A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1969-1970 (Debrecen, 1971)

Történelem - Módy György: Die siedlungs-, und besitzgeschichtliche Übersicht des Gebiets des heutigen Komitats Hajdú-Bihar in 14–15. Jahrhundert

György Módy Die siedlungs-, und besitz geschichtliche Übersicht des Gebiets des heutigen Komitats Hajdú-Bihar im 14.—15. Jahrhundert Bis zu den 30-er Jahren des 13. Jahrhunderts geht die Entwicklung des Siedlungsnetzes in unserem untersuchten Gebiet zu Ende. Ein Teil der um die Wende des 11.-12. Jahrhunderts entstandenen Prädien - der vor allem von Sklaven und Knechten bevölkerten herrschaftlichen landwirtschaftlichen Betrie­be - wurde schon um diese Zeit zum tatsächlichen Dorf, ein anderer Teil der­selben verkümmerte und ging in einem anderen benachbarten Dorf auf. Aus urkundlichen Angaben wissen wir von 55 Dörfern aus der Zeit vor dem Tata­rensturm, dazu müssen noch die Siedlungen gerechnet werden, die nach archäo­logischen Beweisen und auf Grund der Ortsnamenanalyse im 11.-13. Jahrhun­dert zustande kamen, selbst wenn sie in den Urkunden aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts oder gerade aus dem 14. Jahrhundert erwähnt werden. Dieses Siedlungssystem wurde durch den Mongolenstrum gestört, der etwa die Hälfte der Dörfer vernichtete. Man kann feststellen, dass die zerstörten Ansiedlungen innerhalb zwei­drei Jahrzehnte neu besiedelt wurden, und nur nahezu zehn Dörfer völlig zu­grunde gerichtet wurden. Im ausgehenden 13. Jahrhundert ist wieder eine neue­re und grosse Dichte des Siedlungsnetzes zu beobachten, die teils durch die Be­siedlungstätigkeit der Grossgrundbesitzer, teils durch die Übersiedlung der Ein­wohner eines übervölkerten Dorfes bewirkt wurde. Natürlich fand auch der entgegengesetzte Prozess, die Entvölkerung ziemlich oft statt. Diese Tatsache ist entweder auf die Konzentration der Bevölkerung in den günstigere Wirtschafts­bedingungen gewährenden Ortschaften oder auf die Vernichtung der Dörfer zu­rückzuführen, die den inneren Machtkämpfen im letzten Drittel des 13. Jahr­hunderts am meisten ausgesetzt waren. In den Jahren 1290-1300 muss man schon mit mehr als 250 geringeren und grösseren Ansiedlungen im Gebiet des Komitats Hajdú-Bihar rechnen, de­ren wirtschaftliche und damit im Zusammenhang demographische Differenzie­rung vor sich ging. Den Mittelpunkt des Gebiets bildete Debrecen, dessen Be­deutung der von Várad nahe lag. Die folgenden Siedlungen hatten grössere Bedeutung und auch ihre Einwohnerzahl war höher: Peres, Gáborján, Esztár, Bojt, Hadház, Ortschaften mit Zollrecht, und Szoboszló mit Marktrecht, die zwei Böszörménys, Polgár, Kornádi, Derecske, Pocsaj, Bagos, Konyár und Csökmö} Im Laufe des 14. Jahrhunderts fanden wichtige besitzgeschichtliche und siedlungsgeschichtliche Veränderungen in unserem Gebiet statt. Die früher be­deutenden grossen Geschlechter bzw. die davon abstammenden Familien ver­loren mehrere Güter, als wieviel sie erwarben. Der grösste Teil der Geschlech­10* 147

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