A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1968 (Debrecen, 1970)

Bencsik János: Einernte und Dresche der Getreidearten in Tiszacsege im ausgehenden 19. Jahrhundert

János Bencsik Einernte und Dresche der Getreidearten in Tiszacsege im ausgehenden 19. Jahrhundert Tiszacsege liegt am linken Ufer des Flusses Tisza (Theiss) zwischen den Flüssen Hortobágy und Tisza. Ein grosser Teil der Dorfflur (15 572 Katastraljoch aus 2353 Katastraljoch) bestand aus Weide. Das wirtschaftliche Leben ist durch die auf den umfangreichen Weiden stattfindenden Tierzucht gekennzeichnet. Der Ackerbau hatte neben der Tierzucht eine sekundäre Bedeutung. Die Felder wurden vor der Flurbereinigung nach der Dreifelderwirtschaft bebaut. Der grösste Teil der Anbaufläche wurde von Herbst- und Frühlingshalmfrüchten eingenommen. Ausser dem Weizen und Roggen wurden eine Mischung des Weizens und Roggens, Gerste und Hafter ange­baut. Aus den urkundlichen Angaben wird es klar, dass die Getreidearten schon im ausgehenden 18. Jahrhundert in Garben gebunden und in Puppen aufgestellt wurden. Eine Puppe bestand aus 18 Garben. Die Gerste und die Hirse wurden bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts ungebunden gedroschen. Die Garben wurden in den Schoberhof gebracht, wo der Drusch mit Pferden vor sich ging. In Tiszacsege wurde die Frucht nur mit Pferden, undcwar mit 2—4 Pferden gedros hen. An einen Tag wurden 2-3 Lagen aus 5 Puppen gedroschen. Die Bauern von Tiszacsege setzten die Lagen aus parallelen Garbenreichen zusammen und die Pferde wurden im Kreise herumgetrieben. In den Domänen war der Brauch allgemein, die runden Lagen von der Mitte anzufangen. Beim Drusch wurden die Lagen dreimal durchgetreten. Nach dem ersten Durchtritt wurde die Frucht gewandt. Nach dem zweiten Durchtritt wurde das Stroh entfernt. Die Lage wurde mit einem Staubrechen auch vom Kleinstroh gereinigt. Dann folgte der dritte Drusch, nach dem auch das Rütestroh entfernt wurde. Die Körner wurden in Haufen (ung.' garmad')vom Dreschplatz herategezogen und dann durch Streuung gereinigt. Die Fege wurde in den 1800-er Jahren in Tiszacsege bekannt und verbreitet. Ein Jahrzehnt später erschein die mit Pferdekraft getriebene Göpeldreschmaschine hier. Die Dresche mit den Händen war nur in den Meierhöfen der Herrschaft üblich. Hier wurde das in grossen Scheunen aufgespeicherte Getreide den ganzen Herbst hindurch gedroschen. Auch andere primitive Weisen der Dresche waren bekannt, so die Dresche mit dem Schlegel. Auch die Weise der Dresche war üblich, dass der Weizen an den inneren oberen Rand des Korbs geschlagen wurde. Die Schnitter aus anderen Gegenden suchten Tiszacsege und Umgebung auf. Sie kamen vor allem aus Mezőkövesd, Egyek, Polgár, Tiszadorogma und Balmazújváros. Die Bauern in Tisza­csege, die Pferde hatten, unternahmen Lohndresche in den Meierhöfen in der Umgebung und in den Dörfern der Landschaft Nyírség. 356

Next

/
Thumbnails
Contents