A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1968 (Debrecen, 1970)

Módy György: Entwurf der Siedlungsgeschichte des heutigen Gebiets des Komitats Hajdu-Bihar im 13. Jahrhundert

Zentrum war Nyíradony und Umgebung. Gut und Adony (1289 bzw. 1293) waren die ersten Quartieransiedlungen. Beide Ortsnamen wurden aus Personen­namen gebildet, also sie vertreten einen Typ aus dem 10.—12. Jahrhundert. Von hier ausgehend breiteten sie sich nicht nur in Szabolcs um die Wende des 11.—12. Jahrhunderts aus, sondern man muss mit ihrer Anwesenheit in den ersten Jahren des 12. Jahrhunderts auch in Bihar rechnen. Die Abkömmlinge der beschenkten Vorgänger erhielten hier neuere Donationen, Im Dorf Adony­monostor (Nyíradony) stand das gemeinsame Kloster (monasterium) des Ge­schlechtes, dessen Bewohner Prämonstratenser waren, die Kirche wurde zu Ehren der hl. Jungfrau Maria erbaut. Im Gebiet der Landschaft Nyírség des Komitats Bihar besassen sie Csoszi (bei Konyár 1213), Bagamér (1281), Bél" pércs (heute Vámospércs, 1291), Sámson, mit anderer Benennung Túrsámson (1213). Szentpál (1308), das im Norden Debrecens lag, gehörte auch ihnen. In der heutigen Bezeichnung des Waldes Monostor (Kloster-monosterium) wird der Name des Klosterzentrum des Unterzweiges Apaj und des Kirchofs von Szólátmonostor (1308) aufbewahrt. Das Dorf Abrány (Abraham, um das Jahr 1279), das auf der Stelle des heutigen Nyírábrány stand, war dem Kloster des Geschlechts in Adony unterstellt. Das Patrozinium der beiden Kirchen stimmte auch überein. Nach dem Tatarensturm wurde Bátor(d) (1279) bei Abrány be­siedelt. 18 Von einem Besitzer, der dem Geschlecht Gutkeled angehörte, wurde Her­pály (1273) um die Wende des 11.—12. Jahrhunderts gegründet. Die Ruine der hiesigen, im Romanstil gebauten Kirche steht nordöstlich von Berettyóúj­falu. Hier entwickelte sich eine kleinere Domäne bis zu Ende des 13. Jahrhun­derts mit einem Zentrum in Herpály. Hierher gehörten noch Újfalu (Berettyó­újfalu) und Andaháza (beide werden 1291 zuerst erwähnt) sowie Szentkozma­damján und Szentdemeter (1373). die in den ersten Jahren des 14. ten Jahrhun­dert besiedelt wurden. Die Namen der letzteren drei Dörfer sind in Flurnamen bei Berettyóújfalu erhalten. 19 Die drei Unterzweige (Kozma, Adony und Dorog) aus dem Zweig von Egyedmonostor des Geschlechtes der Gutkeleds erwarb bedeutende Güter in den Szabolcser Teilen unseres Komitats. Die früheren gemeinsamen Besitze und die Patronatseinkommen des Klosters (monasterium) von Egyed wurden 1275 unter ihnen gleichmässig verteilt. 20 Auf die frühen Grundbesitze der Mitglieder des Geschlechtes Gutkeled kann man oft nur aus den Angaben der Wende des 13.—14. Jahrhunderts und des ersten Drittels des 14. Jahrhunderts folgern. Zweifellos war eine Anzahl der Dörfer schon bei der Donation besiedelt, aber ihre Mehrheit kam durch planmässige Besiedlung der Grundbesitzer zustande. Die Dörfer, die sich im Bezitze der Unterzweige aus dem Zweig von Egyedmo­nostor, aber früher im gemeinsamen Besitz mit den Unterzweigen des Sárvár­monostorer Zweiges des Geschlechtes befanden, waren : Szilas (nordöstlish von Téglás, 1221), Tamási (bei Hajdúsámson, die heutige Tamásipuszta, 1292), Dorog(egyháza) (Hajdúdorog, 1301), Tedej (1310), Acsád (Nyíracsád, 1312), Bagota (bei Polgár, 1312), Csehi (in der Umgebung von Hajdúhadház, vielleicht eine neue Ansiedlung nach dem Tatarensturm, 1312), Doroglesi (südlich von 18. Jakó а. а. О. S. 31. und ff. — Györffy a. a. O. S. 596, 658, 670, 645—6, 590. — Módy, György: A téglási ásatás településtörténeti vonatkozásai. In: Déri Múzeum. Evkönyve. — Annales Musei Debreceniensis de Friderico Déri nominati 1962—64. (Debrecen, 1965) S. 133—150. 19. Györffy a. a. O. S. 625, 679. — Jakó a. a. O. S. 195, 351, 349. 20. Módy a. a. O. S. 139. 192

Next

/
Thumbnails
Contents