 15. Jahrhunderts den Weg der Entwicklung zum Marktflecken. Auf den Märkten von Debrecen tauschten die Kaufleute von Erdély (Siebenbürgen), dem Tiefland und dem Oberland ihre Waren aus, die Gewerbe gesellten sich in 5-6 Zünften zusammen. Besonders berühmt war das Wollen- und Ledergewerbe, deren Rohstoff durch die Tierzucht der Puszta-Güter der Debrecener Domäne geboten wurde. Debrecen kaufte auch den Tierbestand der Umgebung auf. Die Zahl der Bevölkerung betrug 2200 um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Böször­151

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